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SSRQ ZH NF II/11 74-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 74-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Ratsurteil im Konflikt zwischen dem Grossmünsterstift und einigen Dorfbewohnern von Albisrieden um die dortige Zehntenpflicht

1551 maggio 11.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich urteilen im Streit zwischen der Propstei zum Grossmünster und einigen Dorfbewohnern von Albisrieden (Rieden), nämlich: Fridli Haller, Jakob Wydler, genannt Haller, Caspar und Hennsi Lybenstein, Hans Felix Bock(s)horn, Hans Hotz, Hans zur Linden, Hennsi Haller, Konrad Wydler, genannt Haller, Hans Guldiner, Jakob Bleuler und Heini Vogels Erben, wegen ihrer Weigerung, den Zehnten von einigen Gütern in Albisrieden, insgesamt achtunddreissig Juchart Äcker und über zwanzig Mannwerch Wiesen, zu entrichten, weil diese nicht bebaut, sondern als Wiesen, Krautgarten oder Baumgärten benützt werden, und sie diese von ihren Vätern geerbt oder auch, wie Caspar Lybensteyn von Othmar Sprüngli und Hans Hotz von Blüwler, gekauft und niemals den Zehnten entrichtet haben. So meldet Fridli Haller, er habe vom verstorbenen (Hans) Denicken zwei Juchart Acker im Riederfeld als zehntenfrei erworben, worüber er einen versiegelten Brief besitze. Dagegen erklären der Propst und der Inhaber des Kelleramtes, kraft ihres Hof- oder Dorfrodels schuldeten alle Güter in Albisrieden den kleinen und den grossen Zehnten, nur dass der kleine Zehnten oder Minut in Geld entgegengenommen werde. Wenn aber ihr Meier, dem sie den Heuzehnten zu Handen seines Amtes übergeben haben, denselben einzuziehen versäumt habe, so hebe dieser Umstand ihre Rechte nicht auf. Das Stift sei im Besitz einer verschriebenen Aufteilung der Zehnten zwischen den beiden Stiften Grossmünster und Sankt Peter aus dem Jahre 974 (richtiger 946, siehe das Urkundenbuch Zürich, Band 1, Nr. 197, S. 88-90), wonach der gesamte Zehnten von Albisrieden, von allen Gütern, Äckern oder Wiesen, dem Stift zum Grossmünster zugesprochen wurde, welche Gerechtigkeit jetzt an das Oberstift gekommen sei. Nach einem Augenschein wird geurteilt: Die Genannten von Albisrieden sollen von den betreffenden Gütern den Heu- und Emdzehnten und, falls sie sie umgenutzt haben, den gewöhnlichen Zehnten oder kleinen Zehnten verabfolgen. Die zwei Juchart Fridli Hallers, die er vom verstorbenen Denicken gekauft hat, sollen kraft seines Briefs vom Zehnten befreit bleiben. Es siegeln der Bürgermeister und der Rat.

  • Collocazione: StAZH C II 1, Nr. 950
  • Data di origine: 1551 maggio 11
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 66.5 × 33.5 (Plica: 7.5 cm)
  • 1 sigillo:
    1. Stadt ZürichPersona: , cera con un bordo, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
  • Lingua: tedesco
  • Nachweis

  • Collocazione: StAZH G I 2, Nr. 77
  • Data di origine: 1551 maggio 11
  • Tradizione: Zeitgenössische Abschrift (Doppelblatt)
  • Supporto alla scrittura: Papier
  • Formato l × a (cm): 22.0 × 33.0
  • Lingua: tedesco

Die Zehntausscheidung, auf die sich das GrossmünsterOrganizzazione: im vorliegenden Fall bezieht, wird hier irrtümlich auf 974 datiert. Die Datierungsangaben der Zehntausscheidung zwischen St. PeterLuogo: und dem GrossmünsterOrganizzazione: im sogenannten Grossen Rotulus des GrossmünstersOrganizzazione: (StAZH C II 1, Nr. 1, Stück XIV) sind zwar widersprüchlich, sie ist aber wahrscheinlich bereits auf 946 zu datieren (UBZH, Bd. 1, Nr. 197, S. 88-90; Steiner 1998, S. 62-63). Allerdings findet sich in der deutschen Übersetzung des 16. Jahrhunderts (StAZH G I 100, S. 373-375) zur Datierung auf das 10. Regierungsjahr OttosPersona: der Zusatz des Schreibers: «Anno domini viiijc lxiiijData: 0964 ward küng OttoPersona: , der erst deß namens, keyser», woraus sich das Jahr 974 errechnen lässt. Der Schreiber irrte sich allerdings in mehrfacher Hinsicht: Er übersah nicht nur, dass sich die Datierung auf die Königs- statt auf die Kaiserkrönung bezieht und dass OttoPersona: I. 974 bereits verstorben war. Er täuschte sich auch im Krönungsjahr zum Kaiser: OttoPersona: wurde nicht 964, sondern 962 zum Kaiser gekrönt (HLS, Otto I. (der Grosse)).

