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SSRQ SG III/4 134-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud

Citazione: SSRQ SG III/4 134-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Schiedsspruch zwischen Glarus und Vaduz über Rheinfischerei, Jagd- und Forstrechte, Grenzen und Gerichtsbarkeit

1562 maggio 16. Vaduz

Georg Spät, Rat der kaiserlichen Majestät und Hauptmann von Konstanz, Hans Schnabel von Schönstein, beide Vertreter des Grafen Alwig von Sulz, Landgraf des Klettgaus, Herr von Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, sowie Bernhard von Cham, alt Bürgermeister von Zürich, Kaspar Rothmund, alt Ammann von Rorschach, Vertreter von Landammann und Rat von Glarus, entscheiden einen Streit zwischen Graf Alwig von Sulz und Glarus betreffend die Fischereirechte im Rhein sowie die Jagd- und Forstrechte. Die vier Schiedsleute setzen einen Tag in Vaduz fest, an dem Graf Alwig von Sulz sowie Aegidius Tschudi und Paulus Schuler als Abgeordnete von Glarus erscheinen.

Der Graf bringt vor, dass er seit der Teilung der Herrschaften Vaduz und Werdenberg über Fischereirechte im Rhein verfüge.

Glarus will diesen Anspruch nicht anerkennen, solange dieses Beteiligungsrecht nicht mit Urkunden belegt werden kann.

1. Der Graf von Vaduz darf mit Vergünstigung von Glarus vom unteren Wirtshaus bis zum Ende seiner Grafschaft in den nächsten zwölf Jahren fischen. Danach ist es Glarus freigestellt, das Fischen in den Seitenarmen des Rheins weiter zu gestatten.

2. Die Werdenberger dürfen die Zuflüsse zum Rhein nicht mit Fischfangvorrichtungen absperren.

Der Graf beansprucht zudem die Jagd- und Forstrechte beidseits des Rheins sowie hohe und niedere Gerichtsbarkeit mit Wildbann auf dem Gebiet der Werdenberger Untertanen auf seiner Rheinseite. Glarus bestreitet, dass der Graf auf Grund und Boden der Landvogtei Werdenberg auf beiden Seiten des Rheins Forstrechte oder hohe und niedere Gerichtsrechte beanspruchen könne.

3. Die Forst- und Jagdgrenze ist der Rhein. Der Graf von Vaduz soll die Forst- und Jagdrechte auf der Vaduzer Seite des Rheins haben und zwar auch im dortigen Gebiet der Werdenberger Untertanen. Glarus soll die Forst- und Jagdrechte auf der Werdenberger Seite des Rheins haben und zwar auch im Gebiet der dortigen Vaduzer Untertanen.

Jenseits des Rheins auf Werdenberger Seite soll der Graf weiterhin die hohe und niedere Obrigkeit haben, soweit die Grenzen der Vaduzer Untertanen gehen. Für Glarus soll es sich auf der Vaduzer Seite diesseits des Rheins gleich verhalten.

Aussteller und Konfliktparteien siegeln.

  • Collocazione: StASG AA 3 U 15
  • Data di origine: 1562 maggio 16
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 74.0 × 49.0 (Plica: 10.0 cm)
  • 6 sigilli:
    1. Georg Späth, kaiserlicher Rat und Hauptmann von KonstanzPersona: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, danneggiato
    2. Hans Schnabel von SchönsteinPersona: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    3. Bernhard von Cham, alt Bürgermeister von ZürichPersona: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    4. Kaspar Rotmund von Rorschach, alt AmmannPersona: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    5. Graf Alwig von SulzPersona: , pendente da una stricia di pergamena, perduto
    6. GlarusOrganizzazione: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco
  • Literatur

  1. Vor dem VertragTermine: werden 1559Data: 1559 in beiden Herrschaften sowie in Sax-ForsteggLuogo: und in WartauLuogo: ZeugenTermine: befragt: Die in VaduzLuogo: aufgenommenen Zeugenaussagen bestätigen, dass der RheinLuogo: die LandesgrenzeTermine: darstellt und der SchwizerzunLuogo: nur eine Nutzungsgrenze ist. Bei der TeilungTermine: der beiden Herrschaften sei VaduzLuogo: Zoll und WildbannTermine: , WerdenbergLuogo: die FischereirechteTermine: zugesprochen worden (LLA RA 1/09/1).

