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SSRQ ZH NF II/3 75-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, da Rainer Hugener

Citazione: SSRQ ZH NF II/3 75-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Zollordnung von Uster

1555.

Aufgeführt werden Zolltarife für Salz, Tuch, Kaufmannsgut, Stahl, Reis, Butter, Zwillich, Elsässer, Breisgauer und andere fremde Weine, für Zürcher Wein, Getreide, Käse, Dörrobst und Hausrat. Nachtrag von anderer Hand: Bestimmungen über den Zoll auf ausgeführten Wein und aufgekauften Zwillich sowie das Anzeigen von Zuwiderhandlungen durch die Zöllner an die Obervögte.

  • Collocazione: StAZH A 123.2, Nr. 98
  • Data di origine: 1555
  • Tradizione: Aufzeichnung, Rodel (Einzelblatt, mit angenähtem Nachtrag von anderer Hand)
  • Stato di conservazione: Abnutzung am oberen Rand
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 12.5 × 62.0
  • Lingua: tedesco

In UsterLuogo: war vermutlich gleichzeitig wie in FehraltorfLuogo: und WetzikonLuogo: eine Zollstelle eingerichtet worden, um den Verkehr von RapperswilLuogo: durch das GlatttalLuogo: und KempttalLuogo: nach WinterthurLuogo: und SchaffhausenLuogo: zu kontrollieren, vgl. Schnyder 1938, S. 156-157, S. 185, Nr. 24. Die Einkünfte der Zollstellen auf der Landschaft finden sich verzeichnet in den Rechnungen des SäckelamtsOrganizzazione: (StAZH F III 32).

1533 beschwerten sich die Herrschaftsleute von GrüningenLuogo: darüber, dass sie Zoll zahlen müssen für Waren, die sie gar nicht durch UsterLuogo: führen (StAZH A 59 m, Nr. 2). Dies wurde dem UstermerLuogo: Zöllner zunächst noch untersagt (StAZH B IV 5, fol. 50r), vgl. Kläui 1964, S. 164-165.

Als 1554 erneut Klagen über die drei genannten Zollstationen eingingen, sollten die RechenherrenOrganizzazione: sich des Problems annehmen (StAZH A 59 m, Nr. 3). Am 26. November 1555Data: 26.11.1555 stellten sie eine neue Zollordnung auf, die für alle drei genannten Stationen gelten sollte. Wie es darin heisst, sollte jedem Posten ein entsprechender Pergamentrodel ausgehändigt werden. In dieser Form ist allerdings nur das vorliegende Exemplar aus UsterLuogo: überliefert, während von FehraltorfLuogo: lediglich eine gleich lautende Abschrift in einem Papierheft vorliegt (StAZH C III 14, Nr. 8). Aus WetzikonLuogo: ist eine vermutlich ältere, jedenfalls kürzere Fassung des Zollrodels erhalten, nach eigenen Angaben «abgeschriben ab dem zuͦ UsterLuogo: » (StAZH A 59 m, Nr. 1).

Die erneuerte Zollordnung von 1609Data di origine: 1.1.1609 – 31.12.1609 stimmt mit der vorliegenden Fassung inhaltlich vollständig überein (StAZH A 59 m, Nr. 8).

Testo editionale

Ordnung, wie der zoll hinfüro zuͦ UsterLuogo: erforderet unnd ingetzogen werden unnd ein zoller das zethuͦnd schweeren solle, ernüwert anno 1555Data di origine: 1.1.1555 – 31.12.1555

Item von einem vasß mit saltzMisura del volume: 1 barile sale : vier schillingValuta: 4 scellini .

Item von einem halben vasß mit saltzMisura del volume: 0.5 barile sale : zwen schillingValuta: 2 scellini .

Item von einer kleinen schybenMisura del volume: 1 fetta sale : acht hallerValuta: 8 haller .

Item von einem sackh mit saltzMisura del volume: 1 sacchetto, sale : vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem soum tuͦchMisura del volume: 1 brenta tessuto : zwen schillingValuta: 2 scellini unnd acht hallerValuta: 8 haller .

