check_box zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF II/11 90-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 90-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Gemeinde- und Holzordnung von Höngg

1576 novembre 3.

Bürgermeister und Rat von Zürich bestätigen auf Wunsch der Gemeinde Höngg die von ihr aufgestellte und von einer Ratskommission, bestehend aus Johannes Bräm, Caspar Thomann, Felix Sprüngli, Hans Wilpert Zoller und Hans Ulrich Grebel, geprüfte Gemeinde- und Holzordnung. Geregelt werden unter anderem die Wahl und Besoldung der zwölf Geschworenen (1, 15, 16), die Aufgaben der beiden Dorfmeier (2), die Ausgabe von Holz (3, 14, 20), die Pflege der Brunnen (4), Massnahmen zu Prävention und Bekämpfung von Bränden (5-7), Pflege und Kontrolle der Flur und der Zäune (8-12, 24-28), die Bestellung des Hirten (13), der Verkauf des Hubenholzes (17), die Rechnungslegung (18), der Zeitpunkt und die Kosten der Besetzung der Ämter (19), die Nachtwache (21), die Nutzung der Eicheln (22) und die Haltung von Hühnern (23).

  • Collocazione: StAZH A 126, Nr. 66
  • Data di origine: 1576 novembre 3
  • Tradizione: Entwurf, Heft (6 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 17.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: StAZH G I 4, Nr. 106
  • Data di origine: 1576 novembre 3
  • Tradizione: Zeitgenössische Abschrift, Heft (6 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 33.0
  • Lingua: tedesco
  • Scriba: Hans Jakob Haller, Prädikant des Grossmünsterstifts

Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um die Originalausfertigung, die für die Edition von Stutz damals nicht gefunden werden konnte (Stutz, Rechtsquellen, Nr. 15, S. 51-58). Laut Sibler wurde das Original 1943 wieder gefunden und befindet sich seither im Bestand des Gemeindearchivs HönggLuogo: im Stadtarchiv ZürichLuogo: (Sibler 1998, S. 295). Es handelt sich um ein Pergamentheft von 14 Seiten. Ein Nachtrag vom 11. August 1597 erhöht die im Artikel 11 auf neun Angster festgesetzte Busse für Schädigungen durch das weidende Vieh auf zehn Schilling (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 12-13). Ein zweiter Nachtrag von 1624 setzt den zu Unrecht gestrichenen Artikel 22 über die Nutzung der Eicheln wieder in Kraft (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 13). Die Bestätigung und Erläuterung der Dorfordnung vom 11. Dezember 1610 (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 15-21; Edition: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 19, S. 64-66) sowie verschiedene weitere Nachträge und Erläuterungen vor allem zur Holznutzung aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 23-27; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 27; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 28; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 29-30; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 31) befinden sich auf nachträglich im Heft eingebundenen Papierseiten. Die Dorfordnung von 1610 lag Stutz dementsprechend ebenfalls nicht im Original vor, weshalb er sie nach der Abschrift im Stiftsprotokoll von Johann Jakob FriesPersona: wiedergab (StAZH G I 33 a, S. 1490-1496).

Die Passagen, die in der vorliegenden Edition als Auslassungen im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) angegeben werden, finden sich dort meist an den Rändern als Hinzufügungen von anderer Hand, was den Redaktionsprozess erkennen lässt. Verglichen wurde die Ausfertigung mit der ältesten Redaktionsstufe.