    Die Zeugen aus WartauLuogo: , Sax-ForsteggLuogo: und WerdenbergLuogo: hingegen sagen aus, dass die Grafen von SulzOrganizzazione: weder JagdrechteTermine: auf der Werdenberger Seite noch FischereirechteTermine: im RheinLuogo: besitzen. Die Vögte von Werdenberg haben den Vögten von Vaduz auf deren Bitte jedoch die Fischerei für den EigengebrauchTermine: in Seitenarmen des Rheins gewährt. Mehrere Zeugen sagen aus, dass die BussenTermine: bei SchlägereienTermine: und ähnlichen Konflikten zwischen UntertanenTermine: beider HerrschaftenTermine: , die sich zwischen dem SchwizerzunLuogo: und dem Rhein ereignen, der Grafschaft WerdenbergLuogo: gehören und auch in Werdenberg verhandelt werden. Sie behaupten, dass der Zaun die Landesgrenze darstellt. Ausserdem bestätigen die Zeugen, dass bei der Teilung zwischen den Herrschaften Vaduz und Werdenberg der ZollTermine: nach Vaduz und die FischereirechteTermine: mit der FahrTermine: nach Werdenberg gekommen sind.

    Die genaue Lage des Schwizerzuns ist unbekannt. Offenbar war es ein Grenzzaun in den Buchser WisenLuogo: in der Nähe des alten Rheinlaufs, der die Grenze des linksrheinischen Gebiets zwischen den Gemeinden BuchsLuogo: und SchaanLuogo: festlegte (Stricker 2017, Bd. 3, S. 245). Aufgrund der Zeugenaussagen ist anzunehmen, dass sich der Schwizerzun (auch?) auf der rechtsrheinischen Seite, also zwischen Schaan und dem Rhein, wohl in den SchwizerwesaLuogo: befunden haben muss (zum Namen SchweizerzaunLuogo: in der Gemeinde Schaan vgl. das Liechtensteiner Namenbuch, Bd. 2, S. 671–672) und Güter zwischen privaten Besitzern aus Werdenberg und Schaaner Güter getrennt hat (vgl. auch Gabathuler 2015, S. 93–95).

  2. Zur Bildung der Rheingrenzen zwischen WerdenbergLuogo: und LiechtensteinLuogo: vgl. den Aufsatz von Gabathuler 2015, S. 89–95.

