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SSRQ ZH NF I/2/1 120-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 120-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Bezug des Falls von Eigenleuten in Winterthur

1482 marzo 1.

Schultheiss und Rat von Winterthur beschliessen, dem Herrn des Heini Rom zu antworten, dass gemäss städtischem Recht nur nach ihrer Erkenntnis dem Leibherrn nach dem Tod seiner Eigenleute der Fall zugeteilt wird. Wenn Eigenleute von Klöstern sterben, kann unbeschadet der städtischen Freiheit ein Fasnachtshuhn abgegeben werden.

  • Collocazione: STAW B 2/3, S. 488 (Eintrag 4)
  • Data di origine: 1482 marzo 1
  • Tradizione: Eintrag
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 23.0 × 34.0
  • Lingua: tedesco
  • Scriba: Johannes Wügerli

Bereits die WinterthurerLuogo: Rechtsaufzeichnung von 1264 setzte den Rechten der Leibherren von Bürgern und Einwohnern enge Grenzen. Innerhalb des Friedkreises sollten Herren das Fallrecht nur ausüben, wenn die verstorbenen Eigenleute keine Erben hinterlassen hatten, und auch dann nur nach Ratschlag der Bürger («iuxta consilium civiumCambio di lingua: latino»), vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 5-1, Artikel 5. Auf diese Bestimmungen beriefen sich Schultheiss und Rat von WinterthurLuogo: Organizzazione: in Konflikten um den Fallbezug immer wieder, vgl. etwa das Schreiben des Abts des Klosters KreuzlingenLuogo: Organizzazione: vom 3. Juli 1495, der sich seinerseits auf die Privilegien stützte, die der Konvent von Päpsten, Kaisern und Königen besass (STAW URK 1766). Auch dem Abt und Konvent von EinsiedelnLuogo: Organizzazione: wollten die WinterthurerOrganizzazione: zwei Jahrzehnte später nur das Fallrecht bei Eigenleuten zugestehen, die keine Erben hinterliessen oder kein Bürgerrecht besassen (StAZH B VI 246, fol. 124 r-v). Da die Vertreter des Klosters in den Gerichtsverhandlungen vor Bürgermeister und Rat von ZürichLuogo: Organizzazione: nachweisen konnten, dass man in der Vergangenheit durchaus diese Abgabe von Eigenleuten in der Stadt und im Friedkreis von WinterthurLuogo: eingezogen hatte, konnten sie schliesslich ihre Forderungen durchsetzen (StAZH A 155.1, Nr. 46; KAE Q.G.3; KAE Q.G.4; StAZH B VI 247, fol. 153r). Dennoch wiesen Schultheiss und RatOrganizzazione: im Jahr 1545 neuerliche Ansprüche des Klosters gegenüber dem Sohn eines Eigenmanns und Bürgers mit dem Hinweis auf das Stadtrecht zurück (StAZH A 155.1, Nr. 105). Daraufhin reichte der Klosteramtmann bei Bürgermeister und Rat von ZürichLuogo: Organizzazione: eine Appellation gegen dieses Urteil ein (StAZH A 155.1, Nr. 106). Diese erkannten nach Konsultation der vorgelegten Beweise, seitens der WinterthurerOrganizzazione: die Rechtsaufzeichnung von 1264, deren Standpunkt an (STAW URK 2377/1; STAW URK 2377/2).

Zur Leibeigenschaft allgemein vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF I/2/1 55-1.

Testo editionale


Actum an fritag nach invocavit im lxxxijData di origine: 1.3.1482

Antwurt Heini RomenPersona: sinem junckherren zuͤ bringen einß erbvals wegen, also das unnser
statt fryheit unnd recht, wer der ist, der eigenlu̍t haut unnd der hinder unnß
mit tod abgaut, dem git man dhein ander fall dann nach a–einß einsDa correggere in: eins–a schulthes
unnd rautz
Organizzazione:
erkanntnust unnd sunst nu̍tz.
Unnd was gotzhuß eigenlu̍t also
gemelter mauß ab gond, den ist vergundt jQuantità: 1 fastnacht huͦn zuͤ geben, der statt fryheit
unvergriffenlich.

Annotatione

  1. Da correggere in: eins.