Testo editionale

Zuͦ wüßen und khundt syge mëngklichem hiemitt. Nachdem die ersammen ein gantze gmeind zuͦ HönggLuogo: Organizzazione: den edlen, vesten, frommen, fürsichtigen, wyßen herren burgermeister unnd rath der statt ZürichLuogo: Organizzazione: , mynen gnedigen herren, fürbringen laßen, wie sy zuͦ nutz, wolfart unnd guͦtem inen und iren nachkommen allerleyg ordnungen gestellt, damitt under inen jederzyt inn der gmeind gmeinem guͦt wol gehußet, ouch anndere sachen ordenlichen verwalten werdint, mitt underthenigem pitten, inen dieselben zuͦbestedten. Unnd nuͦn wolgenannt myn gnedig herren sölliche ir, der gmeind, gestellte artickel und anndere ire beschwerden durch ire lieben mittrëth, die edlen, frommen, vesten, fürsichtigen, wyßen herrn Johannsen BraͤmenPersona: , alt burgermeister, meister Casparn TommanPersona: , buwmeister, und meister Felixen SprüngliPersona: , beid der zyt a–nüw und altVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: alt und nüw–a vögt zuͦ HönggLuogo: , sodënne juͦngkher Hans Willpert ZollernPersona: unnd jungkher Hanns Uͦlrichen GrebelPersona: 1, besichtigen laßen b–mitt bevelch, was sy vermeinend, inen umb jede sach zuͦbewilligen syn, dasselbig in schrifft zuͦvergryffen unnd an sy, myn herren, ze bringen. Dem gedachte myn herren, die verordneten, statt gethaan unnd einer gemeind zuͦ HönggOrganizzazione: volgende artickel gestelt, welliche nachgents von vilgemelten mynen gnedigen herren von oberkheits wegen, nach dem sy dieselbigen ouch abgehört, confirmiert unnd bestettiget worden, dergstallt,Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: unnd dieselben darinne nüdt unzimlichs ald unbillichs befunden. Habent vermelte myn gnedig herren uff jetztgesagter irer beiden mittrëthen gegëbenen bericht vil benanter gmeind zuͦ HönggOrganizzazione: selbige gestellten ordnungen von oberkeits wëgen bestettiget und confirmiert und wellent–b das dem allem von mencklichem styf glëpt unnd nachgangen werde. c–Doch das ein gmeind zuͦ HönggOrganizzazione: über hienach bestimpte buͦßen dheine anndere buͦßen, was nit allte grëchtigkeiten, unnder inen selbs ufzuͦsetzen gwallt ald fug haben, sonders, so sy zuͦ schirm irer guͤteren oder and[p. 2]Interruzione di paginaerer dinngen eines banns unnd straffen notwëndig, dasselbig one vorwüßen unnd bewilligung irer obervögten (wer die je zun zyten sind) nit für hand nemmen.Omissione in StAZH A 126, Nr. 66–c Und luͦthend die bewilligeten artickel von einem an den anndern also.

1. Erstlichen, als von alltemhar allwëgen zuͦ drygen jarenPeriodo: 3 anni umb unnder der gmeind zwölffQuantità: 12 personnen sampt dem undervogt zuͦ geschwornen erkoßen unnd genommen worden,2 soll es by der selbigen ordnung blyben unnd inen volgende sachen by iren eyden unnd trüwen ußzuͦrichten unnd zuͦversëhen zuͦstaan.

2. Namlich so soͤllent sy, die zwoͤlffQuantità: 12, jerlichenDurata ripetuta: 1 anno zwenQuantità: 2 dorffmeyer setzen unndOmissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488d ordnen, die der gmeind korn unnd haber schnydenn laßind, dasselbig,Omissione in StAZH G I 4, Nr. 106e darzuͦ der gmeind wyn zuͦ iren handen nemmind f–unnd dann soͤlliche frücht, deßglychen das strouw, zuͦ rëchter zyt verkouffindOmissione in StAZH A 126, Nr. 66–f, ouch der gmeind zinnß inzüchind, dargegen, was ein gmeind zinnset, abfertigind unnd über das jar den ackerbuw mitt ir, der zwölffenQuantità: 12, erlouptnuß verfertigind. Item durch das jar buwholtz ja mitt ir, der zwölffenQuantità: 12, bewilligung verkouffind, unnd was dieselben zwenQuantità: 2 dorffmeyer inn dem allem handlend, es syge innemmens unnd ußgëbens halber, daruͦmb soͤllend sy jedes jarsDurata ripetuta: 1 anno innsonderheit vor g–einer gmeindVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: den zwölffenQuantità: 12–g ordenliche rëchnung zegëben schuͦldig syn. Doch [p. 3]Interruzione di pagina so söllend sy, die dorfmeyger, dhein holltz dings gëben, sonders, was man einem zekouffen gipt, das soll er bar, eemaln er das holtz zuͦ synen hannden nimpt, bezalen.