Testo editionale


Wir, nachbenempten Georg SpäthPersona: , Römischer kayserlicher mayestatTermine: rath unnd houptman zu CostanntzLuogo: , Hanns Schnabell von SchonstainPersona: , als gesetzte deß wolgepornen herren, herrn AllwigPersona: en, graffen zuͦ SultzLuogo: , lanndtgraffe im KlecköwLuogo: ,
herr zu VadutzLuogo: , SchellennbergLuogo: unnd BluͦmeneggLuogo: etcAbbreviazione, unnsers gnedigen herren, unnd Bernhart von ChamPersona: , alltburgermaister zuͦ ZürichLuogo: , Caspar RothmundPersona: , alltamma zu RoschachLuogo: , zuͦsätzTermine: der frommen, vesten, fürsichtigen, ersamen unnd wysen herren
landsamman unnd rath des lanndts zuͦ GlarusOrganizzazione: , unnsern lieben unnd guͦten fründen, anderstails bekhennend offenlich unnd thund khund allermengklich mit disem brieff:
Nachdem sich zwüschent wolernemptem herrn graffen, ouch den herrn von GlarusOrganizzazione:
von wegen mittvischensTermine: inn den ryngiessenTermine: unnd dann von wegen vörstlicherTermine: , ouch hochenTermine: unnd nidern oberkhaitenTermine: , irrung und mißverstand ain zytlanng här erhallten unnd zuͦgetragen, deren sy sich zu gütlicher underhandlung unnd hinlegung sölcher irrung unnd mißverstand
für uns, vier obgenanten, gen VadutzLuogo: zu der hanndlung veranlaßt. Wann wir nun (die nit gern ghörtDa correggere in: )a unnd dieselben gern inn der güte verglichen gesehen, habend wir unnserm gnedigen herrn zu diennstlichen eeren, ouch herrn lanndtamman unnd rath des landts GlarusOrganizzazione: zuo
früntlichem gefallen der sachen unnderfangen. Ist der herr graff inn aigner person unnd von wegen der herren von GlarusOrganizzazione: die frommen, vesten Gilg TschudiPersona: unnd Paulus SchuͦlerPersona: , beid alltlanndtamman daselbst, vor unns erschinen, habend wir sy gegenenandern in irer
clag unnd antwurten, so schrifftlich unnd muntlich beschechen, notturfftigklichen angehört.
Unnd als erstlich herr graff fürbringen ließ, wiewol ire gnaden unnd deren vorelteren lenger als mentschen gedengken das mittvischenTermine: inn den giessenTermine: RhynsLuogo: vermög ainer tailungTermine: beder
herrschafften VadutzLuogo: unnd WerdenbergLuogo: halben beschechen nach hußstadtsTermine: nottdurfft bißhar gehapt, dasselbig ouch sonder menigklichs fürwort und widersetzen mit gutem tytel und langwyrigen harbringen gebrucht, innen gehaben unnd besessen, so hetten doch iro gnaden herrn landtamman
unnd rath zu Glarus
Organizzazione:
verschiner zyten ettliche vächliTermine: mit gewallt tätlicher hanndTermine: ires gefallens widerumb uff irer gnaden grund, boden, hoch unnd nidern oberkhaiten lassen von dannen hinweg schlyssen unnd abthun unnd also irn gnaden tätlicher wyß über all deren vilfaltigs rechts
erpieten, unverfolgt rechtens der habenden gerechtigkaiten unnd besitzen, pertubriertTermine: unnd angegriffen.
Hieruf so were ir gnaden gnedigs begern, wir, die zugesetzten unnd gütlichen unnderhändler, weltend die von GlarusOrganizzazione: mit gütlichem spruch dahin wysen, sich sölliches tätlichen ingriffs
unnd entsitzensTermine: hinfüro zu enthallten unnd iren gnaden by derselben lanng und wolhargebrachten, habenden, zuͦertailten gerechtigkait des mittvischenTermine: inn den giessen des RhynsLuogo: rüwigklich plyben zelassen.
Daruff obgemelt der herren von GlarusOrganizzazione: verordnete antwurten, das inen nitt zwyffellt, wolgedachtem herrn graff uß ungegründter inbildung ettlicher personen möchte zuverstohn sin geben, als ob vor zyten söllich abtailungen des mitvischentz beschechen sin solt unnd gedengken wol, iro gnaden habent das nit selb erdacht, sonnder von ettlichen, die
