SSRQ ZH NF I/1/3 131-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), da Michael Schaffner
Citazione: SSRQ ZH NF I/1/3 131-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Ordnung der Stadt Zürich bezüglich Patronatsrechte und Jahrzeiten
1526 aprile 4.
Descrizione della fonte
- Collocazione: StAZH B II 1080, Teil II, fol. 7r-8v
- Data di origine: 1526 aprile 4 Tradizione: Eintrag
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 22.0 × 34.0
- Lingua: tedesco
-
Edition
- Egli, Actensammlung, Nr. 950
- Bullinger, Reformationsgeschichte, Bd. 2, S. 290-292 (nach anderer Überlieferung)
Altre tradizioni
- Collocazione: StAZH E I 1.69, Nr. 25
- Data di origine: 1526 Tradizione: Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 22.5 × 32.5
- Lingua: tedesco
- Collocazione: StAZH A 43.2, Nr. 13
- Data di origine: 1526 Tradizione: Aufzeichnung, Heft (2 Doppelblätter)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 22.0 × 33.5
- Lingua: tedesco
- Collocazione: StAZH B III 4, fol. 176r-178r
- Data di origine: ca. 1539 – 1541 Tradizione: Eintrag
- Supporto alla scrittura: Pergament
- Formato l × a (cm): 20.0 × 29.5
- Lingua: tedesco
Commento
Laut Heinrich BullingerPersona: bildete ein Antrag der Pfarrerschaft den Anlass für den Erlass der Ordnung bezüglich Patronatsrechte und Jahrzeiten (Bullinger, Reformationsgeschichte, Bd. 2, S. 289-290). Bei der vorliegenden Aufzeichnung handelt es sich um einen durch Bürgermeister und Rat der Stadt ZürichLuogo: Organizzazione: bestätigten Ratschlag. Im Anschluss an die Bestätigung wurden mehrere undatierte Abschriften erstellt.
Im gleichen Jahr gab der RatOrganizzazione: den Verordneten zur Durchführung einer Anfrage an die Bewohner der Landschaft anlässlich der BadenerLuogo: Disputation Exemplare der vorliegenden Ordnung mit, damit sie die Kirchenpfleger über das Beschlossene die Kirchengüter betreffend orientieren konnten (StAZH A 95.1, Nr. 8.3). Gemäss BullingerPersona: führte der Erlass der Ordnung zu Protesten vonseiten der Fünf OrteOrganizzazione: (Bullinger, Reformationsgeschichte, Bd. 2, S. 292).
Seit der Reformation war der Umgang mit den kirchlichen Stiftungen, deren Notwendigkeit zur Sicherung des Seelenheils mit der neuen Lehre in Frage gestellt worden war, umstritten. Gemäss einem diesbezüglichen Ratsbeschluss vom Januar 1525 sollten Jahrzeiten und weitere Stiftungen nicht an die Stifter zurückerstattet, sondern weiterhin ausbezahlt und für die Armenversorgung eingesetzt werden (StAZH B VI 248, fol. 224r; Edition: Egli, Actensammlung, Nr. 611). Die Almosenordnung vom 15. Januar 1525 sah zudem bereits vor, dass auf der Landschaft eine Bestandesaufnahme der Kirchengüter vorgenommen werden sollte, um die Bedürftigen innerhalb ihrer jeweiligen Kirchhöre versorgen zu können (SSRQ ZH NF I/1/3 125-1). Die vorliegende Ordnung wiederholt diese Absichtserklärung, enthält erstmals aber auch konkrete Regelungen, wie im Einzelnen mit den Erträgen aus Jahrzeiten und Zehnten umzugehen war.
Trotz der vorliegenden Ordnung mussten in der Folge das städtische AlmosenamtOrganizzazione: sowie die Klosterämter die Kirchgemeinden mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützen, um die Versorgung der Armen auf der Landschaft zu ermöglichen (SSRQ ZH NF I/1/3 185-1). Ein Grund dafür dürfte mangelhafte Verwaltung seitens der Kirchenpfleger oder sogar bewusste Unterschlagung von Kirchengütern gewesen sein, wie im Grossen Mandat der Stadt ZürichLuogo: von 1530 festgehalten wird (SSRQ ZH NF I/1/11 8-1).