3. Item die h–zwölffQuantità: 12 söllend zwenQuantità: 2 uß der gemeind verordnen, dieVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: zwenQuantità: 2 dorffmeyger sölend–h dem weybel nach allwegen das holtz beschouwen, unnd so man inn der gmeind holtz, dar inne die huͦber dhein grëchtigkheit haben, holtz ußgëben will, i–soͤllent sy, die zwölffQuantità: 12, glychergstalt etlich under inen nëbent den dorffmeigeren darzuͦ ußschießenVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: sol das durch die dorffmeyger beschechen–i unnd niemmand von den huͦberen darzuͦ genommen werden.

4. Sodënne söllend die zwölffQuantità: 12 jerlichenDurata ripetuta: 1 anno vierQuantità: 4 brunnenmeister setzen, die zuͦ den brunnen, das sy suber gehallten Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: werdindj, sorg habind, unnd ouch einen brunnenmacher, der die brunen über das jar Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: flyssigk inn eeren hallte.

5. Item die zwölffQuantità: 12 söllend im jar, wenn sy von nöten syn bedunckt, inn der kilchenn mencklichen warnnen und gebieten laßen, das man waßer inn hüseren habe und das niemmandts inn hüseren sechti, ouch dhein fhür one ein geschirr reiche oder uß einem huß inn das annder unbewart trage, noch das jemmants im dorf rätsche ald werch zuͦ dem ofen thüyge. Unnd zuͦ meerer handthabung söllent die zwölffQuantità: 12 uff sölliches alles jederzyt ein flyßigs ufsehen haben. Unnd [p. 4]Interruzione di pagina wer hier inne ungehorsam erfuͦnden, von dem ald denselben sy, so offt es übertrëtten wirt, zëchen schillingValuta: 10 scellini buͦß inzüchen.

6. Item die zölffQuantità: 12, mitt nammen je zwenQuantità: 2 inn jeder der sëchsQuantità: 6 wachten, soͤllend zuͦ herpstzytPeriodo: autunno die öfen beschouwen, unnd wo sy einen bößen finndent, den heißen machen. Wann das aber innert den nechsten acht tagennPeriodo: 8 giorni darnach nit verbeßert wirt, söllend sy denselben ofen niderschlachen.

7. Item die zwölffQuantità: 12 söllend uß jeder wacht allwëgen drygQuantità: 3 man ordnen, die, so fhürs noth ußert dem dorf ist, darzuͦ louffind, daselbs helffen zelöschen, unnd was sy nach zimligkeit verzerrend, das soll uß der gmeind seckel bezalt werden. Wellicher aber under denselben verordneten nit lüffe, der sol, als offt ers übersicht, zëchen schillingValuta: 10 scellini l–der gemeindOmissione in StAZH A 126, Nr. 66–l zuͦ buͦß erleggen. Der ouch nit ein verordneter were, ußhin louffen wurde, soll glychergstallt umb zëchen schillingValuta: 10 scellini gestrafft werden, es were dann sach, das er von den zwölffenQuantità: 12 deßVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: dessglychen zuͦ lauffenm geheißen. n–Unnd ob inn der gmeind zuͦ HönggLuogo: inn einem huß fhür ufgienge und der besitzer deß huses das nit zum ersten mëldete oder anzeigte, der soll zëchen schillingValuta: 10 scellini der gmeind und zëchen schillingValuta: 10 scellini einem obervogt zuͦhannden myner herren ze buͦß verfallen syn.Omissione in StAZH A 126, Nr. 66–n

8. Item die zwölffQuantità: 12 söllend im dorf versëchen, [p. 5]Interruzione di pagina so man das vech ußtrybt, das die heg unnd zün vermachet sygen, unnd allwegen zwenQuantità: 2 under inen inn der wuchen ein malDurata ripetuta: 1 settimana umbher gaan unnd das beschouwen by nün angsterenValuta: 9 angster Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: unablesslichero buͦß.

9. Sy, die zwölffQuantità: 12, söllend ouch durch das gantz jar sorg haben unnd verschaffen, das alle zün umb der gmeind holtz unnd veld gemachet unnd inn eeren gehallten werdint.

