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SSRQ ZH NF I/2/1 292-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 292-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Vereinbarung über die Ausstattung der Kirche in Hettlingen

1544 settembre 2.

Jörg Müller und Hans Bleuler, Mitglieder des Rats von Zürich, Ulrich Pflum, Mitglied des Rats von Schaffhausen, und Hans Strasser, Hofmeister des Klosters Paradies, erklären im Namen ihrer Obrigkeiten: Die Bitte des Prädikanten von Hettlingen Adam Etter um Sanierung des Pfrundhauses und Erhöhung seines Einkommens ist abgelehnt worden, da es sich um eine Filiale der Kirche Neftenbach handelt und Hettlingen somit keinen eigenen Prädikanten benötigt. Einst hatten sich der verstorbene Wolf von Landenberg und das Kloster Paradies als Lehensherren dazu bereiterklärt, 6 Mütt Kernen zur Prädikatur beizutragen. Nun konnte eine Übereinkunft mit Winterthur und Hettlingen erzielt werden. Der Prädikant von Neftenbach, der sich ebenso über ein zu geringes Einkommen beklagt wie Etter, erhält einen Weingarten, eine Hanfpünt und eine Wiese, Güter, die bisher dem Kaplan von Neftenbach zugeteilt waren. Die Gemeinde Hettlingen erhält zur Verbesserung ihres Kirchenguts die übrigen Einkünfte der Kaplanei von Neftenbach, wodurch sich insgesamt ein Einkommen von 49 Stuck pro Jahr ergibt. Damit soll jemand aus Winterthur oder der Nachbarschaft finanziert werden, der in Hettlingen den Gottesdienst versieht. Es steht den Hettlingern frei, die jährlichen Einkünfte zunächst zu sparen und andernorts zur Kirche zu gehen, um später einen eigenen Prädikanten unterhalten zu können. Die Hettlinger sind dazu verpflichtet, jährlich vor dem Zürcher Amtmann in Winterthur und dem Hofmeister des Klosters Paradies oder einem anderen Vertreter der Stadt Schaffhausen abzurechnen. Die Rechte der Städte Zürich und Schaffhausen betreffend Kirchensatz und Lehenschaft werden vorbehalten, nur mit ihrer Erlaubnis darf die Gemeinde Hettlingen einen Prädikanten annehmen. Dieses Abkommen wurde von Hettlingen mit dem Einverständnis und in Gegenwart des Schultheissen von Winterthur als Obervogt angenommen und von den Obrigkeiten von Zürich und Schaffhausen bestätigt. Jede der drei Parteien erhält eine Urkunde. Die Aussteller siegeln mit ihren Siegeln.

  • Collocazione: StAZH C II 16, Nr. 792 b
  • Data di origine: 1544 settembre 2
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 38.0 × 25.0 (Plica: 6.0 cm)
  • 4 sigilli:
    1. Jörg MüllerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    2. Hans BleulerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    3. Ulrich PflumPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    4. Hans StrasserPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco
  • Scriba: Hans Jakob Beyel, Rechenschreiber von Zürich

  • Collocazione: StAZH C II 16, Nr. 792 a
  • Data di origine: 1544 settembre 2
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 38.0 × 28.0 (Plica: 5.0 cm)
  • 4 sigilli:
    1. Jörg MüllerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    2. Hans BleulerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    3. Ulrich PflumPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
    4. Hans StrasserPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: StAZH C II 16, Nr. 2257
  • Data di origine: 1544 settembre 2
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 39.5 × 28.0 (Plica: 5.5 cm)
  • 4 sigilli:
    1. Jörg MüllerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, rilegato in un sacchetto di lino
    2. Hans BleulerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, rilegato in un sacchetto di lino
    3. Ulrich PflumPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, rilegato in un sacchetto di lino
    4. Hans StrasserPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, rilegato in un sacchetto di lino
  • Lingua: tedesco

