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SSRQ ZH NF I/2/1 22-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 22-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Verkauf einer versteigerten Wiese in Winterthur

1360 giugno 8.

Heinrich Seriant, Bürger von Winterthur, der in Vertretung des Schultheissen Heinrich Gevetterli zu Gericht sitzt, beurkundet den Verkauf einer Wiese, die früher Egbrecht Nägeli gehörte und nun auf Antrag des Johannes Peter, Sohn Konrad Peters, Bürger von Winterthur, versteigert wurde. Walter am Ort hat das höchste Gebot abgegeben und die Wiese für 53 Gulden gekauft. Johannes Peter hat den Empfang dieser Summe bestätigt und erklärt, dass alle vorhandenen oder aufgefundenen Dokumente ungültig sein sollen, die Walter am Ort oder seine Erben im Besitz der Wiese beeinträchtigen könnten. Der Aussteller siegelt mit dem Schultheissensiegel.

  • Collocazione: STAW URK 154
  • Data di origine: 1360 giugno 8
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 28.0 × 14.0
  • 1 sigillo:
    1. Schultheiss Heinrich GevetterliPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco

Gläubiger konnten Schuldner, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen, vor das städtische Gericht laden lassen. Gemäss der WinterthurerLuogo: Betreibungsordnung, die 1530 aufgezeichnet wurde, hatte der Beklagte 14 Tage Zeit, die Ausstände zu begleichen, andernfalls musste er ein Pfand versteigern lassen, mit dessen Erlös die Forderungen des Klägers abgegolten wurden (SSRQ ZH NF I/2/1 257-1, Artikel 1). Einem Ratsbeschluss um 1439/1440 zufolge konnte der Schuldner das Pfand am folgenden Tag vor dem Ende der Fronmesse auslösen. Bis zu diesem Zeitpunkt musste auch der Meistbietende den Kaufpreis bezahlt haben, sonst wurde er mit einer Busse belegt (STAW B 2/1, fol. 96r). Später räumte man dem Schuldner eine längere Frist zur Auslösung der Pfänder ein, bei beweglichen Gütern drei Tage, mussten stattdessen unbewegliche Güter versteigert werden, verlängerte sich die Frist um sechs Wochen (SSRQ ZH NF I/2/1 257-1, Artikel 3 und 5). Im 16. Jahrhundert führten die beiden Gantmeister den Verkauf des Pfandobjekts vor Gericht durch, vgl. beispielsweise STAW AG 94/1/94.

Testo editionale


Ich, Heinrich der SeriantPersona: , burger ze WinterthurLuogo: , tuͦn kunt mit disem brief, daz ich ze WinterthurLuogo:
offenlich ze gerichte sass an Heinrich GeveͣtterlisPersona: statt, schultheis ze WinterthurLuogo: , und kamen da
fu̍rgerichte die erbern lu̍te Johans PeterPersona: , Cuͦnrat PetersPersona: sun, einunt und Walther an dem OrtePersona:
andrunt, burgere ze WinterthurLuogo: .
Und als vormals der egenante Johans PeterPersona: ze WinterthurLuogo: an offennem markte uff der gante nach der statt recht und gewonheit mit des gerichtes botten
verruͤffet hatte und verkoͧffet du̍ wisen, du̍ Egbrecht NeͣgellisPersona: was und an spitalerOrganizzazione: wisen stosset,
und aber der egenegenante Walther am OrtePersona: du̍ selben wisen also gekoͧffet hatte umb fu̍nfzig guldin und
umb drije guldin
Valuta: 53 fiorini
, guͦter und geneͣmer, won er der meiste da mit an dem gebotte was und im oͧch
du̍ wise da von in geantwrt wart nach der statt ze WinterthurLuogo: sitte und gewonheit,1 da verjach
der vorgenvorgenante Johans PeterPersona: , daz im oͧch der egenegenante Walther an dem OrtePersona: von des selben koͧfs und der wisen wegen
so vil guldin, als vorgeschriben stat, ganzlich gewert hat und in sinen beweͣrten nutz komen sint. Und
verband sich oͧch der egenegenante Johans PeterPersona: fu̍r sich und sin erben mit gelerten worten, als gerichte und urteil
gab, were, daz er von der vorgenvorgenanten wisen wegen theinen brief inne hetti oder thein brief dar u̍ber funden wurde
u̍ber kurtz ald u̍ber lange, die dem egenegenanten Walther am OrtePersona: oder sinen erben an der wisen schedlich sin moͤchten,
daz die selben briefe, ir sije einer oder me, alle tode und unnu̍tz sin son und ensoͤllent dem egenegenanten Walther am
Orte
Persona:
noch sinen erben an der vorgeschriben wisen noch fu̍rbas umb den koͧff der guldin, als vorbescheiden
ist, niemer schaden noch sumsali bringen, in kein wise, ane alle geverde.
Und des ze urku̍nde han ich
von des gerichts wegen des egenanten schultheizzen insigel gehenket an disen brief, der geben
wart des achttoden tags brachodes, do man zalte von gotes gebu̍rte dru̍zehenhundert
jar und dar nach im sechtzigosten jare
Data di origine: 8.6.1360
.
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XIV:]
Von einer wisen
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
Kaufbrief für Walther am OrtPersona:
um ein wieß, an des spittalsOrganizzazione: wieß
stoßende, um  53,
anno 1360Data: 1360 a

Annotatione

  1. Aggiunta all’altezza della riga da una mano del secolo XIX: 8 BrachmBrachmonat.
  1. Drei Jahre später traf Walter am OrtPersona: eine Vereinbarung mit dem SpitalOrganizzazione: über die Wässerung seiner Wiese (SSRQ ZH NF I/2/1 24-1).