SSRQ ZH NF I/1/11 2-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 11: Gedruckte Mandate für Stadt und/oder Landschaft Zürich, da Sandra Reisinger
Citazione: SSRQ ZH NF I/1/11 2-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Mandat der Stadt Zürich betreffend halbjährliche Synoden
1528 aprile 8.
Descrizione della fonte
- Collocazione: StAZH III AAb 1.1, Nr. 4
- Data di origine: 1528 aprile 8 Tradizione: Einblattdruck
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 34.0 × 30.5
- 1 sigillo:
- Stadt ZürichOrganizzazione: , cera, rotonda, sigillo di chiusura, perduto
- Lingua: tedesco
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Edition
- Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 1, Nr. 30
- Egli, Actensammlung, Nr. 1383
- Bullinger, Reformationsgeschichte, Bd. 2, S. 3-4
Nachweis
- Moser 2012, Bd. 1, S. 192, Nr. 113
- Schott-Volm, Repertorium, S. 764, Nr. 142
- Vischer, Einblattdrucke, S. 41-42, Nr. A 24
Commento
Um die Reformation auf der ZürcherLuogo: Landschaft zu festigen sowie um Missstände zu beheben, setzte die ZürcherLuogo: ObrigkeitOrganizzazione: am 23. September 1527 eine vorbereitende Kommission, worunter sich auch Huldrych ZwingliPersona: befand, ein (Egli, Actensammlung, Nr. 1272). Ziel war es zu prüfen, ob künftig eine Versammlung aller Pfarrer stattfinden solle, um wichtige Fragen zu besprechen. Am 8. April 1528 erliessen Bürgermeister und Rat der Stadt ZürichLuogo: Organizzazione: vorliegendes Mandat und verordneten, dass knapp zwei Wochen später, nämlich am 21. April, die erste SynodeOrganizzazione: im Zürcher RathausLuogo: durchgeführt werden solle (vgl. die Akten der ersten Synode mit Teilnehmerverzeichnis bei Egli, Actensammlung, Nr. 1391). Bei der SynodeOrganizzazione: handelte es sich aber nicht um eine völlig neue Einrichtung, sondern sie beruhte auf der mittelalterlichen Tradition der Diözesansynoden und der Reformkonzilien, wie sie beispielsweise in der Diözese KonstanzLuogo: Organizzazione: im 15. Jahrhundert stattfanden. Ausserdem lassen sich auch Wurzeln in den Zürcher Ratsdisputationen von 1523 finden.
Zu Beginn der SynodeOrganizzazione: erklärte Bürgermeister Diethelm RöistPersona: den versammelten Pfarrern Ursache und Zweck. Bevor die von ZwingliPersona: vorbereitete Traktandenliste durchgegangen werden konnte, mussten alle Pfarrer einen Eid schwören. Dieser beinhaltete neben der Verpflichtung zum Schriftprinzip, der gewissenhaften Amtsführung sowie der Einhaltung der Synodalbeschlüsse auch die Bedingung des Gehorsams und der Loyalität gegenüber der Obrigkeit. Im Zentrum der SynodeOrganizzazione: stand die Überprüfung der Lehre und des Lebenswandels aller Pfarrer. Das Instrument dafür stellte die Zensur dar, mit welcher die Qualifikation der Geistlichen in verschiedenen Bereichen festgestellt werden konnte. Ein weiterer Bestandteil der frühen SynodeOrganizzazione: , welcher in der Synodalordnung von 1532 nicht mehr auftaucht (vgl. SSRQ ZH NF I/1/11, Nr. 9), waren Beschwerden der Kirchgenossen. Zwei ausgewählte Männer pro Gemeinde durften ihre Anliegen vorbringen. Dabei ging es aber nicht nur um Schwierigkeiten bei der Umsetzung des reformatorischen Programms auf der Landschaft, sondern auch um ökonomische Probleme, die sich aus der Abschaffung der Messe und dem Verlust geistlicher Einkünfte ergeben hatten.
In den ersten vier Jahren erwies sich die ZürcherLuogo: SynodeOrganizzazione: als noch nicht gefestigte Institution. Es besteht in der Forschung Uneinigkeit darüber, ob die Versammlungen in dieser Anfangszeit regelmässig durchgeführt wurden (zur Forschungsdiskussion vgl. Diethelm 2004, S. 119). Die Synodalprotokolle sind erst ab Herbst 1530 überliefert (StAZH E II 1). Mit der Synodalordnung von 1532, welche massgeblich von Heinrich BullingerPersona: geprägt war, konnte sich die SynodeOrganizzazione: schliesslich als reformatorische Institution konsolidieren (Diethelm 2004, S. 109-143; Bächtold 1982, S. 29-30; Maeder 1977, S. 69-76; Baltischweiler 1905, S. 51-67).
Testo editionale
Annotatione
- Lettura incerta.↩
- In ZürichLuogo: war mit dem Herrentag im 15. und 16. Jahrhundert der Tag der Stadtheiligen FelixPersona: und RegulaPersona: Organizzazione: , das heisst der 11. SeptemberData: 11. settembre, gemeint (Idiotikon, Bd. 12, Sp. 881-882).↩
Regesto