In der Reformationszeit wurde die Zehntpflicht grundsätzlich in Frage gestellt (vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 116-1; SSRQ ZH NF I/1/3 127-1; SSRQ ZH NF I/1/3 128-1). Die Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzungsformen führten auch zu Unklarheiten und Konflikten wie dem vorliegenden darüber, welche Güter welchen Zehnten schuldig waren. Die Grundherren strebten daher eine möglichst offene Definition der Zehntpflicht und der damit zusammenhängenden Begriffe an (Köppel 1991, S. 382, 411-412).

Bereits am 27. November 1550 hatte das GrossmünsterOrganizzazione: vor dem Rat gegen Fridli HallerPersona: und Konrad WydlerPersona: geklagt, weil sie den Heuzehnten verweigern würden. HallerPersona: und WydlerPersona: argumentierten, sie und ihre Vorfahren hätten die Güter seit fünfzig Jahren inne und nie Heuzehnten bezahlt. Ein solcher sei auch noch nie von ihnen gefordert worden, was das StiftOrganizzazione: doch bestimmt getan hätte, wenn es das Recht dazu hätte. Der ZürcherLuogo: RatOrganizzazione: stellte sich in diesem Fall auf die Seite von HallerPersona: und WydlerPersona: , falls das StiftOrganizzazione: nicht innert gesetzter Frist beweisen könne, dass in den letzten zwanzig Jahre der Heuzehnt «geng und geb» gewesen sei (StAZH G I 2, Nr. 71). Im vorliegenden, umfassenderen Konflikt konnte das GrossmünsterOrganizzazione: hingegen unter Verweis auf die Zehntausscheidung zwischen dem GrossmünsterOrganizzazione: und St. PeterLuogo: glaubhaft machen, dass ihm alle Zehnten von AlbisriedenLuogo: zustehen würden. Den Nichteinzug des Heuzehnten in den letzten Jahren erklärte es mit der Pflichtvergessenheit des damit beauftragen Hofmeiers. In der Folge einigten sich die Pfleger des StiftsOrganizzazione: und die Leute von AlbisriedenLuogo: am 22. Mai 1551 darauf, dass für die nächsten zehn Jahre der Heuzehnt in Geld entrichtet werde. Was Wiese und nicht aufgebrochen sei, gehöre in den Heuzehnten; was aufgebrochen und mit Weiden gebunden sei, gehöre in den grossen Zehnten. Untervogt Hans Felix BockhornPersona: und Fridli HallerPersona: fungierten als Trager und verpflichteten sich, das Geld einzusammeln und es dem Stift zu überbringen. Zwei Nachträge besagen, dass diese Vereinbarung am 25. Mai 1561 und am 1. Juni 1571 um jeweils zehn Jahre verlängert wurde (StAZH G I 2, Nr. 78, S. 1-2). Ein Teil des Heuzehnten wurde jedoch auch dem Meierhof überlassen, mit der Begründung, dass dieser selbst nur wenig Heuwuchs hätte (StAZH G I 2, Nr. 78, S. 3). Am 13. Mai 1561 versuchten die Leute von AlbisriedenLuogo: , auch diesen mit Geld abzulösen, was ihnen jedoch vom StiftOrganizzazione: verweigert wurde (StAZH G I 22, fol. 90v).

Das vorliegende Urteil wurde später in der Zehnten-Offnung vom 10. Juli 1580 als Beleg dafür angeführt, dass im Zehntbezirk von AlbisriedenLuogo: ausschliesslich zwei Juchart Acker von Fridli HallerPersona: zehntenfrei seien (SSRQ ZH AF I/1, IX, Nr. 13, S. 152-155, dort S. 154-155).

