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SSRQ ZH NF I/2/1 242-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 242-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Anstellung des Kaspar Rüti als Bleichmeister in Winterthur

1526 luglio 30.

Kaspar Rüti von St. Gallen, den Schultheiss und Rat von Winterthur ab dem 16. Oktober für sechs Jahre als Bleichermeister anstellen, verpflichtet sich, ihren Anordnungen und Verboten Folge zu leisten, ihren Nutzen zu fördern und Schaden abzuwenden, die Walke und das Waschhaus in gutem Zustand zu halten (1) und die Bleicharbeiten zu dem festgelegten Lohn durchzuführen (2). Beanstandungen seitens der Kunden, die nicht gütlich beigelegt werden können, werden dem Schultheissen und Rat zur Entscheidung übertragen (3). Rüti verpflichtet sich, alle vereinbarten Zahlungen zu entrichten, derzeit einen Zins von 20 Gulden, der sich noch erhöhen kann, wenn man ihm weitere Wiesenflächen zur Verfügung stellt, sowie Abgaben auf die bearbeiteten Textilien nach Ablauf des ersten Jahres (4). Schultheiss und Rat behalten sich vor, ihn zu beurlauben, falls er sich nicht angemessen verhält, jedoch nicht während der Zeit der Bleiche (5). Für den Aussteller siegelt Othmar Appenzeller, Stadtammann von St. Gallen.

  • Collocazione: STAW URK 2159
  • Data di origine: 1526 luglio 30
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 34.5 × 20.0
  • 1 sigillo:
    1. Othmar AppenzellerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco

  • Collocazione: STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1-2
  • Data di origine: 1526 luglio 30
  • Tradizione: Entwurf (Doppelblatt) (B)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: STAW B 3a/1, fol. 82v-83r
  • Data di origine: 1526 luglio 30
  • Tradizione: Abschrift (nach B)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 23.5 × 34.0
  • Lingua: tedesco

Die Bleichwiesen lagen ausserhalb der Stadtmauer von WinterthurLuogo: . Zum Schutz vor Diebstahl mussten sie nachts bewacht werden, denn für nächtliche Verluste hatten die Bleicher selbst aufzukommen (STAW B 2/3, S. 427; Edition: QZWG, Bd. 2, Nr. 1362, zu 1480). Die Bleiche unterstützte neben der Tuchwalke und der Färberei die heimische Textilproduktion, die gewebten Stoffe konnten vor Ort veredelt werden (Windler/Rast-Eicher 1999-2000, S. 61).

Die vorliegende Selbstverpflichtung wurde unter dem Titel «Forma einer verschribung, wie das ein pleicker gegen einer statt thuͦn soll» in das von Stadtschreiber Gebhard HegnerPersona: angelegte Formularbuch aufgenommen (STAW B 3a/1, fol. 82v-83r), als Vorlage diente offenbar ein Entwurf oder die Abschrift eines Entwurfs von der Hand Gebhard HegnersPersona: (STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1-2).

