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SSRQ ZH NF I/2/1 249-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer

Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 249-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Verkauf des Heiligbergs an die Stadt Winterthur durch die Stadt Zürich

1529 ottobre 18.

Bürgermeister, Rat und Grosser Rat von Zürich erklären, dass sie vor einiger Zeit das Pfründvermögen des Chorherrenstifts Heiligberg eingezogen haben, um es für den Gottesdienst und die Armenfürsorge zu verwenden, wobei sie den Pfründnern die lebenslange Nutzung ihrer Einkünfte eingeräumt haben. Nun verkaufen die Zürcher die Häuser, Höfe und Güter, das Kirchengebäude mit Ausnahme der Glocken und den Kirchhof sowie das Holzrecht der genannten Pfründner im Winterthurer Wald um 2800 Pfund Haller an die Stadt Winterthur (1, 6, 7), welche die Güter von der Grafschaft Kyburg zu Lehen empfangen und einen Lehensträger stellen soll (2). Die Winterthurer dürfen ohne Zustimmung der Zürcher auf dem Heiligberg keine Befestigung errichten (3). Wenn die Zürcher einen Amtmann mit Sitz in Winterthur einsetzen wollen, erhält dieser von den Winterthurern jährlich 10 Klafter Brennholz und darf wie die Bürger das Gemeinschaftsgut nutzen. Er soll 1 Gulden Steuer für sein Wohnhaus geben, bei Bedarf Wachdienst leisten und den städtischen Geboten und Verboten gehorchen wie andere Bürger und Hintersassen, vom Kriegsdienst für Winterthur ist er aber befreit. Gibt er sein Amt auf, darf er abzugsfrei wegziehen (4). Dieser Kauf soll die Rechte der Stadt Zürich und der Grafschaft Kyburg nicht beeinträchtigen (5). Die Aussteller siegeln mit dem Stadtsiegel von Zürich.

  • Collocazione: STAW URK 2208
  • Data di origine: 1529 ottobre 18
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 65.0 × 43.0 (Plica: 7.5 cm)
  • 1 sigillo:
    1. Stadt ZürichOrganizzazione: , cera, rotonda, pendente da una cordicella, ben conservato
  • Lingua: tedesco

  • Collocazione: StAZH A 155.1, Nr. 89.1
  • Data di origine: 1528 marzo 29 – novembre 14 (Undatiert, Datierung aufgrund des Zusammenhangs mit StAZH A 155.1, Nr. 85; STAW URK 2183.8; STAW URK 2183.9; StAZH B IV 3, fol. 382r; Egli, Actensammlung Nr. 1514))
  • Tradizione: Entwurf, Heft (4 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: StAZH A 155.1, Nr. 88
  • Data di origine: 1528 marzo 29 – novembre 14 (Undatiert, Datierung aufgrund des Zusammenhangs mit StAZH A 155.1, Nr. 85; STAW URK 2183.8; STAW URK 2183.9; StAZH B IV 3, fol. 382r; Egli, Actensammlung Nr. 1514))
  • Tradizione: Entwurf, Heft (4 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: STAW URK 2183.6
  • Data di origine: 1528 marzo 29 – novembre 14 (Undatiert, Datierung aufgrund des Zusammenhangs mit StAZH A 155.1, Nr. 85; STAW URK 2183.8; STAW URK 2183.9; StAZH B IV 3, fol. 382r; Egli, Actensammlung Nr. 1514))
  • Tradizione: Entwurf, Heft (4 Blätter)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 33.0
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: ZBZ Ms J 86, S. 106-110
  • Data di origine: ca. 1529 – 1532 (Zwischen Ostern und Pfingsten 1528)
  • Tradizione: Abschrift (nach Entwurf)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.5 × 31.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: winbib Ms. Fol. 49, S. 543-548
  • Data di origine: 1629
  • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 21.0 × 32.5
  • Lingua: tedesco
  • Collocazione: winbib Ms. Fol. 27, S. 109-113
  • Data di origine: metà del 18. sec.