10. Item die zwölffQuantità: 12 söllend alle jarDurata ripetuta: 1 anno durch zwenQuantità: 2 ald vierQuantità: 4 unnder inen fünffQuantità: 5 malen umb die zellggen gaan, namlich wënn man sy inleit unnd wann sy wider ußgond, die beschouwen, damitt den annderen inn raͤben oder guͤteren kein schaden beschëche, ouch by nün angsterenValuta: 9 angster buͦß.

11. XAggiunta sul margine sinistrop3 Hienebent aber die zwölffQuantità: 12 sampt dem weybel jeder inn sonderheit für sich selbs durch das gantz jar zuͦ den raͤben unnd annderen guͤteren Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: guͦtq sorg haben. r–Unnd wellicheße vech dar inne ergriffen, so schaden thete, der soll von jedem houpt nün angsterValuta: 9 angster zuͦ buͦß gëben, es möchte aber der schaden so groß syn, man wurde inn höher unnd wyter straffenVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: damit kein vech schaden darinn thüge by nün angsterenValuta: 9 angster buͦß, ouch darnach der schaden ist.–r, welliche buͦß, so die vom weybel geleidet wirt, dem vorster nach alltem bruch unnd harkommen zuͦstendig syn Variante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: solls.

t

12. Item die zwölffQuantità: 12 söllend pflichtig syn, uff [p. 6]Interruzione di pagina die marchen zegaan, wo man iren begërt, und so einem inn guͤteren schaden bescheche, söllent allwegen vierQuantità: 4 uß den zwölffenQuantità: 12 daruf beruͤfft werden, den zuͦgefuͤgten schaden zuͦbeschouwen, unnd was dann dieselben by iren eyden erkhënnend, wie vil der schaden syge, darby soll es gëntzlich blyben.

13. Item die zwoͤlffQuantità: 12 soͤllend zwenQuantità: 2 hirten jerlichenDurata ripetuta: 1 anno dingen unnd jedem ein meister ordnen, der dasOmissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488u gantz jar sorg zuͦ im habe, damitt die herden gflißen versorget werdint.

14. Item die zwoͤlffQuantità: 12 sollend, als offt sy von noͤten syn bedunckt, verbieten, das niemmandt weder uß der gmeind- noch keinen annderen hoͤltzeren unerloupt dhein holtz nemmen ald heimbtragen, by fünff schillingenValuta: 5 scellini buͦß, oder je nach dem ein gmeind ald die geschwornen erkhënnend. So aber einer garOmissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488v ungebürlich hierinne handlete, soll das einem obervogt anzeigt werden, damitt er wyter, was die nothurfft erhoüschen thuͦt, darinne fürzuͦnemmen wüße.

15. Damitt nuͦn die zwoͤlffQuantità: 12 oberzellten iren bevelch und anndere zuͦtragende gschefft, so inen zuͦstond, dester williger ußrichtinnd, soͤllent inen Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: angentzw alle vorgeschribne buͦßen x–(ußgenommen die, so vom weybel geleidet unnd, als obstadt, dem vorster zuͦgehörig)Omissione in StAZH A 126, Nr. 66–x, wie von allter har brüchig gewëßen, zuͦ belonung be[p. 7]Interruzione di pagina lyben unnd ir lon nüdt wyters syn. Anderst wenn man nüw zwölfferQuantità: 12 setzt unnd die allten den nüwen rëchnung gëbent, soVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: soly allwegen zuͦ drygen jarenDurata ripetuta: 3 anni umb beschicht, soll die tagürten uß der gmeind seckel bezallt werden.

16. Item, wënn man die zwoͤlffQuantità: 12 ënnderet, soll man zwenQuantità: 2 sinner nemmen, die dann angentz einem obervogt schweeren, unnd soll ir belonung syn vomVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: fürz heimbschen für den eimerMisura del volume: 1 eimer zwen hallerValuta: 2 haller unnd von einem, der ußert der gmeind gesëßen, vier hallerValuta: 4 haller .

