Wyr, dernach benambte, ein gantze gmeind zu SalletzOrganizzazione: der freygherrschafft Sax
und VorstegkLuogo: wonhafft, thund kundt unnd offenbar
jedermenigklich in crafft diß brieffs, das wir sampt unnd sonders mit
wolbedachtem sinn und gemüeth, vorderst aber uß gnädigenNell'originale: gn bevelch, rath unnd guet befinden deß wohledlen, gestrengen,
fürsichtigen unnd wyssen junckher Johann Ulrich
EschersPersona: , dißer zeit regierender landtvogts der freyherrschafft
Sax unnd VorstegkLuogo: , wie auch der
frommen, ehrn- und nothvesten, ersammen unnd wyssen herren landtshauptmannTermine:
Adrian ZieglersPersona: , landtammanTermine:
Ulrich RodunersPersona: unnd landtschryberTermine:
Andreas RodunersPersona: , unnß für unß und
unßere erben und nachkommen, umb unßeren gmeinen nuzen, auch mehrere
liebe und einmüthige zusammensetzung in dem hochnothwendigen wuhrenTermine: zubefürderen, einheillig mit ein anderen
vereinbaret unnd verglichen, daß gesambte unßere, inn dißer gmeind zu
SalletzLuogo: liggende auwenTermine: , alß benambtlich die NollenauwLuogo: , SpitzauwLuogo: , TommasauwLuogo: , der Landtsknechten
SpizauwLuogo: sampt der UngrechtsouwLuogo: und den FürhöüpterenLuogo: an der Usser
UnderauwLuogo: und ob dem Neüwen
VeldLuogo: mit dem genambten KehrLuogo: , vonn dato diß brieffs fürohin und zu allen künfftigen
zeiten nit mehr eigenthumbTermine: , sondern gmein gutTermine: heissen, sein und verbleiben, von einer
gesambten ehrsammen gmeind genuzet, also auch nit das geringste hiervon
ussert die gmeind gezogen oder aber in künnftigen erbstheillungen und allen
anderen begebenden fählen in einich wyß und weg nit gewerdet noch
angeschlagen werden sollend und daß alles in wyß und form unnd mit der
heiteren erlütherung, wie hernach von dem einen an das ander volgen
thut.
[1] Unnd deß ersten, so begriffend obvermelte auwenTermine: in ihrem bezirckTermine: zusammen
einhundert achtzig und fünffQuantità: 185
achkerTermine: , zwentzig unnd
neünQuantità: 29
ruthenTermine: , jetwederen achker zu vierzig ruttenTermine: Misura dell'area: 40 rute in der lenge und vier ruttenTermine: Misura dell'area: 4 rute in der breitte, die ruettenTermine: zu zwölff
werckhschueTermine: Misura dell'area: 12 scarpe gerechnet. Unnd
stoßend diße auwen oben an die SümmiLuogo: , der lenge nach aber nidsich einerseits an den
RyhnLuogo: , anderseits an daß Sallezer VeldLuogo: und an die Usser Under AuwLuogo: , deßglychen an die
ThummaLuogo: und an daß Senwalder VeldLuogo: , entlich zu underst an
SenwalderLuogo:
wuhrkopfTermine: . Inn dem verstand und
meinung, daß wan über kurz oder lang der RyhnLuogo: durch gottes segen ein mehrer land old auwen zuhin
legen solte, selbiges glycher gstalten gmeinguetTermine: heissen und sein und nit anderst alß obvermelte
auwen in daß gmein genuzet werden sollen.