deß wenig grund wüssend, beredt worden, dann dick die herrschafftlüthTermine: von vil allten dingen har reden, da sich aber inn besitzung, ouch inn haitern brieffen, siglen unnd urbarn ains andern befinde, deßhalben ire herren von GlarusOrganizzazione: gantz khains wegs gestannden, das sölliche abtailungTermine: des mittvischens je geschechen sige, wann so das wer, wurde one zwyffell brieff unnd sigell (diewyl es nitt ain klain wichtige sach) darumb ufgericht sin. Dann obschon sölliches gesagt, wer es doch wider brieff, sigell unnd urbar, so sy von irer herren wegen dartzelegen haben. Sy gestannden ouch dem hern
graffen etcAbbreviazione ganntz kaine besitzungTermine: noch gerechtsameTermine: inn söllichen abgiessenTermine: des RhynsLuogo: zuͦ fischenTermine: , weder zuͦ ir gnaden hußTermine: noch sonst. Dann ire herren unnd obern unnd derselben vorfarende inhabere der grafschafft WerdenbergLuogo: das über mentschen gedechtnus inn rüwiger, unansprechiger gewärTermine: , bruchTermine: unnd übung ingehept unnd die niemandts gestattet, unerloupt inn ainichem rhyngiessenTermine: noch inn dem RhynLuogo: weder vächlinTermine: , warttolffTermine: , rüschenTermine: noch berenTermine: intzesetzen, ze machen noch zuͦ gebruchen. Unnd so offt mans funden, hab man die vächlinTermine: allweg geschlissenTermine: , warttolffTermine: , rüschenTermine:
unnd berenTermine: daruß genomen und gen WerdennbergLuogo: uffs schlossTermine: tragen, ungewert unnd ungespert allermengklichs, und niemandts gestattet, es sige dann unwüssent geschechen.
Es habend ouch sölche rechtsame der vischentzenTermine: RynsLuogo: die alten innhaber der herrschafft WerdennbergLuogo: offtermaln versetzt
und verpfenndt als ir aigen guͦt, das inen übel angestannden, wo es nitt ir aigen gsyn oder yemand sonderbare rechtsamme ouch darinnen gehabt solten haben. Deßhalben ire herren unnd obern nitt wenig befrömbde, das der herr graff mit vächlinTermine: oder andrem ingriff inn den giessenTermine:
deß RynsLuogo: sy an irer rüwiger besitzung, brieffen, siglen unnd urbarn zuͦbetrüben understand. Unnd diewyl dieselben vächlin gewaltiger wyß unerloubt gemacht worden, habent ire herren unnd obern den iren bevolhen, sölliche hinweg und dannen ze schlissen, wie sy unnd ire vorfarennde
besitzer sölliches je unnd allwegen gegen mengklichem gebrucht. Unnd sig nit über ainich rechtpottTermine: geschechen, sonnder das vachTermine: unverfordert rechtens gemacht unnd die gewaltätige von erst mitt iren herrn unnd obern wider ir rechtsame fürgenomen worden, dann jhe die vischentzTermine: des gantzen RynsLuogo: irer herren und obern recht erkoufft aigenthumbTermine: luth der brieff, siglen unnd urbarn sige, deßhalb man die giessenTermine: , diewyl sy ouch RynLuogo: sind unnd haissend, nit davon schaiden unnd tailen mag. Was aber die fry fäderschnuͦrTermine: von dryen haarenTermine: unnd one schepffberenTermine: berürt, inn dem
RynLuogo: oder giessen deß RynsLuogo: ze vischen, werde von irn herren unnd obern niemand geweret. Begerten wir, die güttlichen unnderhendlerTermine: welten mit unserm gütlichen spruch den herrn graffen dahin wyßen, von siner vorderung der vischentz abtzeston, ire hern unnd obern by irer erkoufften,
ouch lang und wolhärgebrachten possession deß vischentz rüwig pliben zu lassen etcAbbreviazione.
Alß nun ain jeder tail uff sinem fürbrinngen und begern verhardt, der herr graff sich ettliche verträgTermine: , ouch verfaßte zeügensagTermine: , derglychen die gesanndten von GlarusLuogo: sich uff iren kouffbrieffen, urbarn unnd dann ouch uff ettliche verträg unnd verfaßte kuntschafftTermine: getzogen, als unns dann sölliche von baiden tailen zuͦ besichtigen fürgelegt worden, habend wir unns darinnen ersechen unnd die mitt vlyß erwegen, volgendts daruff die parthyen mitt irem wüssen
