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SSRQ ZH NF II/11 7-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 7-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Entscheid des Gerichts in Höngg betreffend die Getreideabgaben ab den aufgeteilten Grundstücken an das Grossmünsterstift

1364 luglio 7.

Berchtold Frank, Chorherr des Grossmünsterstifts von Zürich, beklagt sich vor dem Gericht in Höngg darüber, dass die Chorherren ihre Abgaben in Höngg nicht einziehen können, da sie aufgrund der Aufteilung der Grundstücke keine Übersicht mehr hätten, wer ihnen diese schulde. Auf Antrag Heinrichs, des Meiers auf dem Hof Ennetwisen in Höngg, beschliesst das Gericht, dass die Abgaben von den Ehehofstätten zu erstatten seien und deren Inhaber in der Lage sein müssen anzuzeigen, von welchen Grundstücken den Chorherren die Abgaben zu leisten sind. Die Zeugen sind namentlich aufgeführt.

  • Collocazione: StAZH C II 1, Nr. 344
  • Data di origine: 1364 luglio 7
    • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 25.0 × 11.0
  • 1 sigillo:
    1. WachsPersona: , rotonda, pendente da una stricia di pergamena, danneggiato
  • Lingua: tedesco
  • Regest

Das Urteil wurde 1469Data: 1469 bestätigt, als sich mehrere Chorherren des GrossmünsterstiftsOrganizzazione: erneut über die Einbussen bei den zu ihren Pfründen gehörenden Frecht- und Zinseinnahmen beklagten. Es wurde ausserdem bemängelt, dass die Hubeninhaber Kaufgeschäfte und Erbteilungen von Gütern ohne Mitwissen der Lehenherren, also ohne Fertigung, getätigt hatten (StAZH C II 1, Nr. 682; StAZH G I 99, fol. 22v, Eintrag 3). Bereits 1409Data: 1409 war es diesbezüglich zur Klage eines Chorherren gegen die Inhaber der Ehehaften gekommen (StAZH C II 1, Nr. 470; Regest: URStAZH, Bd. 4, Nr. 5563).

In späterer Zeit musste gemäss Amtsordnung der Hofmeier die Übersicht über die geteilten und verkauften Güter in HönggLuogo: sowie deren Abgaben zugunsten des GrossmünsterstiftsOrganizzazione: behalten (StAZH G I 5, Nr. 35, fol. 13v-15v; Edition: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 10, S. 39-40).

Problematisch gestaltete sich auch der Einzug des Zehnten, bei dem es zu klären galt, welche Grundstücke den Zehnten an den Meierhof des GrossmünsterstiftsOrganizzazione: in HönggLuogo: und welche ihn an die Kirche HönggLuogo: , deren Patronat beim Kloster WettingenLuogo: Organizzazione: lag, entrichten mussten (StAZH C II 1, Nr. 343; URStAZH, Bd. 1, Nr. 1643).

Testo editionale


Als her Berchtolt FrankPersona: , chorherre ze der probstey Zu̍richLuogo: Organizzazione: , gen HoͤngLuogo: kam fu̍rgericht von siner
cinsen und frecht1 wegen und oͧch von ander siner herren wegen ze der vorgenempten probsteyOrganizzazione:
und sprach, du̍ guͤter ze HoͤngLuogo: werent als witnans zerteilt, das er und sin herren ze dem gotzhus
und probstey Zu̍richLuogo: Organizzazione: ir cinse nit wol nach ku̍ndent chomen noch vinden, und lies da an recht,
wie er und sin herren umb ir cinse werben soͤltent. Da ward rechtz umb gefraͧget uf den eit, do
erteilt HeinrichPersona: , meijer Ennentwis,2 von HoͤngLuogo: , das in recht dunkti uf sinen eit, das man si wider
kaͤme uf die ehofstette und das die wistind, wa si ir cins und frecht fundent und was in da gebreiste, da soͤltent aber sis usrichten, die uf den ehofstetten saͤssent und hettend.3 Und geviel oͧch das
mit urteil und gericht. Hie bi ze gegen warent Cuͤni KylcherPersona: , der des selben tages richter was, meijer
Ruͤdi im HofPersona: 4, Johans WissePersona: , Walther WesiPersona: , Ruͤdi SchiltknechtPersona: der elter, meijer Cuͤni SteffanPersona: , RuͦdolfPersona:
und Claus SnuͤrlinPersona: , gebruͦder, Ruͦdolf StoͧbPersona: von FluͦntrenLuogo: und ander erber lu̍t genuͦg. Geben an
dem nechsten sunnentag nach sant Uͦlrichs tag, do man zalt von gottes gebu̍rt dru̍zehenhundert
jar, dar nach in dem vier und seczigosten jareData di origine: 7.7.1364.5
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XIV:]
Wie die ehofstettan ze HoͤngLuogo:
die zins und frechan zoͤgen
sont
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XIV:]
RRegistrata NLettura incertaa6
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVII:]
Anno 1364Data: 1364

Annotatione

  1. Lettura incerta.↩
  1. Höngg musste insgesamt vier Frechten für den Unterhalt der Chorherren des GrossmünstersOrganizzazione: abliefern (Ganz 1925, S. 78). Frechten sind Getreideabgaben von Gütern an die Grundherrschaft, besonders geistliche Stifte (Idiotikon, Bd. 1, Sp. 1272).↩
  2. Der Meierhof EnnetwisenLuogo: gehörte zu dieser Zeit bereits dem Kloster WettingenLuogo: Organizzazione: (vgl. Kommentar zu SSRQ ZH NF II/11 8-1). Sibler 1998, S. 239, hat die Namen der Meier auf dem Hof EnnetwisenLuogo: zusammengetragen.↩
  3. Gemäss der Einleitung zur Abschrift in StAZH G I 99, fol. 22v, Eintrag 1 fällt das Anzeigen und Weiterleiten der Abgaben der verschiedenen Güter an die Chorherren unmissverständlich in die Zuständigkeit der jeweiligen Inhaber der Ehehofstätten.↩
  4. Für die Namen der Hofmeier auf dem Meierhof des GrossmünstersOrganizzazione: in HönggLuogo: vgl. Sibler 2001, S. 36-44.↩
  5. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustands des Siegels und der fehlenden Corroboratio lässt sich der Siegler nicht mit Bestimmtheit ermitteln. Vermutlich siegelte KilcherPersona: .↩
  6. Verweis auf den Kopialband StAZH G I 96, fol. 208r, Eintrag 2, vgl. SSRQ ZH NF II/11 2-1, Anm. 11.↩