17. Unnd als die huͦberer inn iren hoͤltzeren ein sondere gerëchtigkeit, soͤllend zwenQuantità: 2 under inen geordnet werden, die das abholltz durch das gantz jar verkouffind unnd jerlichenDurata ripetuta: 1 anno uff sanct StëffanPersona: stagData: 26. dicembre (scadenza) den huͦberen unnd zwölffenQuantità: 12 darumb rëchnung gëbint.

18. Wenn man ouch die vierQuantità: 4 nüwen fronvaster setzt unnd die allten, so durch das gantz jar das fronvastengëlt ingezogen, darumb rëchnung gëbend und dasselbig bar darleggend, soll man ouch allein die abentürten uß der gmeind seckel bezalen, doch das dhein unmaaß gebrucht, sonnders by einer gmeinen tagürten blyben unnd uff die gmeind nüt wyters zeertVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: verzert und verbruchtaa werden.

19. Item uff sanct StëffanPersona: stagData: 26. dicembre (scadenza) soll man fürer als von allterhar die zwoͤlffQuantità: 12 unnd [p. 8]Interruzione di pagina die huͦber zuͦsamen beruͤffen, die dann hirten, weybel unnd anndere dientst und empter, was notwëndig ist, besetzen. Zur selbigen zyt gëbent die herren deß gstiffts zum GroßenmünsterLuogo: Organizzazione: den huͦberen und zwölffenQuantità: 12 einen keß unnd einen ziger. So wirt ouch dennzemaln der gmeind wyn versuͦcht, unnd was dann darüber wyter (darinne ouch bscheidenlich gefaren werden soll) verzert wirt, das soͤllent die huͦber halbQuantità: 0.5 unnd das überig halbQuantità: 0.5 teyl die gmeind bezalen.

20. Uff den herpstPeriodo: autunno teilt man allwegen der gemeind holtz uß, uff disere wyß unnd ordnung, namlich, was höltzeren sinnd, darinn die huͦber gerechtigkeit haben, wënn man inn denselben will ußteilen, soͤllent jedes mals zwenQuantità: 2 von huͦberen und zwenQuantità: 2 von zwölffenQuantità: 2 ußgeschoßen werden, die dann mittsampt dem meyer, schryber und weibel dasselbig uff das best sy könnend ußteilen. Unnd so inn soͤllichen hoͤltzeren holltz verkoufft wirt, soͤllent die huͦber uß dem erloͤßten gëllt zwenVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: iren gebürendenab teil, luth unnd vermoͤg der chorherren rodel, nemmen, unnd so das beschëchen, soll man dann die vierQuantità: 4 so, wie vorstadt, verordnet umb iren gebürenden lon abfertigen unnd das überig ac–vom dritten teilOmissione in StAZH A 126, Nr. 66–ac, so der gmeind gehört, zuͦ derselben nutz unnd nothurfft behallten werden, unnd die dorfmeyger darumb rëchnung zegëben pflichtigVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: inn allweg schuldigad syn.

21. Als ein gmeind zuͦ HönggOrganizzazione: zuͦ dester bess[p. 9]Interruzione di paginaerer gwarsamme, schirm unnd fürsorg deß iren hievor angesëchen unnd sich mit einandern verglycht, das durch das gantz jar ein nacht wacht ae–by inenOmissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488–ae gehalltenn werden, namlich allwegen zwenQuantità: 2 vor miternachtTempo: 0:00, von der zyt an, das die glogg nüneTempo: 9:00 schlacht, bis zwölffenTempo: 0:00, unnd dann zwenQuantità: 2 ander von zwölffenTempo: 0:00 biß zdrygenTempo: 3:00, soll dem stedts nachgangen unnd glept werdenn, also das sy inn der gmeind es unnder einannderen umbgaan laßind, unnd aber one der gmeind costen, sonnders wellicher nit selbs wachen wellte, der soll in synem nammen und eignen costen ein andern darstellen, doch das derselbig dhein frömbder, ouch zum wenigisten über sëchszechen jarEtà: 16 anni allt syge. Unnd welicher disere wacht durch sich selbs oder einen anwalten nit versehe, der soll, so offt es beschicht, der gmeind zëchen schillingValuta: 10 scellini zebuͦß verfallen syn unnd die gestrax von im ingezogenn werden. Es söllen ouch disere wächter schuldig syn, wo man nach den nünenTempo: 9:00 im wirtzhuß ald annderen hüseren oder uff den gaßen mitt schrygen oder inn anderweg ein ungebürlichs wëßen fuͦrte unnd fürgienge, dasselbig jederzyth by iren eyden einem obervogt anzuͦzeigen, damitt gegen denselben mitt straffenn gehandlet werden könne.