Testo editionale


Ich, Caspar Ru̍tiPersona: von SantgallenLuogo: , bekenn und thuͦn kunt allermengklichem offembar mit disem brieff:
Als mich dann die vesten, fromen,
fu̍rsichtigen undOmissione in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 82va wisen schulthaißen und raͤt zuͦ WinterthurLuogo: Organizzazione: , mine gnedig, lieb herren, von nu, santgallenPersona: tagData: 16. ottobre něchstku̍nfftig nachOmissione in STAW B 3a/1, fol. 82vb datum
dis briefs, sechs jarPeriodo: 6 anni, die něchsten nach enandern komende, zuͦ ainem plaicke maister bestelt und angenomen nach besag des bestalbriefs, so ich deshalb
besiglet von inen innhab etcAbbreviazione,1 darumb uss guͦtem, fryen willen so verschrib und begib ich mich die zittVariante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 82v: zuͦc und als lang ich alda in iren gerichten
und gebieten wonen, den jetz benanten minen herren schulthaißen und ratOrganizzazione: und iren gebotten und verbotten nach irer statt statuten, satzungen
und guͦten gewonhaiten in allen billichen dingen gehorsam und gewěrtig ze sind, ir ere und nutz fu̍rdern und schaden wenden nach minem
besten vermoͤgen, ungevarlich, och das walchi und buchhus2 sampt dem rechten hußheblichen hus, alles in ainem tach begriffen, suber,
one wuͦstung in tach, gemach, an venstern, oͤfen und andern derglich bu̍wen in eren und guͦten bu̍wen zehalten, vorbehalten das geend,
schlißend gschier etcAbbreviazione.
Ich sol und wil och alles, das mir ze plaicken zuͦ minen und derOmissione in STAW B 3a/1, fol. 82vd minen handen geben wirdet, getru̍wlich plaicken,
bewaren und zuͦVariante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 82v: soe ir jedes handen widerumb antwurten und den lon, so mir die benanten mine gnedig herren machend und bestimend,
es [sig]Omissione, completato con l'aiuto di STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 82vf halbtuͦch, gantztuͦch, ruch oder rain, jedes in sinem werd nach der eln, guͤtlich nemen und mich des benuͤgen laßen.
Und ob beschěch,
das jemand, wer der wǎre, burger oder gast, sich beclagti, umb das, so er mir ze plaicken uberantwurt hetti, ime nit worden sin oder gar
oder ain tail davon geschnitten oder verloren, wie das wěri, und ich mich mit dem und denselben guͤtlich nit betragen moͤchte, das soͤlichs
alles zuͦ der obgenanten miner herren schulthaißen und ratz zuͦ WinterthurLuogo: Organizzazione: erkantnuss ston soͤlle also, wes si sich tzwu̍schent mir, dem und
denselben rechtlich erkennend, das ich darbi beliben, dem geleben und nachkomen wil, ongewěgertVariante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 83r: ongewertg, h–one gevaͤrdVariante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 83r: ongevarlich–h.
Ich sol und wil och den
benanten minen herren alle jar und jedes jarsDurata ripetuta: 1 anno besonder zwaintzig Rinischer guldi Zu̍rcher wěrungValuta: 20 fiorini di Zurigo allweg uff santgallentagPersona: Data: 16. ottobre (scadenza) zuͦ rechtem zinse
geben. Und ob mir hinfu̍r zuͦ dem halben boden der wiß noch mer von derselben wiß oder andern wisen gelihen wirdet, wie wir des mit
enandern u̍berkomend, desglich was mir nach usgang des ersten jarsPeriodo: 1 anno uff die tuͤcher uffgelegt wirdet, sol und wil ich och uff santgallenPersona: tagData: 16. ottobre (scadenza)
allerjerlichsDurata ripetuta: 1 anno geben, ongevarlich.
Die benanten mine herren haben och guͦt fuͦg, recht und macht, wenne und welher zitt ich mich nit
hielti, als ainem froman man zimpti, als dann allweg moͤgen si mich urloben, doch nit im [zil oder]Omissione, completato con l'aiuto di STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83ri zitt der plaicke, sonder vor angang und uslegung
oder nach usgang der plaicke, alles ongevarlich.
Des allen zuͦ warem, vestem urkund hab ich, Caspar Ru̍tiPersona: , mit ernst erbetten den ersamen,
wisen Othman AppenzellerPersona: , der zitt stattamann zuͦ SantgallenLuogo: , das er sin insigel fu̍r mich und min erben offenlich gehenckt hat an disen
brieff, im selbs und sinen erben j–in allwegOmissione in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83r–j onschaden, der geben ist an mentag nach sant JacobsPersona: , des merern zwoͤlffbotten, tag,
k–nach Crists gepurt zalltVariante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83r: anno–k l–tusend fu̍nffhundertVariante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2: fünfhundert. Variante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 83r: funffzähenhundert–l zwaintzig und sechs jar
Data di origine: 30.7.1526
.
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
Caspar RütiPersona: von StAbbreviazione GallenLuogo: reversbrief der statt WinterthurLuogo: geben,
als er zu einem blaiker angenomenLettura incertam
worden, anno 1526Data: 1526.

Annotatione

  1. Omissione in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 82v.
  2. Omissione in STAW B 3a/1, fol. 82v.
  3. Variante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 82v: zuͦ.
  4. Omissione in STAW B 3a/1, fol. 82v.
  5. Variante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 82v: so.
  6. Omissione, completato con l'aiuto di STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 82v.
  7. Variante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 83r: ongewert.
  8. Variante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 1; STAW B 3a/1, fol. 83r: ongevarlich.
  9. Omissione, completato con l'aiuto di STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83r.
  10. Omissione in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83r.
  11. Variante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2; STAW B 3a/1, fol. 83r: anno.
  12. Variante alternativa in STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2: fünfhundert. Variante alternativa in STAW B 3a/1, fol. 83r: funffzähenhundert.
  13. Lettura incerta.
  1. Die Urkunde des Schultheissen und Rats von WinterthurLuogo: Organizzazione: über die Einsetzung Kaspar RütisPersona: als Bleichmeister der neuen Bleiche gleichen Datums ist nur mehr kopial überliefert. Ihm werden Arbeitsgerät sowie 20 Klafter Holz pro Jahr, dessen Transport allerdings zu seinen Lasten geht und das er nicht weiterverkaufen darf, gestellt. Im ersten Jahr erhält er Asche für die Waschlauge frei Haus geliefert und muss keine Abgaben von den gebleichten Textilien entrichten (STAW AH 98/1/2 Bl, S. 2-4). Vom 7. Dezember 1528 datiert das ebenfalls kopial überlieferte Zeugnis, das Schultheiss und RatOrganizzazione: ihm über sein Wohlverhalten ausstellten (STAW B 3a/1, fol. 91v).
  2. Waschhaus (Idiotikon, Bd. 2, Sp. 1719).