Die Bemühungen der Gemeinde HettlingenLuogo: , ihre Kirche, eine Filialkirche von NeftenbachLuogo: , zur eigenständigen Pfarrkirche erheben zu lassen, sind seit 1522 fassbar (SSRQ ZH NF I/2/1 226-1). 1530 wurde den Inhabern des Patronatsrechts von NeftenbachLuogo: auferlegt, einen jährlichen Zins von 6 Mütt Dinkel von den Erträgen des Zehnten zusätzlich zu den von der Gemeinde beigesteuerten 4 Mütt und 10 Gulden Zins zu zahlen, um die seelsorgerische Betreuung der Einwohner zu gewährleisten (SSRQ ZH NF I/2/1 255-1). Da diese Einkünfte noch nicht ausreichten, sprachen die Patronatsherren der Gemeinde HettlingenLuogo: 1544 weitere Einkünfte zu. Bald darauf wurde ein Verzeichnis über die «jaͤrlichenn zinsenn, zehenden, rentenn unnd gülltenn, so vornaher sanct GallennPersona: pfründ zuͦ NefftenbachLuogo: inggangen, yetz aber gehört und ingadt der predicatur ald pfarrpfruͦnd zuͦ HettlingennLuogo: », angelegt. Solange das Einkommen nicht für den Unterhalt eines Prädikanten vor Ort genügte, sollten Schultheiss und Rat von WinterthurLuogo: Organizzazione: einen Priester nach HettlingenLuogo: abordnen. Die dortigen Kirchen- und Pfründpfleger mussten den Patronatsherren regelmässig Abrechnungen des Pfründvermögens vorlegen (StAZH F II c 38, S. I-III).

ZürichLuogo: und SchaffhausenLuogo: , die sich damals das Patronatsrecht teilten, erkannten Anfang der 1570er Jahre den Bedarf nach einem in der Gemeinde ansässigen Prädikanten an (StAZH E I 30.55, Nr. 2; StAZH E I 30.55, Nr. 3; StAZH E I 30.55, Nr. 5; StAZH E I 30.55, Nr. 6), wobei die Finanzierung des notwendigen Ausbaus des Pfarrhauses noch nicht gesichert war (StAZH E I 30.55, Nr. 3; StAZH E I 30.55, Nr. 7). 1591 wurde ein Urbar über die Einkünfte der Kaplaneipfründe in HettlingenLuogo: angelegt (StAZH F II c 39). Das geringe Einkommen und die Schwierigkeiten beim Einzug der Erträge gaben den Pfarrern von HettlingenLuogo: immer wieder Anlass zur Klage, vgl. beispielsweise StAZH E I 30.55, Nr. 15 (1655).

Zur Kirche in HettlingenLuogo: vgl. Kläui 1985, S. 113, 117-135; Häberle 1985, S. 190-191, 211-215.