unnd guͦten willen vertragen, verainnt und verglychen, wie volgt:
Namlich, das wolernemmpter herr graff zuͦ VadutzLuogo: uß nachpürlicher vergünstigung der herrn von GlarusOrganizzazione: by dem undern wirtzhußTermine: taffernTermine: anfachen unnd von dannen über sich uf biß zuͦ ennd derselben graf- und herrschafft VadutzLuogo: inn allen giessenTermine: des RynsLuogo: herwertz one machung der hochfachTermine: zwölff jarPeriodo: 12 anni die nechsten hernach zuͦ sinem hußstaathTermine: vischenTermine: lassen soll unnd mag, doch das die hochfach, so inn dem RynLuogo: gemacht, inn der neche ires ingangs nitt versetzt werden. Wann dann obgemelte
zwölff jarPeriodo: 12 anni verschienen, soll alßdann den herren von GlarusOrganizzazione: bevorston, wolernemptemm herrn graffen oder sinen erben sölliche vischenntzTermine: inn den bemelten giessen lennger zelassen oder widerumb als ir aigenthumb zuͦ sich zu nemen etcAbbreviazione.
Am anndern so hatt sich
wolgedachter herr graff erclagt, das der herren von GlarusOrganizzazione: unnderthonenTermine: zuͦ WerdenbergLuogo: ire gnaden für die brunnenbächTermine: im ynflußTermine: des RynsLuogo: oder giessen mit vachenTermine: versetzen unnd damit abweerten, das die visch uß dem RynLuogo: unnd giessen iren yngang inn ermelte brunnenbäch nit gehaben möchten, welliches ain nüwerung und von alltem nitt gwessen, ouch der billichait unnd lanndtsbruchTermine: zu entgegen. So were abermaln ir gnaden gnedigs begern, wir, die unnderhendler, welten die herrn von GlarusOrganizzazione: mit unserm gütlichen spruch dahin wyßen,
sy sölliche unlydenliche nüwerung unnd beschwerung by iren unnderthonen nitt allain abschaffen, sonnder auch inen hinfüro derglychen die brunnenbächTermine: zuͦverfachen nit mer gestattnen wolten.
Dargegen der herrn von GlarusOrganizzazione: gsandten antzaigen, wo die unnderthonen zuͦ WerdennbergLuogo: mit verfachungTermine: der brunnenbächenTermine: also gehanndlet, were es one wüssen unnd bevelch irer herren beschechen, könnden wol erachten, das dem alten harkomen und landtsbruch zuͦ entgegen, welten auch daran sin, das sölichs by den unnderthonen abgeschafft und denselben hinfüro nitt meer
gestattet wurde, dann der herren unnd obern weren inn allweg gewilligt und gesindt, wolernentem herrn graffen alle guͦte nachpurschafftTermine: zuͦ erwyßen.
Daruff wir, gütlichen unnderhendlerTermine: , mit unserm gütlichen spruch entschaiden, das dem allso nachgesetzt unnd hinfüro gelept sölle werden. Zum dritten beclagt sich auch der herr graff, wiewol ire gnaden unnd derselben vordern des willdpannsTermine: unnd vorstlicher gerechtigkaiten baidersydten RynsLuogo: inhallt obgesetzter tailungenTermine: der herrschafften WerdenbergLuogo: und VadutzLuogo: wol unnd gnuͦgsamcklich befuͤgt, die ouch irer gnaden gelegennhait über menntschen gedengken von derselben vordern bis uff sy innen gehapt, sonnder mengklichs verwidern gebrucht unnd genossen. Dessen aber alles unangesehen der tailungTermine: unnd langrüwiger possession unnd besitz, haben die
von Glarus
Organizzazione:
irn gnaden an sollicher vörstlichenTermine: oberkaiten inntrag zethun unnderstannden, irn gnaden ouch nitt allain diser orthen, sovil den zuͦ ertailten wildpanTermine: uff dem Werdenbergischen boden belangt, besonder auch herwert RynsLuogo: der hochTermine: unnd nidern oberkhaitTermine: sampt dem
jagenTermine: inn dem getzirckTermine: , den unnderthonen zu WerdennbergLuogo: Organizzazione: allein inn der niessungTermine: des bluͦmenTermine: unnd der waidTermine: zuͦgehört, an sich zuͦ ziechen unnderstanden. Diewyl dann söllichs den vertailungen unnd alltem harkomen stracks zuwider, ire gnaden uff disem platz der hochen und
