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SSRQ ZH NF I/2/1 74-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 74-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Erweiterung des Friedkreises der Stadt Winterthur durch König Friedrich III.

1442 ottobre 6. Bern

König Friedrich III. erweitert angesichts der Dienste des Schultheissen, des Rats und der Bürger von Winterthur, die vor einiger Zeit gegen ihren Willen dem Haus Österreich entfremdet worden waren und ihm nun als regierendem Fürsten wieder gehuldigt haben, den Friedkreis der Stadt zu Lasten der Grafschaft Kyburg. Der Friedkreis soll sich nun über folgendes Gebiet erstrecken: von der Stadt bis zum Galgen, von dort bis zum Eschenberg und dem Wald, der nach Aussage der Bürger zur Stadt gehört, vom Wald hinunter bis nach Töss und von dem Wald oberhalb der Häuser von Töss bis an den Brühl, die Weinberge und die Teufelsmühle, von dort bis zum Kreuz an der Landstrasse und an den Weinbergen entlang bis zur früheren Stätte des Landgerichts im Thurgau und zurück zum Ausgangspunkt. Er gebietet den Amtleuten und Untertanen des Reichs und insbesondere der Grafschaft Kyburg, die Winterthurer im Besitz des erweiterten Friedkreises zu schützen und nicht zu bedrängen. Der Aussteller siegelt mit dem Majestätssiegel.

  • Collocazione: STAW URK 818
  • Data di origine: 1442 ottobre 6
    • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 58.5 × 27.0 (Plica: 9.5 cm)
  • 1 sigillo:
    1. 1 Siegel mit Rücksiegel: König Friedrich III.Persona: , cera, rotonda, pendente da una cordicella, ben conservato
  • Lingua: tedesco
  • Regest

  • Collocazione: winbib Ms. Fol. 49, S. 54-56
  • Data di origine: 1629
    • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 21.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: winbib Ms. Fol. 49, S. 687-688
  • Data di origine: 1650
    • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 21.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: StAZH A 155.1, Nr. 23
  • Data di origine: 1667 (Am 13. September 1667 übergab Winterthur der Stadt Zürich Abschriften seiner Freiheitsbriefe (vgl. StAZH B III 90, S. 337).)
    • Tradizione: Abschrift (Doppelblatt)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 20.5 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: StAZH A 155.1, Nr. 25
  • Data di origine: ca. 1716 – 1726 (Die Abschrift wurde im Zusammenhang mit dem Streit zwischen den Zürcher Fabrikanten und der Stadt Winterthur um die Seidenfabrikation angefertigt (vgl. StAZH KAT 29, S. 981a-987).)
    • Tradizione: Abschrift (Doppelblatt)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 21.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: winbib Ms. Fol. 27, S. 71-72
  • Data di origine: metà del 18. sec.
    • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 24.0 × 35.5
  • Lingua: tedesco

Nachdem er sich die Ungnade König SigmundsPersona: zugezogen hatte, musste Herzog Friedrich von ÖsterreichPersona: , der Stadtherr von WinterthurLuogo: , ihm 1415 seine Herrschaftsgebiete übergeben. Die WinterthurerOrganizzazione: huldigten dem König als ihrem neuen Herrn (SSRQ ZH NF I/2/1 47-1). Unter König Friedrich III.Persona: , einem Habsburger, kehrte die Stadt unter die Herrschaft der Herzöge von ÖsterreichOrganizzazione: zurück. Diese Entwicklung war eine Folge der militärischen Auseinandersetzungen zwischen ZürichLuogo: und SchwyzLuogo: , in deren Verlauf sich die ZürcherOrganizzazione: mit den HabsburgernOrganizzazione: verbündeten (HLS, Alter Zürichkrieg). Die ZürcherOrganizzazione: gaben ihren Bündndispartnern die 1424 an sie verpfändete Herrschaft KyburgLuogo: zurück und drängten sie, WinterthurLuogo: , RapperswilLuogo: und andere verlorene Gebiete zurückzugewinnen, damit sie in das Bündnis einbezogen werden konnten (StAZH C I, Nr. 1634; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8749). Am 30. September wurden die WinterthurerOrganizzazione: wieder auf das Haus ÖsterreichOrganizzazione: vereidigt und gelobten die Einhaltung des Bündnisses mit ZürichLuogo: (Henne, Klingenberger Chronik, S. 298). Als Gegenleistung erlangten sie weitreichende Zugeständnisse: die Erweiterung des Friedkreises, die implizite Anerkennung der in der reichsstädtischen Phase erlangten Selbstverwaltungsrechte (STAW URK 817), die Bestätigung des Erwerbs des Dorfs HettlingenLuogo: (SSRQ ZH NF I/2/1 72-1) sowie die Erlaubnis, verpfändete städtische Einkünfte auszulösen (STAW URK 811; STAW URK 812). Zu diesen Ereignissen vgl. Niederhäuser 2006a, S. 140-142.