Testo editionale


Wir, nachbenempten Jörg MüllerPersona: unnd Hanns BlüwlerPersona: , beid des rāths der statt ZürichLuogo: Organizzazione: , so denn Uͦlrich PflumPersona: , des rāts der statt SchaffhusenLuogo: Organizzazione: , unnd Hanns
Strāsser
Persona:
, hoffmeister des gotzhuses ParadysOrganizzazione: , beid teil gesanndte unserer gnedigen herren und oberen inn der selben nammen, thuͦnd kund offentlich mit disem
brief:
Als herr Adam EtterPersona: , predicannt zuͦ HettlingenLuogo: , anruͦfft unnd begert, das man im das pfruͦndhus (so gar prästhafft und in ein abgang komen wär) widerumb inn buw und eer leggen, deßglychen ime ouch sins geringen unnd schmalen corpus halb ein stür und beßerung tuͦn welte, damit er und sine nachkomen belyben unnd der noturfft nāch ir narung gehaben möchtind, unnd aber unsere herren obgemelt dargegen vermeint, das sy des nit schuldig, dann HettlingenLuogo: allein ein filial unnd gan NefftenbachLuogo: kilchgnössig, weliches inen so nach gelegen, das inen wol nit von nöten wäre, einen eignen predicanten zehabenn,
wiewol junckher Wolff von LanndenbergPersona: selig als domāls für einen unnd die frowen zum ParadysOrganizzazione: für den anndern teil lechenherren sich vor jaren gütlich
begeben, sechs müt kernenMisura del volume: 6 mütt spelta an die predicatur erschiessen zelassenn, doch das man sy fürer unCorrezione sovrascritto, sostituisce: aaangestrengt unnd unbekümbert lassen sölle, lut eines vertrags, domals darumb ufgericht,1 nütdesterminder umb merer früntlickeit willen unnd vorab der statt WinnterthurLuogo: zuͦ eeren sind wir von obgemelten unnseren gnedigen herren gan WinnterthurLuogo: mit sölichem bevelch abgevertiget wordenn, das wir unns von irenwägen mit denselben von WinterthurLuogo: und
den biderben lütten zuͦ HettlingennLuogo: inn diser sach frünntlich verglychen unnd sy zuͦ ruͦwen brinngen sölten.
Welichem bevelch wir gefaret und
habennd nemlich obangezöugtenn hanndel dermaß zerleyt unnd betragen, das wir dem predicannten zuͦ NefftennbachLuogo: (der sich nit minder dann obgemelter herr Adam EtterPersona: synes cleinen inkomenns erclagt) zuͦ merunng unnd besserung derselben von unnd uß dem corpus (so vornacher uff einen helffer oder caplonen zuͦ NefftennbachLuogo: gewidmet was) zuͦ hannden der pfarr übergeben unnd zuͦgeeygnet ein wyngarten, ein hanffpünndten unnd ein manßmad wisanMisura dell'area: 1 mannmad prato . Doch mit sölichem bescheid, das er sich nunmeer settigen lassenn unnd unnsere gnedigen herren wyter nit anfächten noch bekümberenn sölle. So denne habennd wir denen von HettlingennLuogo: zuͦ erbreitterung unnd uffnung irer kilchen übergeben unnd zuͦgestelt alles überig gedāchter
caplony zuͦ NefftennbachLuogo: inkomenn, was unnd wievil des ist, also das die kilchenn (mit dem, so sy vorhin gehept) jetzmals nünund viertzig stuckMisura/peso approssimativo: 49 pezzi
järlichsDurata ripetuta: 1 anno ingannds hatt. Darus söllennd sy ettwa einen bestellenn, der ein zimlichs nemme unnd sy von WinnterthurLuogo: ußhin oder von einem anndern
flecken har irer nachpuren mit cristennlichen gottsdiennsten versäche. Oder ob sy (zuͦ mererem fürschlag unnd damit sy nach hinwerts einen eygnen predicannten dest bas erhalten möchtind) lieber weltinnd sölliche järlicheDurata ripetuta: 1 anno gült gar ersparen unnd ein jarPeriodo: 1 anno, drüPeriodo: 3 anni, vierePeriodo: 4 anni annderschwa hin zuͦ kilchen
gan, das möginnd sy ouch tuͦn unnd hierinn die waal haben, doch das unnderzwüschen ingat unnd erüberiget, ouch uß dem alten zerganngnen pfrunndhus erlößt wirt, alles one verschweynen trüwlich unnd geflissennlich angeleit, unnd benanntlich umb ir innemmen unnd ussgeben unnserer gnedigen herren von ZürichLuogo: amptman (den sy jeder zyt zuͦ WinnterthurLuogo: habennd), deßglychen einem hoffmeister zum ParadysOrganizzazione: oder
dem, so sine herren von SchaffhusenLuogo: sunnst jeder zyt darzuͦ ordnent, järlichsDurata ripetuta: 1 anno guͦte, erbare rechnung gethan werde. Weliche jetzernempte ampt lüth
daruf achten, unnd, ob inn der rechnunng ettwas mangels ald fälers sin wurde, söllennd sy den selben unnseren herren unnd obern von beidenn
stetten als rechten patronen unnd lechenherren fürbringen unnd anzeigen. Dann wir inen hiemit die gerechtigkeit des kilchennsatzes unnd der
lechenschafft heitter vorbehalten habenn also, wann die von HettlingennLuogo: eines eignen predicannten begerind, das sy den von den selben unnseren
herren erlanngen unnd für sich selbs one ir vergünnstigen keinen annemmen söllindt.
Unnd wann nun die von HettlingenLuogo: durch ire vollmechtigenn anwält, innbysin unnd mit gehäll herren schultheiss HusersPersona: zuͦ WinnterthurLuogo: , ires obervogts, söliche pacta unnd gedinge mit guͦttem wüssen unnd willen angenommenn, zuͦ dem unnsere gnedigen herren unnd oberen von beiden stetten inen die ouch gefallenn lassen und
die bestätet, so haben wir des alles zuͦ vollnziechung unnser jeder sin eigen insigel gehennckt an diser briefen drygQuantità: 3, deren jeder teil einen genommenn hatt, doch den verträgen, so vornacher uffgericht unnd noch verhannden sinnd, inn allwäg unvergriffen unnd one schadenn.
Beschach
zynstags nach sannct VerenenPersona: tag, als man zalt von Cristus gepurt fünnffzechenhunndert viertzig unnd vier jārData di origine: 2.9.1544.
[Nota di cancellaria a destro della plica:]
Hanns Jacob BygelPersona: , rechenschryber der statt ZürichLuogo: , ßtscripsit.
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVI:]
Betreffend HetlingerLuogo: und NefftenbachLuogo:
pfruͦndb–en,
1544Data: 1544
Aggiunta all’altezza della riga da un’altra mano
–b
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
Ingrossiert

Annotatione

  1. Correzione sovrascritto, sostituisce: a.
  2. Aggiunta all’altezza della riga da un’altra mano.
  1. Vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 255-1.