nider, aber ouch vorstlichen, gerechtigkaiten unnd dann der vorstlichen gerechtigkait inn der graffschafft WerdennbergLuogo: inn rüwiger unverdächtlicher possession, so were abermaln irer gnaden gnedigs begern, wir, die güttlichen unnderhendler, wellten mitt unnserm gütlichen spruch die
herren von GlarusOrganizzazione: dahin wyßen, das sy von irer nüwerlichen angemaßten vordrungen der hochen, nidern unnd vorstlichen gerechtigkaiten uff bemeltem platz unnd dann der vorstlichen oberkait jhensydt RynsLuogo: in der graffschafft WerdennbergLuogo: abtzeston und ire gnaden by derselbenn
lanng unnd wolhärgebrachten hochen, nidern unnd vorstlichen oberkhait an bemelten orthen hinfüro rüwig plyben zuͦlassen etcAbbreviazione.
Daruff deren von GlarusOrganizzazione: gesandten antwurten, das ire herren unnd obern deß herrn graffen vorertzellte clag in
keinen weg gestenndig, dann ire gnad kain vorstliche gerechtig- noch hoche oder nidere oberkhait inn der graffschafft WerdennbergLuogo: , allso wyth sich derselben grund unnd boden diß unnd jhensydts RynsLuogo: erstreckte, hetten. Befrömbde auch ire herren unnd obern nitt wenig, das ir gnad sölliche gerechtsame inn dem iren sich beruͤmen unnd anmassen, dann ire herren unnd obern ouch derselben vorfarende besitzer der herrschafft WerdennbergLuogo: sölliches wildpansTermine: , vorstlichen rechten unnd aller herrlichait inndert vorgemelten marckenTermine: in guͦter, rüwiger besitzung unnd gewär bißhär geweßen, haben ouch deß genuͦgsame gewarsame, allt unnd nüw, kouffbrieff unnd urbar dartzelegen. Begerten abermals, wir, die unnderhendler, wellten mit unserm gütlichen spruch dem herrn graffen dahin wyßen, das derselb von siner vorderung der vorstlichen
grechtigkait uff der graffschafft WerdennbergLuogo: grund unnd boden hie und dörtsydt RynsLuogo: abstünde, ire herren unnd obern by irer lanng unnd wolhargebrachten vorstlichen ouch hoch und nidern oberkhaiten rüwig pliben zuͦlassen etcAbbreviazione.
So dann abermals jeder thail uff
sinem fürbringen unnd begeren verhardt, habend wir sy volgenndts mit irem guͦten wüssen unnd willen dahin verglichen:
Erstlich das nun hinfüro die graffschafft VadutzLuogo: unnd WerdenbergLuogo: inn iren vörsten abthailen unnd die marckTermine: sin soll der sterckest fluß des RynsLuogo: ,
also das nun hinfüro wolgedachter herr graff uff dem boden der unnderthonenTermine: der graffschafft WerdennbergLuogo: zuͦgehörig, so wyth sich ire marcken her disent RynsLuogo: erstrecken, alle vorstliche ober unnd herrlichait wie an andern orten irn gnaden graffschafft VadutzLuogo: haben unnd gebruchen söllenn
unnd mügen.
Hinwider so söllen ouch die herren von GlarusOrganizzazione: von wegen irer zuͦgehörigen graffschafft WerdennbergLuogo: uff dem gruͦnd unnd boden, so mergemelts herrn graffen underthonen der herrschafft VadutzLuogo: , so wyth sich ire marckenTermine: jhensydt RynsLuogo: erstregken, die vorstlich oberkait glycher gestallt haben. Unnd ist inn sonderhait hierinnen baidersydts unnderthonen halben beredt unnd bedingt, so sy früelingsTermine: - oder herpstszythsTermine: ir vechTermine: uff den vorgenanten plätzenTermine: inn iren marcken inn der waid haben, das jede herrschafft, so lanng das vech da inn der waid
ist, sich deß jagennsTermine: der enndts zu verhütung des schadens, so dem vech von den hundenTermine: oder inn ander weg erfolgen möchte, endthallten söllen. So aber das vechTermine: nitt alda unnd dann ainiche oder die annder herrschafft in irem betzirckTermine: des vorstsTermine: jagen welten, söllent sy dasselbig doch one nachtail
unnd schaden der gebluͤmbten güterTermine: thuͦn.