Testo editionale


Wir, FridrichPersona: , von gotes gnaden RomischerLuogo: kunig, zuallenczeyten merer des reichsOrganizzazione: , herczog ze OsterreichLuogo: , ze SteirLuogo: , ze KerndenLuogo: und ze KrainLuogo: , herr uff der WindischenmarchLuogo: und ze PortenawLuogo: ,
graf zu HabspurgLuogo: , zu TirolLuogo: , zu PhyrtLuogo: und ze KyburgLuogo: , markgraf zu BurgowLuogo: und lantgrave in ElsassLuogo: , bekennen und tun kund offenbar mit disem brief allen den, die in sehen oder horen lesen: Nach dem und die erbern, weisen,
unser liebe getrewen, schultheiss, ratOrganizzazione: und burger unserr und des hauss OͤsterreichOrganizzazione: stat WinttertaurLuogo: Organizzazione: , und ir vordern vor alten czeiten uncz her solhen guten willen, trew und lieb zu unsern vordern desselben unsers hauss OͤsterrichOrganizzazione: steticlich, getrewlich und scheinperleich gehabt, dadurch si menigermal an irn leib und gut gross scheden genomen und geliten habend, solich trew und willikeit wir auch yecz wol an in funden haben in dem, als si bey unsern vordern seliger
gedechtnuss ettlich zeit mit gewalt wider irn willen von dem haus OsterreichOrganizzazione: gedrengt sind worden, daz si nu wider zu uns und demselben haus mit begirlichem willen gekert und uns als dem eltisten und regierenden fursten von OͤsterrichLuogo: an stat
unserselbs und der hochgeboren AlbrechtsPersona: und SigmundsPersona: , auch herczogen und herren der vorgeschriben lannde, unsers lieben bruders, vettern und fursten, und des ganczen hauss OͤsterreichOrganizzazione: gehuldet und gesworn habend, bey uns und demselben haus
ewiclich zubeleiben,1 haben wir fur uns und dieselben unser bruder und vettern, unser erben und nachkomen, den vorgenanten unsern burgern und stat zu WinttertaurLuogo: , dadurch, auch umb der getrewen und willigen dienst willen, so si und ir nachkomen uns und dem haus OͤsterreichOrganizzazione: furbazzer in kunfftigen zeiten tun mugen und sullen, als wir uns des unczweyfenlich zu in versehen, die gnad getan und tun in die auch von RomischerLuogo: kuniglicher und furstlicher gutikeit, wissentlich, in krafft
des briefs also, daz wir in den fridkreyß bey der obgenanten unserr stat WinttertaurLuogo: erstrecket und geweytert und in darczu gegeben, das vor zu unserr graffschafft KyburgLuogo: gehort hat. Vonerst von der yeczgenanten unser stat uncz zu dem
galgen, da der allweg gestanden ist und noch steet, dieselb stat des galgen auch darinn begriffen sein sol, und von demselben galgen uncz an den EschenbergLuogo: und von dannen uncz an den wald, der unserr yetzgenanten stat WinttertaurLuogo: zugehort, als uns die vorgenanten unser burger habend furbracht, und von demselben wald ab gegen ToͤßLuogo: und von dem wald ob den hewsern zu ToͤßLuogo: heru̍ber an den Bru̍lLuogo: , an die weingarten und under den weingarten herauf an Tu̍fels