[2] Demnach aber, dyewyl der größere theil zwahren in dißer, unßer
gmeind jeder ein gantzen antheilTermine: , etlich aber
nur einen halben theilTermine: in dißen auwenTermine: zenuzen habend, alß sind dißes die
nammen der jennigen, so für sich, ihre erben ald nachkommen einen ganzen
antheil in den jerlichen reütinenTermine: zenuzen
befüegt seind:
Hanß BergerPersona: , grichts gschwornnerTermine: ; Hanß
BerggerPersona: , sein sohnTermine: ; Uli BerggerPersona: , grichts gschworner; Hanß BergerPersona: , sein sohn; Petter BöschPersona: ; Christen BöschPersona: , sein sohn; Andreas
RychPersona: , redermacherTermine: ; Andreas ReichPersona: , der schrepferTermine: ; sein sohn; Hanß Bösch,
schnydersTermine: Hanß genantPersona: ;
Hanß BöschPersona: , sein sohnTermine: ; Hanß
WeberPersona: ; Andreas WeberPersona: ,
sein sohn; Uli BerggerPersona: , ChristasPersona: sohn; Andreaß BergerPersona: ; Christan
BerggerPersona: ; Andreas HanßenPersona:
selligen sohn; Conradt BergerPersona: ;
Adrian ThinnerPersona: ; Marti ThinerPersona: ; Hanß
Wäber, der alt müllerTermine: Persona: ; Hanß ThinnerPersona: , Bläßis UllisPersona: sohn; Ruedolff
RynerPersona: ; Hanß Bösch im HoltzLuogo: Persona: ; Hanß RupfPersona: ; Hanß
RynerPersona: ; Christan
RynerPersona: ; Caspar LingiPersona: ;
Conradt BäbiPersona: ; Hanß Jörg BäbiPersona: , gebrüedere; Jörg ReichPersona: , ChristasPersona: sohn; Uli
ThinnerPersona: , BläßisPersona: sohn;
Hanß ThinnerPersona: , DyßlisPersona: sohn.
Hernach genannte aber hat jeder für sich und ihre erben jerlichDurata ripetuta: 1 anno nur ein halben theilTermine:
zenuzen, alß Jörg BäbiPersona: ; Jacob ReichPersona: , der zeigerTermine: ; Andreaß ReichPersona: ,
JörlisPersona: sohn; Hanß Philiph BäbiPersona: ; Hanß WeberPersona: , RoudolffenPersona:
sohn; Hanß DuschPersona: , der schmidTermine: ; Hanß
ThinnerPersona: , BläßisPersona: sohn;
Joßeph RynerPersona: ; Stoffel BöschPersona: .
Darbey dann die heiter abred geschechen, daß wann über kurz oder lang
einer ald der andere von letst ermelten, so nur halbe
theilTermine: habend, auch zue einem ganzen
theilTermine: stahn woltend, ihnen selbiges gegen bezallung fünffzechen guldinValuta: 15 fiorini an
barem gelt in der gmeindseckhelTermine: jederwylen
zugelassen werden solle, wie dann auch die jennigen von unßeren gmeindtsgnossenTermine: , so sich dißmahlen nach nit in
verlyben konnen ald wöllen, glycher gestalten vergünstiget wirt, mit
erlegung in der gmeind seckhel fünffzechen guldinValuta: 15 fiorini für ein halben ald dryßig guldinValuta: 30 fiorini für ein
ganzen theil, sich mit der zeit erforderender määssen ein zukauffen.
[3] Für das drite ist auch abgeredt und verglichen worden, daß ein jeder
der jennigen, so umb einen
ganzen theilTermine:
angeschryben,
[jerlichDurata ripetuta: 1 anno]Danneggiato da inchiostro sbiadito, completato con l'aiuto di EKGA Salez 32.01.31, Bürgergemeindesachen, 25.04.1661, S. 3a
mehr nit alß einen theil, welche aber umb ein
halben theilTermine: eingschryben, auch mehr nit als einen halben für
sich und ihre
haußhaltungenTermine: ze nuzen haben
sollend und daß zu allen und jeden zeiten, so lang ein eigner
rauchTermine: gefüert wird. Wan auch ein
haußvatterTermine:
abstribtTermine: und die haußhaltung glychwoln durch
die hinderlassne
witwenTermine: ald
kinderTermine: uffrecht blybt und erhalten wirt, soll
selbige glycher gstalten deß ihnen zugeschryybnen ganzen ald halben theil
nuzungTermine:
jerlichDurata ripetuta: 1 anno geniessen. Fahls aber die haltung
durch todfahl ald ander ursachen halben abgadt und kein eigner rauch nit
mehr gefürth wirt, so sol als dann selbiger gebürende antheil einer ersammen
gmeindTermine: gehören und zufahlen.