  • Tradizione: Abschrift
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 24.0 × 35.5
  • Lingua: tedesco

Die Dokumente über den Verkauf des HeiligbergsLuogo: (Notizen, Korrespondenz, Vertragsentwürfe, Ausfertigungen und Abschriften) sind aufgeteilt zwischen den Städten ZürichLuogo: , Verkäuferin und Lehensherrin, und WinterthurLuogo: , Käuferin und Lehensnehmerin. Um eine solche Transaktion aus beiden Perspektiven abzubilden, wurden neben dem ZürcherLuogo: auch der von WinterthurLuogo: ausgefertigte Kaufvertrag (SSRQ ZH NF I/2/1 250-1), die Belehnungsurkunde (SSRQ ZH NF I/2/1 251-1) sowie der Revers WinterthursLuogo: (SSRQ ZH NF I/2/1 252-1) ediert. Alle Urkunden stammen von einer Hand, es existieren jeweils mehrere Entwürfe. Eine Abschrift der vorliegenden Urkunde, vermutlich nach einem Entwurf, findet sich auch in den Aufzeichnungen des Chorherrn und Chronisten Laurenz BosshartPersona: (ZBZ Ms J 86, S. 106-110).

Das Chorherrenstift HeiligbergLuogo: Organizzazione: bei WinterthurLuogo: wurde vermutlich in den 1220er Jahren von den Grafen von KyburgOrganizzazione: gegründet. Neben den Landvögten der Herzöge von ÖsterreichOrganizzazione: und später der Stadt ZürichLuogo: übten auch Schultheiss und Rat von WinterthurLuogo: Organizzazione: gewisse Aufsichtsfunktionen über das Stift aus, vgl. Windler 2014, S. 67-69; HS II/2, S. 300-302. Das Kapitel bestand zuletzt aus sechs Chorherren. Im Zuge des Ittingersturms im Jahr 1524 nahmen die Chorherren das WinterthurerLuogo: Bürgerrecht an (Bosshart, Chronik, S. 108-109). Das Chorherrenstift HeiligbergOrganizzazione: wurde im Herbst 1525 durch die ZürcherOrganizzazione: aufgehoben, das Vermögen eingezogen und der Gottesdienst eingestellt, wobei man den Chorherren ein lebenslanges Nutzungsrecht der Pfründeinkünfte einräumte (Bosshart, Chronik, S. 315-317), vgl. Niederhäuser 2020, S. 104-105; Hauser 1907, S. 54-55.

Die WinterthurerOrganizzazione: bekundeten gegenüber dem Rat von ZürichLuogo: Organizzazione: wohl spätestens im Februar 1528 ihr Kaufinteresse (STAW AG 94/1/34). Sie argumentierten, dass der HeiligbergLuogo: im Bezirk der hohen und niederen Gerichtsbarkeit der Stadt liege, sich das Holznutzungsrecht der Pfründner auf städtisches Eigentum beziehe und manches Pfründgut auf Stiftungen von WinterthurerLuogo: Bürgern zurückgehe. Ausserdem seien alle Personen innerhalb des städtischen Friedkreises nach altem Herkommen steuerpflichtig, auch die Geistlichen auf dem HeiligbergLuogo: . Falls ein neuer Besitzer des HeiligbergsLuogo: diese Pflicht nicht anerkenne, seien Konflikte zu befürchten (STAW B 4/2, fol. 25r). Obwohl bereits Ende März 1528 die Rahmenbedingungen für den Verkauf ausgehandelt waren (STAW URK 2183.8; StAZH A 155.1, Nr. 85), verzögerten Differenzen über die Bestimmungen der Kauf- und Lehensverträge das Geschäft bis zum Herbst 1529 (STAW URK 2183.7). Am 9. Juli 1534 quittierten Bürgermeister und Rat der Stadt ZürichLuogo: Organizzazione: den Erhalt der Kaufsumme, nachdem sie den WinterthurernOrganizzazione: einen Nachlass von 400 Pfund gewährt hatten (STAW URK 2282). Zu dieser Transaktion vgl. Hauser 1907, S. 55-58.

