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SSRQ ZH NF I/2/1 4-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 4-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Einkünfte der Grafen von Kyburg in der Stadt Winterthur und in Hettlingen

ca. 1261 – 1262.

Das Amt des Schultheissen der Stadt Winterthur führt jährlich Einkünfte von 16 Pfund, 13 Schilling und 4 Pfennig ab, darin inbegriffen sind die Abgaben der Bäcker und Metzger sowie die Abgaben für das Abmessen des Getreides. Die Erträge des Zolls betragen 18 Pfund, der Wirtshäuser 12 Pfund und 2 Saum Wein, die Abgabe für Häuser beläuft sich auf 10 Pfund, 4 Schilling und sechs Hühner und die Abgabe von den Verkaufsbänken auf 4 Pfund. Die Geldsteuer ergibt 4 Pfund. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 74 Pfund, 17 Schilling und 4 Pfennig. Hettlingen liefert 10 Mütt Weizen, 2 Malter Hafer, 2 Mütt Hülsenfrüchte, drei Schweine im Wert von jeweils 8 Schilling sowie 10 Kloben Flachs.

  • Collocazione: BBB Mss.h.h.VI.75, S. 239
  • Data di origine: ca. 1415 – 1430
  • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 21.0 × 30.5
  • Lingua: latino
  • Edition
    Teiledition
    • QZWG, Bd. 1, Nr. 47

Urbarielle Aufzeichnungen formulieren in erster Linie Ansprüche, sie bilden weder die realen Einkünfte von Herrschaftsträgern noch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ihres territorialen Besitzes ab. Manche Abgaben wie beispielsweise Fasnachtshühner hatten vor allem symbolischen Charakter. Wer sie leistete, erkannte Herrschaftsrechte an. Somit kam Urbaren einerseits legitimatorische Funktion gegenüber territorialen Konkurrenten und Untertanen, andererseits Kontrollfunktion gegenüber Amtleuten zu. Sie boten Absicherung gegen einseitige Veränderungen und fixierten Verfahrensabläufe, vgl. Sablonier 2002, S. 99-111.

Der vorliegende Auszug aus dem sogenannten KyburgerOrganizzazione: Urbar stammt aus einer BernerLuogo: Handschrift, die im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts entstanden ist. Der Band beinhaltet neben diesem Urbar eine Abschrift des HabsburgischenOrganizzazione: Urbars und ein Pfandregister der Herrschaft von ÖsterreichOrganizzazione: aus dem Jahr 1380, vgl. hierzu Bärtschi 2008, S. 110-111; Habsburgisches Urbar, Bd. 2/II, S. 412-417. Die Vorlage der Abschrift ist nicht überliefert. Das früheste Textfragment des KyburgerOrganizzazione: Urbars, ein Verzeichnis der Einkünfte aus dem Amt BadenLuogo: , ist in einen um 1273 verfassten HabsburgerOrganizzazione: Rodel integriert und weist einige Abweichungen von dem Text der BernerLuogo: Handschrift auf, vgl. Habsburgisches Urbar, Bd. 2/II, S. 442-444. Da an einer Stelle das Jahr 1261 erwähnt wird (Habsburgisches Urbar, Bd. 2/II, S. 2 mit Anm. 6) und 1262 veräusserte Besitzungen noch berücksichtigt werden (Habsburgisches Urbar, Bd. 2/II, S. 13, Anm. 1), lässt sich der Entstehungszeitraum der Aufzeichnungen eingrenzen.

Die administrativen Strukturen veränderten sich nach dem Übergang der Herrschaft an die HabsburgerOrganizzazione: . So wurde das Amt KyburgLuogo: eingerichtet. Es umfasste Besitzungen, die im KyburgischenOrganizzazione: Urbar noch unter dem Amt WinterthurLuogo: aufgeführt waren, vgl. Habsburgisches Urbar, Bd. 1, S. 287, Anm. 3. In den Güterverzeichnissen der HabsburgerOrganizzazione: werden verschiedene Besitzungen der KyburgerOrganizzazione: nicht mehr erwähnt, darunter Güter im Dorf HettlingenLuogo: , wobei bereits im vorliegenden Auszug nur geringe Einkünfte aus dem Dorf veranschlagt werden, wie Kläui 1985, S. 51-52, 60-61, konstatiert. Er vermutet, dass bereits damals viele Güter als Lehen ausgegeben oder in geistlichen Besitz übergegangen waren.

Testo editionale

[...]Irrilevanza editoriale


Isti sunt reditus comitum de KiburchOrganizzazione: WintertureLuogo: et in confinio


Winterture1Luogo: infra muros reddit annuatimDurata ripetuta: 1 anno de officio sculteti  xxvjValuta: 16 libbre  xiijValuta: 13 scellini
cum ₰ iiijorValuta: 4 centesimi , ad hoc pertinent census pistrinarum, mensuracio frumenti in foro et carnificium officia.
De theloneo  xviijValuta: 18 libbre , taberne  xijValuta: 12 libbre , vini pseumas ijMisura del volume: 2 brente vino , census
de domibus  xValuta: 10 libbre  iiijorValuta: 4 scellini et gallgallinas vjQuantità: 6, de mensis vendencium in foro  iiijorValuta: 4 libbre , de moneta
 iiijorValuta: 4 libbre .
Summa istorum  lxxa iiijorValuta: 74 libbre  xvijValuta: 17 scellini cum ₰ iiijorValuta: 4 centesimi .2 Item WintertureLuogo: sunt mansus xvQuantità: 153 [...]Irrilevanza editoriale.4
HettilingenLuogo: titritici momodios xMisura del volume: 10 mütt frumento , aveavene mlmaltera ijMisura del volume: 2 malter avena , legleguminis momodios ijMisura del volume: 2 mütt legumi ,
porporcos iijQuantità: 3, quilibet  viijValuta: 8 scellini , de lino clobi xMisura/peso approssimativo: 10 kloben lino . [...]Irrilevanza editoriale

Annotatione

    1. Hinter dem Anfangsbuchstaben ist Platz gelassen für eine Initiale.
    2. Vgl. die rund vierzig Jahre später von der Herrschaft beanspruchten Rechte und Besitzungen in der Stadt WinterthurLuogo: , die im sogenannten HabsburgischenOrganizzazione: Urbar zusammengestellt sind (SSRQ ZH NF I/2/1 13-1).
    3. Eine Teilabschrift des HabsburgischenOrganizzazione: Urbars im Staatsarchiv Zürich enthält ebenfalls diesen Abschnitt (StAZH C I, Nr. 3289.4, S. 33).
    4. Es folgen die Einkünfte ausserhalb der Mauern und in der Umgebung der Stadt, unter anderem von den 15 Huben und den Mühlen, sowie die Erträge aus den zum Amt WinterthurLuogo: gehörenden Dörfern, Weilern und Höfen, darunter HettlingenLuogo: .