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SSRQ ZH NF I/2/1 53-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 53-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Verordnung über die Einsetzung des Rats von Winterthur und der städtischen Rechner

1419 ottobre 15.

Der Rat von Winterthur soll auf folgende Weise erneuert werden: Von den sieben Mitgliedern des neuen Rats bleiben zwei erhalten, die übrigen fünf stellen jeweils einen Kandidaten und bilden künftig den alten Rat. Die Vierzig entscheiden, ob sie diesen Vorschlag annehmen oder ändern wollen. Schultheiss, der Kleine und der Grosse Rat beschliessen, dass der Schultheiss, drei Mitglieder des Rats und zwei Mitglieder der Vierzig vierteljährlich die Abrechnung durchführen sollen. Der Schultheiss soll ihnen jeweils am Sonntag vor Fronfasten den Termin nennen.

  • Collocazione: STAW B 2/1, fol. 61v (Eintrag 1)
  • Data di origine: 1419 ottobre 15
  • Tradizione: Eintrag
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.5 × 31.0
  • Lingua: tedesco

Die erste im Original überlieferte Urkunde, welche die «consules», Mitglieder des RatsOrganizzazione: , neben dem Schultheissen und der Bürgerschaft von WinterthurLuogo: ausstellten, datiert von 1263 (STAW URK 4; Edition: UBZH, Bd. 3, Nr. 1213). Erstmals erwähnt wird der RatOrganizzazione: in einer späten Abschrift einer nicht erhaltenen Urkunde aus dem Jahr 1254 (UBZH, Bd. 2, Nr. 901). Anfangs schwankte die Zahl seiner Mitglieder zwischen acht (1297: SSRQ ZH NF I/2/1 8-1) und sechs Personen (1305: STAW URK 26; Edition: UBZH, Bd. 8, Nr. 2783), doch bald etablierten sich sieben Ratssitze. Über den Turnus der periodischen Neubesetzung dieses Gremiums lassen die Quellen zunächst keine Aussagen zu, wobei die abtretenden Ratsherren, der «alt ratOrganizzazione: », weiterhin gewisse Funktionen ausübten (vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 11-1). Neben dem neuenOrganizzazione: und dem alten RatOrganizzazione: begegnet bald nach 1400 der Grosse Rat, die VierzigOrganizzazione: . Wie der Chronist Laurenz BosshartPersona: berichtet, wurde 1436 eine neue Ordnung eingeführt, statt des alten RatsOrganizzazione: und des neuen RatsOrganizzazione: amtierte von nun an ein zwölfköpfiger (Kleiner) RatOrganizzazione: (Bosshart, Chronik, S. 26).

Anhand der Ratsnennungen in den Urkunden, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts dichter überliefert sind, lässt sich schon früher beobachten, dass ein oder zwei Ratsherren ihren Sitz beibehielten, während die anderen wechselten. Das in der vorliegenden Aufzeichnung beschriebene Kooptationsverfahren, nach welchem Mitglieder des Rats ihre Nachfolger selbst bestimmten, war allgemein verbreitet, vgl. Isenmann 2012, S. 352-356; HLS, Kooptation. Die Ratserneuerungen fanden zu Beginn des 15. Jahrhunderts noch unter Aufsicht eines Repräsentanten der Stadtherrschaft statt (vgl. STAW B 2/1, fol. 23r, 28r, 32r, 36r, 54v, 56v). Ein fester Termin für den Beginn des Amtsjahrs mit der Wahl des Schultheissen am Albanstag, dem 21. Juni, und der Erneuerung des KleinenOrganizzazione: und des Grossen RatsOrganizzazione: etablierte sich erst im 16. Jahrhundert, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 278-1.

Zur Entwicklung des WinterthurerLuogo: RatsOrganizzazione: seit dem 13. Jahrhundert vgl. Windler 2014, S. 63-64; Niederhäuser 2014, S. 124-128.

Bei diesem Schreiber lassen sich die Buchstaben «o» und «e» mitunter kaum voneinander unterscheiden. Zur besseren Lesbarkeit des Textes wurde in Zweifelsfällen gemäss Standarddeutsch normalisiert.

Testo editionale


Die ordnung, einen raͧtOrganizzazione: ze setzen


Ist also, daz zweinQuantità: 2 nu̍w raͤt beliben sont von den sibnenQuantità: 7,
so vor nu̍w raͤt gewesen sint. Und gendt denn die fu̍nffQuantità: 5,
so vor nu̍w raͤt gewesen sint, jeklicher einen an sin statt,
da mit aber sibenQuantità: 7 werdint. Und daz bringt man denn an die
viertzigOrganizzazione: , die mugen denn daz a beliben laͤssen oder endren.
Und belibent denn die andren fu̍nffQuantità: 5 fu̍r alt raͤt. b–Und sont
denn die vQuantità: 5 alten raͤt fu̍r alt beliben und by einem schultheissen
sitzen, so man raͤt setzt
Aggiunta all’altezza della riga altro inchiostro
–b.

Item ein schultheis, kleinerOrganizzazione: und grosser raͧtOrganizzazione: sint u̍berkomen hin fu̍r ewenklich ze halten, daz ein schultheis und
dru̍Quantità: 3 des raͧtzOrganizzazione: und c zweinQuantità: 2 von den viertzigenOrganizzazione: alle fronvastenData: festività senza una data fissa
rechnung nemen sont von allen den, so mit der statt ze
rechnent haͧnt.1 Und sol ein schultheis allweg uff den sunntag
vor der fronvasten
Data: festività senza una data fissa
denen verku̍nden, so ze rechnent haͧnt, uff
welhen tag sy sitzen wellint.
Beschechen uff sant GallenPersona: aͧbent,
anno xviiijo
Data di origine: 15.10.1419
.
Und haͧnt daz hin fu̍r gesworn ze halten.

Annotatione

  1. Soppressione: nu.
  2. Aggiunta all’altezza della riga altro inchiostro.
  3. Soppressione: ij.
  1. Zu dem Gremium der Rechner vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 41-1.