Zur vorliegenden Ordnung vgl. Bächtold 1982, S. 145-146; Moor 1937, S. 107-109; Denzler 1920, S. 51-52; zur Umgestaltung des Jahrzeitwesens in der Reformationszeit Hugener 2014, S. 64; Zimmermann 2007.
Testo editionale
a–Anschlag von der jarzyten und selbuͦchs waͤgenVariante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: Ordnung und mandat, so unnser herrenn burgermeister, clein unnd gros reͣtt der statt Z̈ürichLuogo: Organizzazione: von wegenn der jarzitenn habennt lassenn ußgan. Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: Ordnung und ansechen, so der jar zitten halb inn statt unnd land ußgangen ist etcAbbreviazione–a
Zum ersten woͤllend wirVariante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: syr ersame, bescheydne menner von unsremVariante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: irems raat und burgerenOrganizzazione: hinuß zuͦ allen kilchhoͤrynen uff dem land schiken und die selben lassen mit den pfarreren und kilchen pflaͤgeren oder anderen uß der kilchhoͤry verordneten die jarzyt erfaren und besaͤhen und dem nach mit den genampten verordneten also sich vereinbaren und verabscheyden.
aj–Dise ordnung ist angnommenn und bestet uff mitwuch inn der osterwuchenn, anno etcAbbreviazione xxviData di origine: 4.4.1526, presentibusNell'originale: pnt her burgermeister RöistPersona: , ret und burgerOrganizzazione: .Aggiunta al di sotto della riga da un’altra mano–aj
Annotatione
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: Ordnung und mandat, so unnser herrenn burgermeister, clein unnd gros reͣtt der statt Z̈ürichLuogo: Organizzazione: von wegenn der jarzitenn habennt lassenn ußgan. Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: Ordnung und ansechen, so der jar zitten halb inn statt unnd land ußgangen ist etcAbbreviazione.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: Als.↩
- Soppressione: zaͤhend.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: zehalten.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: durch.↩
- Soppressione: h.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: So habennd unnser herrenn buͤrgermeister, ratt unnd der groß ratt, so man nemept die zweihundert der statt ZürichLuogo: Organizzazione: , anngesechenn, das.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: verkhundt werd.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: habind.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r: da.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: allen denen.↩
- Omissione in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 176r.↩
- Omissione in StAZH A 43.2, Nr. 13.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: gebennd.↩
- Omissione in StAZH A 43.2, Nr. 13.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: komend.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: herren.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: sy.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: irem.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: gaͤnntzlich.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: zemachen.↩
- Cancellazione biffata: jaͤrl.↩
- Cancellazione biffata: n.↩
- Variante alternativa in StAZH B III 4, fol. 177r: geordnot ist, das die den stiffteren oder iren nachkommen widerumb heymbfallen, doch vorbehalten, was biderblüth sunst daran gestürt hetten, deßelbig, was sich fyndt der kilchem gemeynem almuͦsen gefolgen und belyben sölle, wie ouch vor von den jarzyten geschriben ist.↩
- Cancellazione biffata: edlen.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: allen.↩
- Variante alternativa in StAZH B III 4, fol. 177v: recht.↩
- Cancellazione biffata: ten.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: wannen.↩
- Variante alternativa in : inn fallen.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: die.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH A 43.2, Nr. 13; StAZH B III 4, fol. 178r: soͤllend oder.↩
- Variante alternativa in StAZH A 43.2, Nr. 13: unser herren.↩
- Variante alternativa in StAZH E I 1.69, Nr. 25; StAZH B III 4, fol. 178r: und grundboden.↩
- Omissione in StAZH B III 4, fol. 178r.↩
- Aggiunta al di sotto della riga da un’altra mano.↩
- Eine entsprechende Bestimmung enthält beispielsweise die Reformation des GrossmünstersOrganizzazione: (SSRQ ZH NF I/1/3 117-1).↩
- Eine Ordnung, welche die Ablösung von kirchlichen Stiftungen regelte, wurde bereits im Jahr 1480 erlassen (SSRQ ZH NF I/1/3 13-1).↩
- Die Wiederholung des Wortes «zinsen» an dieser Stelle erfolgte wahrscheinlich versehentlich. Dafür spricht, dass sie in StAZH E I 1.69, Nr. 25 nachträglich gestrichen und schliesslich bei der Abschrift der Ordnung durch Werner BeyelPersona: im Schwarzen Buch gänzlich weggelassen wurde.↩
Regesto