Testo editionale


Wir, der burgermeyster, ratte und der gros rat, so man neͣmbt die zweyhundert, der statt Zu̍richLuogo: Organizzazione: , thuͦnd kundt unnd bekeͣnnent offenlich mit dysem brieff:
Als wir dann verganngner ziten die pfruͦndherren uff dem Heiligen BergLuogo: by unnser statt WinterthurLuogo: umb ir pfruͦnden eins jeden wyl unnd leͣben lang vernügt unnd abgericht, daran sy guͦt vernügen gehebt unnd noch habennd, unnd als wir dann sollich pfruͦnden sambt den hu̍ssern, geͣrten, rennten, zinsen, zenden unnd allen anderen gefellen zuͦ
unnser unnd gmeyner unnser statt ZürichLuogo: handen genommen und die zuͦ mer gefelligeren gotsdientsten und allmuͦssen zuͦverweͣnden willens syen, habent wir mit zitlicher vorbetrachtung und ein heiligem ratt, ouch umb bessers nutz unnd frommenn
willen, eyns uffreͣchtenn, stetten, ewigen kouffs fu̍r unns und all unnser nachkommen verkoufft unnd zuͦ kouffenn geͣben, geben ouch zuͦ kouffenn mit disem brieff den ersammen, wysen, unnsern besonders lieben und getru̍wen schultheis, rattOrganizzazione: und
den burgern gmeynlich unser statt WinterthurLuogo: Organizzazione: namlich dis nachvolgende hüser, hoffstatten, trotten, rebenn, wysen und geͣrten, darunder die kilch unnd kilchhoff ouch geleͣgen sind, alle uff dem Heiligen BergLuogo: , sambt der holtzgereͣchtigkeit, so die pfruͦndherren daselbs inn der unnsern von WinterthurLuogo: wald gehebt.
Des ersten des thechans1 huß, hoff unnd trotten mit sambt dem boum- und kruttgarten, ligt alles inn einem infang, stoßt an kilchhoff, an des WindlersPersona: acher, an Heini HakennachersPersona:
halden unnd unden an den weͣg zum WildbrunnenLuogo: .
Mer ein wingarten, ist ein halb juchartMisura dell'area: 0.5 juchart vigneto , und ein a–hauff landVariante alternativa in StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6; ZBZ Ms J 86, S. 106: hannffland–a, ist anderthalb vierlingMisura dell'area: 1.5 quartini cannabis , stoßt oben an den waͤg, unden uff des CustersPersona: wisen, zuͦ einersidt an Heini BillingersPersona: wingarten, zuͦ der anderen
sidten an obgemelten boumgarten, welliche obgemelte des dechans guͤter alle zehennd frig sind.2
Item mer ein hus unnd hoff, sambt einer manmad wisenMisura dell'area: 1 mannmad prato , darinn her Johanns YtterPersona: 3 jetz sitzt, stoßt oben an den weͣg zum WildbronnenLuogo: , unden an des
FerwersPersona: wisen, an einer sidt an Heini HakenachersPersona: halden, zuͦ der anderen sidten an hus und hoff, so yetz her Uͦlrich GyslerPersona: besitzt, frig, ledig bis an den gwonlichen zehenden.
Item mer huß, hoff, anderthalb manweͣrch wisenMisura dell'area: 1.5 mannwerk prato sambt dem krutgarten,
so her Uͦlrich GislerPersona: 4 besitzt, stoßt oben an die straß, unden uff den weͣg zuͦ der mu̍lli, an einer sidt an her Hanns YttersPersona: und zuͦ ander sidt an meister Lorentz BoßhartsPersona: wisen, unnd stossend die wisen unden uff des sigristen hus, oben an des WindlersPersona: acher, an einer sidt an her Lorentz MeigersPersona: , an der anderen sidt an des dechans wisen, ist ledig untz an den gwonlichenn zehendenn, und ein mütt kernenMisura del volume: 1 mütt spelta jerlichsDurata ripetuta: 1 anno zins.
Item mer ein hus, hoff, ein halb manwerch wisenMisura dell'area: 0.5 mannwerk prato mit sambt dem krutgartenn und ein halb juchart reͣbennMisura dell'area: 0.5 juchart vigneto , so meister Lorentz BoßhartPersona: 5 inhat, stoßt oben an die stras, unnden uff den weͣg zuͦ der mu̍lli, zuͦ einersidt an her Uͦlrich GislersPersona: wisen, an der anderen an den fuͦs weͣg inn die statt, unnd stossend die reͣbenn
oben an den weͣg unnd uff her Uͦlrich GislersPersona: guͤter, an einersidt an den weͣg unnd zuͦ der anderen sidten an Heini BillingersPersona: wingarten, git den zehenden unnd ein viertel kernenMisura del volume: 1 quarto spelta jerlichsDurata ripetuta: 1 anno zinses.