Wurd sich aber wildtpräthTermine: uff ainen oder anndern platzTermine: stellenn, mög der herr graff uff dem platz hie disent RynsLuogo: selbs oder die sinen schiessen lassen, derglychen der herren von GlarusOrganizzazione: landtvogtTermine: zu WerdennbergLuogo: uff dem benanten platz dort jhensydt RynnsLuogo: selbs oder durch sine dienerTermine: ouch thuͦn mag. Es soll auch der herr graff, deßglychen die herren von GlarusOrganizzazione: , iren unnderthonenTermine: gebieten, das sich kainer uff den bemelten plätzen waidwercksTermine: oder schiessensTermine: underfacheTermine: noch gebruche. So aber ainer oder der annder sich uff den
angetzaigten plätzen schiessens oder waidwercks gebruchen oder dermassen arckwönisch ertzaigen wurd, man sich sinethalben sölliches zuͦ versechen. Wellicher oberkhait dann sölliches fürgebracht wurd, soll sy iren unnderthonen darumb straffen, sölliche unnd derglychen hanndlungen nitt
gestatten. Were dann, das ainer oder mer ettwas geschossenTermine: oder gefanngenTermine: hette, soll er von siner oberkhait unnd herrschafft angehalten werden, sich mitt der herrschafft inn deren vorstlichen gerechtigkait, da er das wildpräthTermine: geschossen oder gefangen, darumb zuͦ vertragen, doch
inn beschluss, das beidersydts khain tail sich deß wildtpannsTermine: verrer noch wyter gebruchen, anderst was die vorstlich oberkhait unnd gerechtigkhait vermag unnd mitt sich bringt.
Was dann belanngt die hochTermine: unnd nider oberkhaitTermine: , ist durch unns, güttliche underhenndlerTermine: ,
bethädingtTermine: , auch von dem herren graffen unnd herren von GlarusOrganizzazione: bewilligt, das der herr graff dort jhensydt RynsLuogo: uff dem platzTermine: , so wyth derselben underthonen der herrschafft VadutzLuogo: marckenTermine: gend, hinfüro die hoch unnd nider oberkhait haben, behallten unnd gebruchen. Derglychen die herren von GlarusOrganizzazione: uff dem platz, so wyth der herrschafft WerdennbergLuogo: underthonen marcken hie dißhalb Ryns gond, die hoch unnd nider oberkhait auch glycher gestallt haben unnd bruchen.
Hiemit söllent sy söllicher spennigen artigklen gegen enanderen vereint,
betragen unnd gericht sin, sich ouch fürterhin aller guͦter nachpur- unnd fründtschafft gegen enanndern hallten unnd beflyßenn.
Desse zuͦ warem, vesten urkhunde, so haben wir, obgenante gütlichen unnderhänndlerTermine: unnd zusatzeTermine: , all vier unnd jeder innsonders,
sin eigen innsigell, doch unns unnd unnsern erben one schaden, an diser brieffenn, zwenn glych lutend gemacht, gehenngkt. Unnd wann nun wir, Allwig, graffe zuͦ Sultz unnd herr zu Vadutz Persona: etcAbbreviazione, unnd wir, lanndtaman unnd rath zu GlarusOrganizzazione: , das, so hievor geschriben staath,
güttlichen angenommen unnd desse gegen enanndern ingangen sind, ouch by unnsern eern unnd guten trüwen für unns, unnser erben unnd nachkomen zehallten unnd darwider niemer ze thuͦn, zuͦgsagt und versprochen. So habend wir als die rechten houptsächerTermine: deß zuͦ gezügknus unnd merer sicherhait, namlich wir, Allwig, graff zu SultzPersona: etcAbbreviazione, unser angeporn innsigell unnd wir, lanndtamman unnd rath zuͦ GlarusOrganizzazione: , unsers lanndts insigell ouch hieran henngken lassen, der geben unnd beschechen ist zuͦ VadutzLuogo di origine: , am heiligen pfingstaubent, den
sechszechennden tag des monats may, von CristiPersona: , unnsers lieben herren, gepurt getzellt tusennt fünffhundert sechtzig unnd zway jare
Data di origine: 16.5.1562
.
|Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso:]
1562,
gütlicher vertrag zwüschend der
grafschafft WerdenbergLuogo: und der
herschaffft FadutzLuogo: , den fischentzTermine:
und wiltpannTermine: betreffende
[Nota dorsale sul verso da una mano più recente:] b; Werd. No c 15; Arca klhhh IV. cista 1

Annotatione

  1. Da correggere in: ).
  2. Soppressione: No 211.
  3. Soppressione: 90.