Mu̍liLuogo: und von der mu̍li uncz an das krewcz an der lanndstraß und von demselben kreucz heruber auch an die weingaͤrten und under den weingarten herauf uncz an die stat, da ettwenn das lanndgerichtt im TurgawLuogo: Organizzazione: gestanden ist, und
da dannen wider zu dem obgenanten galgen.2 Und sullen und mugen die egenanten unser burger und ir nachkomen der vorgenanten unserr stat WinttertaurLuogo: bey solhen unsern gnaden hinfur ewiclich beleiben, der egenanten fridkreiss,
als wir in den haben geweyttert und erstrecket, haben und der geprauchen als anders, daz si in irm fridkreyss haben, alles getrewlich und ungeverlich. Davon gepieten wir allen und yeglichen unsern und des reichsOrganizzazione: , auch unser grafschafft KyburgLuogo: und anderr unserr herrschefft, lannd und gepiete ambtleuten, undertanen und getrewen, geistlichen und weltlichen, in welhem wesen, stand oder wirdikeit die sein, gegenwurttigen und kunfftigen, den der brief geczaigt oder
verkundet wirt, und wellen ernstlich, daz si die egenanten unser burger zu WinttertaurLuogo: und ir nachkomen bey solhen unsern gnaden und erstreckung des vorgenanten kreysses haltten, schirmen und beleiben lassen und davon nicht
dringen noch des yemand anderm gestatten zetun. Das mainen wir ernstlich. Mit urkund diß briefs, versigilt mit unserr kuniglichen majestat insigil, geben zu BernLuogo di origine: , nach Kristi gepurd vierczehenhundert jar und darnach
in dem zweyundvierczigisten jar, an samstag nach sand FranciscenPersona: tag, unsers reichs im dritten jareData di origine: 6.10.1442.
[Nota di cancellaria a destro della plica:]
Ad mandatum domini regis WilhWilhelmo marchione
de HochbergPersona: 3 referenreferente Ulricus SunebgSunenbergerPersona: , cancuscanonicus PatavienPataviensis4
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota di cancellaria sul verso:]
RtaRegistrata
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XV:] [...]Danneggiato da inchiostro sbiadito (2 )a
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
König FriedrichsPersona: freyheits brieff,
darinnen er den friedkreiß der
statt WinterthurLuogo: erweiteret,
anno 1442Data: 1442 b

Annotatione

  1. Danneggiato da inchiostro sbiadito (2 ).↩
  2. Aggiunta all’altezza della riga da una mano del secolo XIX: 6 OctoberData: 6.10.1442.↩
  1. Am Tag zuvor hatte König FriedrichPersona: nach der Huldigung der WinterthurerOrganizzazione: die Privilegien und Rechte bestätigt, welche die Stadt von den Königen und Kaisern und dem Haus ÖsterreichOrganizzazione: erworben hatte (STAW URK 817).↩
  2. Zu diesem Bezirk vgl. die Karte bei Niederhäuser 2014, S. 116.↩
  3. Markgraf Wilhelm von HachbergPersona: gehörte dem Rat König Friedrichs III.Persona: an. Zu seiner Position am Königshof vgl. Heinig 1997, Bd. 1, S. 324-327.↩
  4. Zu Ulrich SonnenbergerPersona: , der seine Karriere am Hof Friedrichs III.Persona: als Schreiber der königlichen Kanzlei begann, vgl. Heinig 1997, Bd. 1, S. 584-592.↩