Hus, hoff, garten unnd einhalb manwed wisennMisura dell'area: 0.5 mannwerk prato ,
stossend oben an die stras, unden und nebent sich uff den fuͦs weͣg, der inn die statt gatt, unnd zur vierdten sidten an die lanndstras an den wald, so jetz her Marthi WipffPersona: 6 innhat, ist zins unnd zenden frig.
Item mer hus, hoff, garten und einn
manmad wisen
Misura dell'area: 1 mannmad prato
, so jetzund her Lorentz MeygerPersona: 7 inhat, stoßt oben an des WindlersPersona: acher und uff die stras, an einer sidt an die lanndstras inn den wald unnd an der anderen sidten an her Uͦlrich GislersPersona: wisen, git den zehennden unnd zwenn
mu̍t kernen
Misura del volume: 2 mütt spelta
zins, unnd gatt diser zins unnd zeͣnden aller unns ald wohin wir das ordnen weͣrdent.
Doch lassend wir, die verkouffere, hiemit zuͦ, das umb unnd fu̍r die obernambten vier müttMisura del volume: 4 mütt spelta und ein viertelMisura del volume: 1 quarto spelta , so zins uff den bestimbten guͤtern stand, den unnseren von WinterthurLuogo: inn der letsten bezallung des kouffs soll abgezogenn weͣrden, namlich für ein jeden mu̍ttMisura del volume: 1 mütt innsonders sechszehen guldin unnser statt Zurich mu̍ntz und werschafftValuta: 16 fiorini di Zurigo, unnd dargegen die genanten von
WinterthurLuogo: , unnd wer je zu zitenn die obbestimbten pfruͦnden und guͤter inhat, davon die zins jerlichDurata ripetuta: 1 anno ußrichtenn und geben on einichen intrag unnd widerred.8
Item mer des sigristen hu̍ßli mit sinem begriff. Item damit sol ouch die
kilch sambt dem kilchhoff verfanngen und begriffen syn, ußgenommen die gloggen, so wir unns vorbehalten habend.
Allso unnd mit dem underscheid, das die vilbemeͣlten von WinterthurLuogo: solliche guͤter uff dem Heiligen BergLuogo: , wie hievor
die selben genembt sind, samentlich von unns unnd unseren nachkommen als von unnser graffschafft KyburgLuogo: weͣgen zuͦ rechtem lechen empfachen unnd unns einen erberen man zuͦ einem lechen trager geben, dem wir ouch alßdann lichen, der unns ouch gwonliche lechens pflicht thuͦn soll, unnd so er abgat ald sunst zuͦ trager unu̍tz wirdt, das alßdann die unnsern von WinterthurLuogo: uns unnd unnseren nachkommen an desselben abgegangnen statt ein anderenn
gebenn sollen nach lechenns reͣcht.9
Eß söllen ouch die unnsern von WinterthurLuogo: uff söllich unnser lechen10 kein veste oder were on unnser unnd unnserer nachkommen sonderen willen unnd zuͦlassen nit buwen noch uffrichtenn.