[4] Wann aber für daß vierte ein neüwe
haußhaltungTermine: uffkombt, alß daß der eine ald andere, dessen
vatterTermine: eintweders umb ein gannzen ald ein halben
antheil dißer genämen rechtsamin sich inverleybt befindt, einen eignen
rauchTermine: zefüehren anhebt, sol als dan ein solcher
glycher gstalten eintweders ein halben oder ganzen theil in den
jerlichenDurata ripetuta: 1 anno
reütinenTermine: zugetheilt werden, doch der
gstalten, das so selbiges geschicht, vor verfließung der von dato diß
brieffs nechst kommenden
fünff jahrenPeriodo: 5 anni, ein solcher,
so einen ganzen theils fechig, darfür
zechen guldiValuta: 10 fiorini , so es aber geschicht in
den
fünff daruf nechst volgenden jahrenPeriodo: 5 anni, alß dann
darfür
fünff
guldiValuta: 5 fiorini . Wan er aber nur eins halben theil fehig, auch nur halb so
viel in den ernannbten gmeindt
[seckhel]Danneggiato da tracce d’umidità, completato con l'aiuto di EKGA Salez 32.01.31, Bürgergemeindesachen, 25.04.1661, S. 5b zu bezallen schuldig sein solle. Nach wellicher obbestimbter
zeit der
zechen jahrenPeriodo: 10 anni einicher uffkommender neüwen
hußhaltungTermine: nüzit wytters diß fahls
zuzesuchen.
[5] Wann wellicher obernambten bschwerd und ufflagen aber für daß
[fünffte]Danneggiato da tracce d’umidità, completato con l'aiuto di EKGA Salez 32.01.31, Bürgergemeindesachen, 25.04.1661, S. 5c
HanßPersona:
und
Uli BergerPersona: , beide
grichtsgschworneTermine: , deßglychen
Petter BöschPersona: ,
Andreas ReichPersona: ,
redermacherTermine: ,
Hanß Bösch, schnyders HanßPersona: und
Hanß Weber, der alt meßmerTermine: Persona: , für sich und ihre
söhneTermine: genzlich befreyet sein sollend, obglych in wehrender zyt
der bestimbten nechst kommenden
zechen jahrenPeriodo: 10 anni
ein neüwe
hußhaltungTermine: von ihnen nachen uffkommen
unnd einer ald der andere ihrer söhnen ein eignen
rauchTermine: zefüehren anheben thete. Wie dan in glychem verstand auch
deß
Andreaß HanßenPersona: ,
landtsfenderichTermine:
BäbisPersona: selligen und
Uli Thinners BläßisPersona: söhn diß fahls nüzet witers
uffzuleggen, ob gleich wohl wegen getroffnen
hyradtsTermine: jeder derselbigen vor verfließung der bestimmbten
zechen jahrenPeriodo: 10 anni ein eigne hußhaltung füehren
wurde.
[6] Unnd obwollen für daß sechßte einiche von ernambten einverlybten
haußhaltungenTermine: mehrers nit als einen theil
zenuzen befüegt, so ist jedoch von einer ehrsammen gmäindTermine: für dißmahlen die inwilligung geschechen, daß wyllen
HanßPersona: und Uli BergerPersona: , beide grichts
gschwornneTermine: , und Petter BöschPersona:
jeder für sich und seinen eltisten sohnTermine: ,
deßglychen deß fenderichTermine:
BäbisPersona: und Andreas HanßenPersona:
seligenNell'originale: se söhn, umb zwen theil eingekaufft habend, selbige die nuzungTermine: von beiden theillen jerlichenDurata ripetuta: 1 anno in ihre hauß haltungen nach ihrem beliben beziechen
söllend, so lang biß daß gedachte ihre söhn ald einer oder der ander von
gedachten brüederenTermine: sich sönderend und einen
eignen rauchTermine: zefüehren anhebend, da als dann
einem jeden derselbigen die nuzungTermine: von
seinem gebührenden antheill nachvolgen unnd zu einichen zyten nit wyters
zwen theil in ein haußhaltung genuzet werden sollend, mit der fehrneren
erleütherung, daß so lang von dem Andreaß
HanßenPersona: ald landtsfenderichTermine:
BäbisPersona: selligen söhnen eine zweyte
eignen haußhaltungen begriffen, ihnen auch nur zwen theil verblyben. Wan
aber auch der drite, so wol als die anderen zwen einen eignen rauch füehren
thedte, dan zu mahlen einem jeden derselbigen die jerlicheDurata ripetuta: 1 anno nutzung von einem ganzen theil ohne fehrnere ufflag und
beschwerd gestattet werden sol.
