SSRQ ZH NF I/1/3 41-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), by Michael Schaffner
Citation: SSRQ ZH NF I/1/3 41-1
License: CC BY-NC-SA
Auslegung der Bestimmung über die Bürgermeisterwahl im Geschworenen Brief der Stadt Zürich
1489 December 12.
Metadata
- Shelfmark: StAZH B III 2, S. 343, Eintrag 1
- Date of origin: 1498 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 33.0
- Language: German
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH A 43.1.2, Nr. 2, S. 41, Eintrag 1
- Date of origin: 1489 December 12 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.0 × 32.0
- Language: German
- Shelfmark: StAZH B III 6, fol. 20r
- Date of origin: ca. 1516 – 1518 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 32.0
- Language: German
- Shelfmark: StAZH B III 4, fol. 34r
- Date of origin: ca. 1539 – 1541 Transmission: Eintrag
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 20.0 × 29.5
- Language: German
- Shelfmark: StAZH B III 5, fol. 80r
- Date of origin: 1604 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 21.5 × 32.5
- Language: German
Comments
Hinsichtlich des passiven Wahlrechts für Bürgermeister und Mitglieder des Kleinen RatsOrganisation: verwendete der Geschworene Brief seit 1336 die offene Formulierung, dass diese aus den Rittern, dem Grossen RatOrganisation: und den Handwerken gewählt werden sollten. Ab dem Vierten Geschworenen Brief von 1489 wurde in diesem Zusammenhang noch zusätzlich die BürgergemeindeOrganisation: erwähnt (SSRQ ZH NF I/1/3, Nr. 27; SSRQ ZH NF I/1/3, Nr. 58). Die vorliegende Auslegung schränkte dagegen das passive Wahlrecht auf Mitglieder des KleinenOrganisation: und Grossen RatsOrganisation: ein. Damit wurde jedoch lediglich explizit gemacht, was de facto ohnehin bereits praktiziert worden war (zum gesellschaftlichen Hintergrund der zwischen 1490 und 1540 gewählten Bürgermeister vgl. Morf 1969, S. 3-5). Der vorliegende Eintrag wurde in der Folge in alle Satzungsbücher der Stadt Zürich bis ins 17. Jahrhundert übertragen.
Eindeutig festgelegt waren im Geschworenen Brief hingegen die Wahltermine sowie das aktive Wahlrecht für das Bürgermeisteramt: So wählte seit 1393 der Grosse RatOrganisation: halbjährlich den Bürgermeister; dies erfolgte jeweils im Juni und Dezember im Vorfeld der halbjährlichen Schwörtage, bei denen die Neugewählten, ebenso wie die gesamte BürgergemeindeOrganisation: , ihren Eid abzulegen hatten. Eine neue Bestimmung enthielt der Vierte Geschworene Brief, gemäss dessen als Bürgermeister nur in Frage kam, wer in der Stadt Zürich oder ihrem Herrschaftsgebiet geboren worden war, dies als Reaktion auf den Sturz des 1452 eingebürgerten, aus dem zugerischenPlace: BlickensdorfPlace: stammenden Hans WaldmannPerson: .
Zur Bürgermeisterwahl vgl. Weibel 1996, S. 17; Morf 1969, S. 1-3; Guyer 1943, S. 29-43; zur Bedingung einer zürcherischen Geburt für die Wahl als Bürgermeister vgl. Sieber 2001, S. 27.
Edition Text
a–Eyn erkanntnuͤss von der
wal eins buͤrgermeistersText variant in StAZH B III 6, fol. 20r: Ein erclerung in dem geschwornen
brief von der wal eins burgermeisters–a
genommen werden soͤlle und deshalb etlich irrung gewesen ist, das wir unns
daruff erkenndt und die lutruͤng gegeben haben, das unser geschworner
brieff nitt annders verstannden werden, dann das ein buͤrgermeister uss den
personen, so unnsers kleinen raͧtesOrganisation: oder des grossenOrganisation: sind, und nit usserhalb noch
anndersthwa genommen und erwelt werden soͤlle.
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