Unnd ob sach were, das wir oder unnser nachkommen uber kurtz oder lannge zit einen pfleͣger unnd ambtman inn unnseren sachen und gescheͣfften gen WinterthurLuogo: setzen wu̍rden, das dann der selb fur die stu̍r des husses,
darinn er sitzt unnd wonhafft ist, geͣbenn solle einen guldin unnser mu̍ntz und werungValuta: 1 fiorino di Zurigo unnd darzuͦ, so es sich der louffen halb fuͦgte, huͤten unnd wachen, unnser statt WinterthurLuogo: unnd dero muren zuͦvergeumen, deßglichen das
wyn umbgelt, ob er vom zapffen scheͣnken wu̍rde, ouch sin mu̍lli umbgelt richtenn unnd geben, wie dann die schultheis und cleinen reͣttOrganizzazione: daselbs schuldig sind unnd thuͦn muͤssend und witer nit.11 Söllicher ambtman soll ouch der
unnseren von WinterthurLuogo: gebotten und verbottenn wie ander ir burger und hinderseͣssen gewertig unnd gehorsam, unnd doch mit innen zuͦ reisen nit schuldig sin. Unnd ob ein ambtman je zuͦ zitenn mer und andere guͤter, dann er jetz inhat, erkouffte, so vor gestürot hettind, das es ouch darby blibenn und die stür von den selben guͤtern gericht weͣrdenn, unnd hiemit unnser ambtman, so offt wir einen eͣndrent, allweg on allen abzug von WinterthurLuogo: hinweg ze zieziechenDa correggere in: ziechenb guͦt fuͦg unnd recht habenn solle. Unnd die unnseren von WinterthurLuogo: dem selben ambtman uß dem wald alle jar, jerlichDurata ripetuta: 1 anno unnd jedasSic jar besonnder zehen klaffter breͣnnholtzMisura del volume: 10 klafter legno geben, darzuͦ zimberholtz verfolgenn unnd by innen inn
holtz unnd veld, wunn unnd weyd, tryb unnd tratt wie irer burgern ein haben unnd halten, ußgenommen, so sy höw zuͦ breͣnholtz ußgebenn, sollen sy im nu̍dtzit zuͦ geben pflichtig sin, sonnder soll er by den vorgemelten zehen klaffternMisura del volume: 10 klafter
blibenn.
Item diser kouff soll ouch unns, unnsern nachkommen Variante alternativa in ZBZ Ms J 86, S. 108: und unnser grafschafft KyburgLuogo: c an allen unnsern oberkeiten, herligkeiten, frigheit, reͣcht unnd gereͣchtigkeiten, ouch renten, zinsen, zenden, nutzen, gu̍lten unnd gfellen12, so inn disem kouff sonnderlich nit beneͣmbt unnd ußgedrukt vorbehaltenn synd, inn allweg unvergriffenlich unnd unschedlich syn, wie deßhalb der revers, so wir von den unnsern von WinterthurLuogo: inhabennd, heiter ußwyßt.13 Unnd ist söllicher kouff beschechenn
umb acht unnd zwentzig hundert pfund haller unnser statt Zurich mu̍ntz und werungValuta: 2800 libbre di Zurigo, dero wir von den bemeͣlten kouffern ußgericht und bezalt sind zuͦ ganntzem unnserm benuͤgen lut eins schuldbrieffs,14 so wir by unnsern hannden habennd. Haruf so geͣbenn wir, obgenanten verkouffere, die bemeͣlten hu̍ser unnd guͤtere, uff dem Heiligen BergLuogo: geleͣgenn, sambt der holtzgereͣchtigkeit unnd allen annderen, so hievor beneͣmbt ist, von unnd uß unnsern und unser nachkommen
inn der benambten kouffer unnd aller irer nachkommen hand unnd gwalt, setzen sy ouch darin mit disem brieff also, das nu hinfu̍ro die selbenn hüser unnd guͤtere sambt dem holtzreͣchten, kilchen unnd kilchhoff mit aller und jeder ir begryfung,
gerechtigkeit unnd zuͦgehördt inhaben, besitzen, nutzen, niessen, besetzen unnd entsetzen, ouch damit handlenn, thuͦn unnd lassen als mit anderem irem guͦt, des von unns unnd unsertweͣgenn ouch mengklichem (usserthalb der lechenschafft) ungesumbt, ungeirt unnd ungehindert. Wir, obgenanten verkouffer, globen unnd verspreͣchen ouch für unns und all unnser nachkommen den benanten von WinterthurLuogo: dis kouffs, wie vorgemelt ist, für fryg unnd unbeku̍mbert, ledig bis an den
gwonnlichen zehenden unnd zins, wie obstatt, für mengklichs ansprach unnd irrung recht weren zesind gegen mengklichem unnd an allen stetten unnd eͣnden, inn unnd ußerthalb reͣcht, da sy des bedörffen unnd notu̍rfftig werden, wie reͣcht und landes bruch ist.
