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SSRQ ZH NF I/2/1 294-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 294-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Festsetzung der Bussen für die Übertretung der Brotordnung der Stadt Winterthur

1546 dicembre 20.

Schultheiss und Rat von Winterthur setzten Bussen für die Übertretung der Bäckerordnung fest: Das Gewicht von Brot zu 1 Pfennig darf maximal 1.5 Lot, das von Brot zu 2 Pfennig maximal 2 Lot, das Brot zu 1 Kreuzer maximal 3 Lot, das Weissbrot zu 1 Schilling sowie das Brot aus geschrotetem Mehl zu 1 Schilling oder 2 Schilling maximal 4 Lot leichter sein als vorgeschrieben, sonst wird ein Bussgeld von 10 Schilling erhoben, das sich für jedes weitere Lot um jeweils 5 Schilling erhöht (1-4). Für andere Qualitätsmängel behalten sich Schultheiss und Rat weitere Bussen vor (5). Wenn man Brot zu 1 Pfennig produziert, soll man kein Brot zu 1 Kreuzer backen (6). Wenn der Getreidepreis mehr als 4 Pfund beträgt, soll man Brot zu 4 Pfennig und zu 1 Kreuzer backen (7). Die Bestimmungen der alten Brotordnung über das Brotgewicht in Abhängigkeit vom Getreidepreis bleiben in Kraft (8).

  • Collocazione: STAW AH 98/1/7 Bä.1, S. 3-4
  • Data di origine: 1546 dicembre 20
  • Tradizione: Aufzeichnung, Heft (5 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Scriba: Christoph Hegner

  • Collocazione: STAW AH 98/1/7 Bä.2
  • Data di origine: 1550
  • Tradizione: Abschrift (Doppelblatt)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco

Die vorliegende Verordnung über die Bussen bei Unterschreitung des Mindestgewichts für Brot bezieht sich auf die Brotordnung von 1531 (SSRQ ZH NF I/2/1 259-1). Damals wurden Abweichungen von 1 Lot zu Lasten des Konsumenten generell mit einer Strafe von 10 Schilling belegt, grössere Differenzen wurden mit einem Bussgeld von 2 Pfund geahndet. Von der Verordnung liegt eine Abschrift vor, bei der das Datum nachgetragen worden ist (STAW AH 98/1/7 Bä.2).

Testo editionale

a–Die milterung der gwichtOmissione in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1–a

[1] ItemVariante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: Es ist uff den xx tag decembris, anno xvclvjData di origine: 20.12.1546, von minen heren schultheis und rathOrganizzazione: zwüschend den pfisteren dise erkanthnus beschehen, das namlichenb so ein pfenigValuta: 1 centesimo wertig brott uber anderhalb lotPeso: 1.5 lot und ein zwey pfenigValuta: 2 centesimi wärtig brott über zwey lotPeso: 2 lot manglete, so sölle die straff zechen schillingValuta: 10 scellini sin. Wan es aber mer loden darüber, dan wie gmeltVariante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: yetzgemeldetc, manglen wurde, alsoVariante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: alsd, dan so meng lot es antrifft, sy von jedem lot, als vil dero ist, von jedem Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: besondere fünff schiling hallerValuta: 5 scellini f–zestraff und bußVariante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: ze buß und straff–f geben söllen.

[2] So dene des krützerValuta: 1 kreuzer wertigen brots, so es über drü lotPeso: 3 lot manglote, als dan die straff zechen schilingValuta: 10 scellini sin. Manglet es aber witer und mer loden, als dan die straff, so meng lot es minder were, von jedem fünf schilingValuta: 5 scellini die straff und buͦss sin söle.

[3] Item des wissen schilingValuta: 1 scellino wärtigen, so es über vier lotPeso: 4 lot manglen wurde, als dan die straff zechen schilingValuta: 10 scellini sin, manglete es aber witer und mer loden darüber, als dan die straff ouch, so meng lot es manglete, von jedem fünff schiling hallerValuta: 5 scellini die buͦss sin sölle.

[4] Und des ein schilingValuta: 1 scellino und zwey schilingValuta: 2 scellini wärtigen griess brots halben, so es uber vier lotPeso: 4 lot manglen wurde, als dan die straff zechen schilingValuta: 10 scellini sin, manglete es aber fürer unnd witer loden darüber, als dan die straff, so meng lot es minder were, von jedem fünff schilling hallerValuta: 5 scellini die straff sin sölle.

[5] Darbi söllen sy ouch sechen und luͦgen, das sölich brot in rächter ordnung gepachen werde. Dan so etwan, wie bißher beschechen, einer einOmissione in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1g brot, das zeschwer oder so grob und das es sonst nit rächt gepachen wurde, als dan min heren inen die straff vorbehalten, je nach irem gut bedencken und nach dem sy achten, die notturfft erforderen sin, straffen mögen.

[p. 4]Interruzione di pagina

[6] So sy ouch pfenigValuta: 1 centesimo wertigs brot bachen, söllend sy kein krützerValuta: 1 kreuzer wärtigs pachen.

[7] Item wan h–der kernenVariante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 2: er–h uber vier pfundValuta: 4 libbre gilt, so solen sy viererValuta: 4 centesimi und krützerValuta: 1 kreuzer wertigs bachen.

[8] Sonst lassend min heren es by der alten satzung, wie die des gwichts halb, je und nochdem der kernen sin louff hat, lüterung thuͦt, gentzlichen darbi blibenn.

Annotatione

  1. Omissione in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1.
  2. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: Es ist uff den xx tag decembris, anno xvclvjData di origine: 20.12.1546, von minen heren schultheis und rathOrganizzazione: zwüschend den pfisteren dise erkanthnus beschehen, das namlichen.
  3. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: yetzgemeldet.
  4. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: als.
  5. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: besonder.
  6. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1: ze buß und straff.
  7. Omissione in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 1.
  8. Variante alternativa in STAW AH 98/1/7 Bä.2, S. 2: er.