[Marginalia sul margine sinistro:] Nota: Diser articul, unangesehen erLettura incertaaf durchstrichen, ist noch gültig, wie zuͦ end diser articklen vermeldet wirt.4

ag– 22. Item wënn inn der gmeind wol eichlen verhanden unnd ackert wirt, soll man denselbigen nit uflëßen, sonders ufetzenVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: uffsetzenah unnd wellicher zur selbigen zyt schwyn hatt, der mag viereQuantità: 4 daryn schlachen unnd gaan [p. 10]Interruzione di pagina laßen. Der aber kein schwyn hette, dem soll man dargegen ai–ein dicken pfëningValuta: 1 dicken oder nach glëgenheitVariante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: glichheitaj jedes jargangs darfür gëbenVariante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: ouch nütt darfür zuͦgëben schuldig syn–ai. So aber ein ganntze gmeind rëdtig werde unnd für guͦt hiellte, die eichlen uflëßen zelaßen, als dann jeder inn der gmeind teil daran haben unnd die eichlen, wie von alterhar gebrucht worden, ußgeteilt werden.Soppressione da una mano più recente–ag

23. Item wer inn der gmeind huͤner hatt, soll sy dermaßen vergoumen und haben, das sy weder synen nachburen noch jemmandts annderm inn kheinen wëg schaden thuͤygint, oder er wurde den muͤßen abtragen.5

24. Item wellicher inn der gmeind wißen hette unnd daruf unnd dorab one schaden ald klag der anstößeren kommen und faren khan, das mag einer als syn eigenthuͦmblich guͦt nach synem nutz und gfallen weiden. So aber etwas schadens dardurch bescheche, der soll nach der geschwornen erkhandtnuß abtragen werden.

Variante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: Undak 25. Wiewol etliche vermeinen wellen, das sy mitt dem veech die kammerwëg inn raͤben ußzeweyden befuͤgtt, diewyl aber dardurch an raͤben, ouch den schygen und gehëld großer schaden begëgnen möchte, soll mencklicher sich deß weydens inn kammerwëgen der raͤben fryg muͤßigen, das graß darinne abhouwen und dann [p. 11]Interruzione di pagina darußtragen by zëchen schillingenValuta: 10 scellini buͦß, so ouch halbQuantità: 0.5 durch die obervoͤgt unnd halbQuantità: 0.5 zuͦ der gmeind hannden ingezogen Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: werdenal unnd dem, so schaden widerfaren, derselbig nach der geschwornen erkhantnuß ersetzt werden. Es möchte aber einer dermaß deß ënts großen schaden thuͦn, soll man das der oberkheit leyden, damitt er der gebür nach am–gebuͤßt werdeVariante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: geleidet werde. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: abgestrafft und gebuͤßt werde–am.6

26. Item wellicher ein eefaden ufbricht, der gipt zuͦ buͦß zëchen schillingValuta: 10 scellini , darvon der halbteilQuantità: 0.5 zuͦ der gmeind handen ingezogen unnd der annder halbQuantità: 0.5 teyl einem obervogt überantwort werden.

27. Item wenn man die eefaden zemachen beschouwet, wo mangel erfunnden wirt, soll das demselben, deß guͦt es beruͤrt, angezeigt unnd er darby gewarnet werdenn, sölliches innert acht tagenPeriodo: 8 giorni darnach zemachen unnd zuͦverbeßeren, und man jemmanden dhein buͦß zevor abforderen. So aber einer darüber sümig were, der soll nach alltem bruch mitt deß grichts botten darzuͦ gehallten unnd selbige buͦß ir, der gmeind, blyben. Übersehe aber einer das alles, soll es einem obervogt fürgebracht werden, der dann den ungehorsammen Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: der gebür nachan zestraffen gwallt haben.