Wir haben ouch daruf all brieff, urkündt und handvestinen, so wir uber die genanten hüsser, guͤter, holtzgereͣchtigkeit unnd all ander ir zuͦgehörd gehebt habennd, den bemelten kouffern uf unnd u̍bergeͣbenn also, das wir diser zitt
dheine mer daruber wissende by unnseren handen haben. Ob aber hinfüro u̍ber gemelte hu̍sser, guter unnd gereͣchtigkeitenn einich brieff oder geschrifftenn mer funden würden, die selben söllenn unnd wellen ouch wir unnd unnser nachkommen innen ouch zuͦ iren hannden hinuß geben, oder wo das nit bescheche noch bescheͣchenn möchte, sollenn doch sollich vorhalten brieff uns unnd unnsern nachkommen dhein nutz unnd fu̍rstand noch innen dhein nachteyl oder schadenn im rechten geberen
noch bringen. Darumb entzichen unnd begeben wir, obgenante burgermeister, clein unnd groß reͣt, die man nembt die zweyhundert,Organizzazione: uns fu̍r unns unnd unnser nachkommen gmeyne unnser statt ZürichLuogo: der obgenanten hüsser, guͤtter,
holtzgerechtigkeit unnd aller ouch jeder ir zuͦgehördt, aller eigenschafft, gerechtigkeit, besitzung, vordrung unnd ansprach untz an das lechen, wie obstatt, daran hinfür ewigklich, gereden unnd verspreͣchenn ouch by unnseren guten trüwen und glouben disen kouff und brieff sambt dem inhalt aller unnd jetlicher puncten unnd artigklen war unnd stett zuͦ haltenn wider all ußzüg, intreg, irrung unnd widerred, getrüwlich und ungfarlich.
Unnd des zuͦ warem urkund und stetter sicherheit so habent wir unnser statt merer innsigel offennlich lassen henken an disen brieff, der gebenn ist d–mentags nechst nach sannt GallenPersona: tag, nach der geburt Christi gezallt fu̍nfftzehenhundert zwentzig unnd nün jarData di origine: 18.10.1529Variante alternativa in ZBZ Ms J 86, S. 110: zwu̍schent ostern und pfingsten, nach der geburt Christi gezellt 1528 jar–d.
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
Kauffbrief um häuser und güter auf dem
HeilHeilig BergLuogo: durch lobllobliche stadt ZürichLuogo: , drinnen
auch bestimt, daß kein veste ohne ihr vorwu̍ßen
dahin gebauen werde.
Item wann ein amtmann oder pfleger in ihren geschäften
nach WinterthurLuogo: gesezt wurde, daß derselbe für die
steur des hauses, darinnen er sizt, jährlich geben soll 1 fAbbreviazioneValuta: 1 fiorino ,
zu kriegszeiten hüten und wachen und das wein-
und müly-umgelt geben solle wie ein herr des kleinen
raths zu WinterthurLuogo:
Organizzazione:
, deßgleichen soll er auch ihren
gebotten und verbotten, gleich andern burgern und
hintersäßen gewärtig und gehorsam seyn.
Item wann er mehrere güter erkauffte, auch soviel
steur darvon geben als vorhero darob gegangen.
Er solle demnach abzugfrey abziehen mögen.
Ihm solle jährlich 10 klklafter holzMisura del volume: 10 klafter legno zum brennen, auch
zimmerholz, aber kein hau gegeben werden.
Anno 1529Data: 1529.

Annotatione

  1. Variante alternativa in StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6; ZBZ Ms J 86, S. 106: hannffland.
  2. Da correggere in: ziechen.
  3. Variante alternativa in ZBZ Ms J 86, S. 108: und unnser grafschafft KyburgLuogo: .
  4. Variante alternativa in ZBZ Ms J 86, S. 110: zwu̍schent ostern und pfingsten, nach der geburt Christi gezellt 1528 jar.
  1. Chorherr Ulrich GrafPersona: , Dekan des Kapitels WinterthurOrganizzazione: und Leutpriester in WinterthurLuogo: , vgl. HS II/2, S. 306-307.