Item von einem soum kouffmans guͦtMisura del volume: 1 brenta merce : zwen schillingValuta: 2 scellini unnd acht hallerValuta: 8 haller .

Item von einem soum stahelMisura del volume: 1 brenta acciaio : ein schillingValuta: 1 scellino .

Item von einem soum ryßMisura del volume: 1 brenta riso : ein schillingValuta: 1 scellino .

Item von einem soum anckenMisura del volume: 1 brenta burro : zwen crützerValuta: 2 kreuzer .

Item von einem stuckh zwilchenMisura/peso approssimativo: 1 pezzo ticchettio : vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem eimer ElsaͤsserMisura del volume: 1 eimer vino dell'Alsazia, BryßgowerMisura del volume: 1 eimer vino di Brisgovia unnd annderm froͤmbdem winMisura del volume: 1 eimer vino , usserthalb unnser herren gericht und gepiet gewachsen: ein schillingValuta: 1 scellino und vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem eimer Zürich winMisura del volume: 1 eimer vino di Zurigo, inn unnser herren gepiet gewachsen: vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem mütt kernnenMisura del volume: 1 mütt spelta : vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem malter haberMisura del volume: 1 malter avena : ouch vier hallerValuta: 4 haller .

Item von einem keß: zwen hallerValuta: 2 haller .

a–Item von einem vasß mit thürrem opßMisura del volume: 1 barile frutta secca : vier schillingValuta: 4 scellini .Aggiunta tra le righe da un’altra mano con un carattere di inserimento–a1

Item, so etwas hußraths unnd hußplunders an die frömbde durch gfürt wurde, von einem karren: ein batzenValuta: 1 batzen .

Von einem wagen: zwen batzenValuta: 2 batzen di Zurigo, alles der statt ZürichLuogo: müntz unnd werung.

Ob aber ettwas hußraths hin unnd wider inn unnser herren gepiet durch gefürt wurde, von demselben soll ein zoller nützit hoüschen noch erforderen.

Und was über obgemelte stuckh hin witers durchgiennge, von denselbenn soll ein zoller nemen je nach gestalt unnd gelegennheitt der sach, wellichs zuͦ siner bescheidennheit gesetzt ist.

[fol. v]Interruzione di pagina

b

Zuͦfürkomung allerlei gfharen, so mit dem zollen brucht wirt, ist unnser gnedigenn herren will unnd meinung, das ire zoller uff die söümer, so wyn an die frömbde usßert ir, unnser herren, lanndschafft füren, flyssig acht habind unnd den zoll ordennlich inzüchind.
Deßglychen wo sy zwylchen köüffler wüssind, das sy inen anzeigen söllen, unnser herren will und meinunng syge, das sy den zoll von aller zwylchenn, so sy uff pfragen kouffen, gflisßenn ußrichtind unnd gebind unangsechen, das sy dieselb schon nit durch die zoll pletz fürind, dann sy je den zoll, so bald sy die kouffend, schuldig sygenn, mit dem vorwarnnen, wo sy das nit thuͦn, das sy by iren eyden sy dem obervogt leidenn und anzeigenn muͦsßenn, der dann dermasß mit straf gegen inen hanndlen werde, das sy sechind unrecht gethan habenn, unnd also sy, die zoller, by ir amt eyden schuldig syen, hieruf acht zuͦhabenn unnd die schuldigen den obervögtenn anzuͦzeigenn unnd zuͦleidenn.

[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVII:] Dem zollner zu UsterLuogo: eidt und ordnung, 1555Data di origine: 1.1.1555 – 31.12.1555

Annotatione

  1. Aggiunta tra le righe da un’altra mano con un carattere di inserimento.
  2. Cambio di mano.
  1. In der obrigkeitlichen Verfügung, die als Grundlage für die vorliegende Zollordnung diente (StAZH A 59 m, Nr. 7), kommt diese Passage nicht vor; in der Neufassung der Zollordnung von 1609Data di origine: 1.1.1609 – 31.12.1609 wurde sie hingegen an der entsprechenden Stelle eingefügt (StAZH A 59 m, Nr. 8).