[7] Dannethin aber, so ist auch dem Uli
ThinnerPersona: , AdamsPersona: sohn zu
GardisLuogo: , deßglychen deß
Hanß ThüßelsPersona:
seligenNell'originale: s
kinderTermine:
die inwilligung geschechen, daß, obwoln sey in SallezLuogo: nit gmeindgnößigTermine: sind, deßen ungeachtet, ihnnen ihr besizende antheil
in gedachten auwenTermine: nach uff dreü jahrPeriodo: 3 anni lang zenuzen verblyben solle. Also, daß gedachter
Uli ThinnerPersona: von den jerlichenDurata ripetuta: 1 anno
reütinenTermine: einen ganzen theilTermine: , deß ThüßelsPersona:
seligenNell'originale: s kinder aber einen halben theilTermine: in
wehrender zyt der dreü jahrenPeriodo: 3 anni zenuzen habend. Nach
wellicher verfließung ihnen fünff und vierzig guldinValuta: 45 fiorini von einer ehrsammen gmeindTermine: für angedeüte anderthalben theil
bezalt und gut gemachet werden. Unnd dann zemahlen sy einiche fehrnere
ansprach ald rechtsammi in dißen auwen nit wytters habend sollend.
Wann nun wir, ein ganze gmeind, obernambter puncten und articklen halb unß einhellig mit ein anderen vereint und verglychen,
alß habend wir deßen zu mehrer bekrefftigung mit flyß und ernst erpetten,
vohr hochwolgedachter junckher landtvogt, daß er sein eigen insigel
offentlich für unß, unßere erben und nachkommen an dißen brieff
gehenckht, doch zevohr mein gnedig herren an ihre freyg herrschafften
Sax und VorsteckhLuogo: rechtsamminen,
auch ihme, junckher landtvogt, und seinen erben ohne schaden. So
beschechen uff santt JörgenPersona: tag, alß mann von der gepurt
Christi, unßers lieben herren und erlößers, gezelt, sechß zechen hundert
sechßzig unnd ein jahreData di origine: 25.4.1661
etcAbbreviazione.
Regesto
Die Gemeinde Salez vereinbart auf Befehl, Rat und Einverständnis von Johann Ulrich Escher, Landvogt von Sax-Forstegg, mit Landeshauptmann Adrian Ziegler, Landammann Ulrich Roduner und Landschreiber Andreas Roduner, zum Nutzen der Gemeinde und der Wuhren, dass alle Auen in der Gemeinde Salez, die Nollenau, Spitzau, Thomasenau, der Landsknechten Spitzau mit der Ungerechtsau und den Fürhöpter an der äusseren Usserunderau und oberhalb Neufeld mit dem genannten Cher in Zukunft kein Eigentum, sondern Gemeindegut sein sollen.
1. Die Auen umfassen 185 Äcker, 29 Rodungen, jeder Acker zu 40 Ruten in der Länge und vier Ruten in der Breite, die Rute zu 12 Werkschuhen gerechnet.
2. Einige Personen besitzen einen ganzen Anteil, andere nur den halben Teil der Nutzung. Wer einen halben Teil besitzt, kann jederzeit für 15 Gulden die andere Hälfte erwerben. Diejenigen, die keinen Anteil haben, können für 15 Gulden den Halb- bzw. für 30 Gulden den Ganzteil erwerben.
3. Wer sich für einen Teil eingeschrieben hat bzw. für einen halben Teil, soll das in diesem Jahr auch so nutzen. Stirbt der Hausvater und wird der Haushalt durch die Witwe oder die Kinder weitergeführt, soll der Anteil weiter genutzt werden. Falls der Haushalt jedoch aufgelöst wird, gehört der Anteil der Gemeinde.
4. Neue Haushalte, deren Vater bereits einen halben oder ganzen Teil besessen hat, sollen in gleicher Grösse einen Anteil bekommen. Für einen Ganzteil sollen sie innerhalb der nächsten fünf Jahre 10 Gulden und dann innerhalb der weiteren 5 Jahre noch 5 Gulden bezahlen. Für den halben Teil muss jeweils die Hälfte bezahlt werden.
5. Die Gerichtsgeschwornen Hans und Ulrich Berger sowie Peter Bösch, Andreas Reich, Rädermacher, Hans Bösch u. a. sollen für sich und ihre Söhne von diesen Bedingungen befreit sein, auch wenn in den nächsten 10 Jahren einer ihrer Söhne eine eigene Haushaltung gründet.
6. Bestimmte Personen haben für sich und ihren ältesten Sohn zwei Teile gekauft, deshalb können sie beide für ihren Haushalt nutzen bis einer der Söhne einen eigenen Haushalt gründet.
7. Einige Personen, die in den Auen Land besitzen, aber nicht Gemeindegenossen sind, dürfen diese noch drei Jahre nutzen, danach wird sie die Gemeinde mit 45 Gulden für ihren Besitz entschädigen.
Johann Ulrich Escher, Landvogt von Sax-Forstegg, siegelt.