28. Sontster soll es mitt dem uß- und inhaben ald inmachen der guͤteren, darzuͦ mitt [p. 12]Interruzione di pagina dem weyden inn den drygenQuantità: 3 zellggen, welliche je inn braach lyt, ouch zuͦ den korn- unnd haber zellgen, gentzlichen by der ordnung, so im vierzechenhundert zweyg und sibentzigisten jareData: 1472 innhallt deß darumbe besigloten spruchbriefs gemachet unnd ufgericht worden,7 bestaan unnd blyben unnd dem gestrax nachgangen werden.

Actum sampstags, den dritten tag wintermonats, anno 1576Data di origine: 3.11.1576, presentibusNell'originale: pnts herr burgermeister KambliPersona: unnd beid rethOrganizzazione: .

Stattschryber zuͦ ZürichLuogo: scripsitNell'originale: sßt

Annotatione

  1. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: alt und nüw.
  2. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: unnd dieselben darinne nüdt unzimlichs ald unbillichs befunden. Habent vermelte myn gnedig herren uff jetztgesagter irer beiden mittrëthen gegëbenen bericht vil benanter gmeind zuͦ HönggOrganizzazione: selbige gestellten ordnungen von oberkeits wëgen bestettiget und confirmiert und wellent.
  3. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  4. Omissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.
  5. Omissione in StAZH G I 4, Nr. 106.
  6. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  7. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: den zwölffenQuantità: 12.
  8. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: zwenQuantità: 2 dorffmeyger sölend.
  9. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: sol das durch die dorffmeyger beschechen.
  10. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: werdind.
  11. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: flyssig.
  12. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  13. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: dessglychen zuͦ lauffen.
  14. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  15. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: unablesslicher.
  16. Aggiunta sul margine sinistro.
  17. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: guͦt.
  18. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: damit kein vech schaden darinn thüge by nün angsterenValuta: 9 angster buͦß, ouch darnach der schaden ist.
  19. Variante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: soll.
  20. Aggiunta al di sotto della riga da una mano più recente: Dißer buͦß ist gesterckeret und jetzt vom houbt 10 Valuta: 10 scellini vermög eines articels, so zuͦ end verzeichnet.
  21. Omissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.
  22. Omissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.
  23. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: angentz.
  24. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  25. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: sol.
  26. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: für.
  27. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: verzert und verbrucht.
  28. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: iren gebürenden.
  29. Omissione in StAZH A 126, Nr. 66.
  30. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: inn allweg schuldig.
  31. Omissione in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.
  32. Lettura incerta.
  33. Soppressione da una mano più recente.
  34. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: uffsetzen.
  35. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: ouch nütt darfür zuͦgëben schuldig syn.
  36. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: glichheit.
  37. Variante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: Und.
  38. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: werden.
  39. Variante alternativa in StAZH G I 4, Nr. 106: geleidet werde. Variante alternativa in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: abgestrafft und gebuͤßt werde.
  40. Variante alternativa in StAZH A 126, Nr. 66: der gebür nach.
  1. Im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) fehlten Johannes BrämPersona: , Hans Wilpert ZollerPersona: und Hans Ulrich GrebelPersona: zunächst und wurden erst nachträglich eingefügt.
  2. Diese Zahl wurde später auf sechs reduziert, vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF II/11 96-1.
  3. Das Zeichen sowie eine Bemerkung am Rand weisen darauf hin, dass diese Busse durch einen Nachtrag auf zehn Schilling erhöht wurde (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 12-13). Im vorliegenden Pergamentheft ist der Nachtrag auf den 11. August 1597 datiert, während laut der Abschrift im Stiftsprotokoll die Erhöhung am 11. April 1597 stattfand (StAZH G I 33 a, S. 1489).
  4. StArZH VI.HG.A.1.:1., S. 13.
  5. Hier endete ursprünglich der Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66). Die folgenden Artikel wurden dort von anderer Hand nachgetragen.
  6. Dieser Artikel steht im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) erst nach Artikel 27.
  7. Diese Ordnung konnte nicht gefunden werden.