  2. Der Hinweis, dass diese Güter vom Zehnten befreit seien, fehlte in den Entwürfen (StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6). Dagegen erhoben die WinterthurerOrganizzazione: Einspruch: «Nun hab des taͤchens gu̍eter bitz haͤr dheinen zaͤchenden gaͤben, deßhalb irs vermeinens sy, dwill sy siderhaͤr den wingarten, inen von des taͤchens gu̍eteren gfallen, zaͤchendfrig verkuͦfft, ouch also by dem, wie er sy ingeheptt und sy die erkuͦfft, soͤllin blibenn.» (STAW URK 2183.7).
  3. Chorherr Hans IterPersona: , vgl. Hauser 1907, S. 43, 60.
  4. Chorherr Ulrich GislerPersona: , vgl. Hauser 1907, S. 43, 59-60.
  5. Chorherr Laurenz BosshartPersona: , der Chronist, vgl. Hauser 1907, S. 60.
  6. Chorherr Martin WipfPersona: , vgl. Hauser 1907, S. 43, 60.
  7. Chorherr Laurenz MeyerPersona: , vgl. Hauser 1907, S. 38, 43.
  8. Die Reduktion der Kaufsumme aufgrund der auf den Gütern lastenden Zinsen berücksichtigten die Entwürfe urspünglich nicht (StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6). In ihrer Stellungnahme zu den Vertragstexten kritisieren die WinterthurerOrganizzazione: dies mit dem Hinweis auf vorherige Vereinbarungen (STAW URK 2183.7).
  9. Vgl. die Urkunde über die Belehnung der Stadt WinterthurLuogo: durch den Bürgermeister von ZürichLuogo: und ihren Lehensrevers gleichen Datums (SSRQ ZH NF I/2/1 251-1; SSRQ ZH NF I/2/1 252-1).
  10. Die ursprüngliche Formulierung in den Vorlagen «uff sollich ir lehen unnd unnser eigennthuͦm» (StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6) wurde auf Intervention der WinterthurerOrganizzazione: abgeändert, «die will sy die eigenschafft mitt der angezoͤigten som gaͤltz erkuͦfft habin. Zuͦ dem so würde das wortt eigenthuͦm und das wort, wie am letsten in der verzichung gemaͤldett wirt, das unser heren sich verzichen aller eigenschafft etc, gantz wider einander sin. Deßhalb irs vermeines künfftigen zwitracht oder widerwillen zuͦ für komen, das wort eigenthuͦm hin waͤg soͤlle gethan werden.» (STAW URK 2183.7).
  11. Die in den Entwürfen enthaltene Bestimmung, dass der ZürcherLuogo: Amtmann «stür, brüchen unnd derglichen beschwerdenhalb fryg unnd unnbeschwert» bleiben solle (StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6), konnten die WinterthurerOrganizzazione: nicht akzeptieren, «ursachen halb, das inen das an ir frigheitt und allthaͤrkomen langen oder reichen würd, dwill ein jeder insaͤß in irem fridkreis [...]Irrilevanza editoriale soͤlich beschwaͤrden alls stür, ungaͤllt, tagwen, wachen, kriegen und die thar verhu̍eten tragen mu̍esen.» (STAW URK 2183.7). Die Befreiung von den allgemeinen Dienstpflichten der Stadtbewohner hätte die Position des ZürcherLuogo: Amtmanns gegenüber der WinterthurerLuogo: Obrigkeit weiter gestärkt.
  12. Die Entwürfe führten anstelle der Gefälle «stürenn unnd brüchen» auf (StAZH A 155.1, Nr. 89.1; StAZH A 155.1, Nr. 88; STAW URK 2183.6), doch befürchteten die WinterthurerOrganizzazione: , dass ZürcherLuogo: Amtleute oder Richter in Unkenntnis diese Güter oder Häuser mit solchen Abgaben belegen könnten, obwohl das bisher nicht geschehen sei (STAW URK 2183.7).
  13. Revers der Stadt WinterthurLuogo: über den Erwerb des HeiligbergsLuogo: gleichen Datums (SSRQ ZH NF I/2/1 250-1).
  14. Die Schuldverschreibung des Schultheissen, der beiden Räte und der Bürger der Stadt WinterthurLuogo: Organizzazione: datiert vom 10. November 1529 (STAW URK 2183.2).