Testo editionale

Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v:
Das die dorfflüt zuͦ AlbisriedenLuogo: von ir erbguͤtern, wenn sy die zuͦ wysgewaͤchs richtend,
den howzechenden ußstossen und ufsetzen, ouch der gstiftOrganizzazione: nit minder werden lassen
soͤllend denn den groͤssern zehenden von andren erbuwnen früchten etcAbbreviazione
a
Wir, burgermeyster unnd rath der statt ZürichLuogo: Organizzazione: , thuͦnd kunth menngclichem mit disem brieff, als von wegen der guͤetern, so den unnsern von RiedenLuogo: zuͦgehorend, b–deren Fridli HallerPersona: sechszechen juchhartMisura dell'area: 16 jucharten innhat, genannt die ObernhuͦbLuogo: ; meer vier juchhartMisura dell'area: 4 jucharten ungefhaarlich von einer ägerten disent dem zun, heyßt die MitelhuͦbLuogo: ; sodenne vier manwerch höwgwëchßMisura dell'area: 4 mannwerk prato , darin yetz diser HallerPersona: ein nüwe schür setzt, heyßt die
NiderhuͦbLuogo: , unnd werdent sölliche drüQuantità: 3 stuck die WildhuͦbLuogo: genëmpt; item fünff manwerchMisura dell'area: 5 mannwerk meer oder mynnder darby gelegen, heyßt auch die NiderhuͦbLuogo: , besitzt Jacob Wydler, genannt HallerPersona: ; item zechen juchartMisura dell'area: 10 jucharten acher
unnd wisen, inn eim infanng, heyßt die OberkeeriLuogo: , besitzt ouch diser Jacob WydlerPersona: ; item zwey manwerch höwgwëchßMisura dell'area: 2 mannwerk prato inn rëben gelegen, die vor Othmar SprünglisPersona: waarend, hat jetz Caspar LybensteynPersona: ; item eyn halb manwerch
höwgwëchs
Misura dell'area: 0.5 mannwerk prato
, vor der throtten über gelegen, ist Hanns Felix BockhornsPersona: ; item eyn manwerchMisura dell'area: 1 mannwerk ußglënndts, hat Hanns HotzPersona: vom PlüwlerPersona: koufft; item annderthalb manwerch wisenMisura dell'area: 1.5 mannwerk prato ungefhaarlichOmissione in StAZH G I 140, fol. 167r-vc, by Fridli HallersPersona: huß, ob der
müli, ist der meertheyl vor ein acher gsin, unnd vonn Hanns zuͦr LynndenPersona: hierzuͦ erkoufft; item ein manwerch höwgwëchßOmissione in StAZH G I 140, fol. 167r-vdMisura dell'area: 1 mannwerk prato hynnder Hanns Felix BockshornsPersona: huß gelëgen; item zwo juchart acherMisura dell'area: 2 jucharten campo bym FrießenbergLuogo: , hat
Fridli HallerPersona: von Hanns DënickenPersona: seligen erkoufft; item vier manwerchMisura dell'area: 4 mannwerk unnder wyden gelegen, deß hat CasparPersona: unnd HennßiPersona: die LybensteinOrganizzazione: zweyg manwerchMisura dell'area: 2 mannwerk , unnd Hennßi HallerPersona: eyn manwerchMisura dell'area: 1 mannwerk ; item eyn manwerchMisura dell'area: 1 mannwerk
inn RyetwisenLuogo: , hat Cuͦnrat Wydler, genannt HallerPersona: ; item ein manwerchMisura dell'area: 1 mannwerk hatt Hanns GuldinerPersona: ; item zwoQuantità: 2 wisen am bach gegen AltstettenLuogo: oderVariante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: genante KatzenschwantzLuogo: , ist eyne Cuͦnrat WydlersPersona: , die annder Hanns GuldinersPersona: ; item
dru manwerch höwgwëchsMisura dell'area: 3 mannwerk prato inn ËmbdwisenLuogo: , deren manwerch heyßt eins ThüpfiswißLuogo: , die anndern zweygQuantità: 2 Bodenloß BrunnenLuogo: , hat Jacob Wydler, genant HallerPersona: ; item fünffMisura dell'area: 5 mannwerk prato oder sechs manwerch höwgwëchßMisura dell'area: 6 mannwerk prato unnderm
FloygenwißgrabenLuogo: besitzend Hanns Felix BockshornPersona: , f–der GuldinerPersona: Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: Hans Guldiner–f, Jacob PlüwlerPersona: , unnd Heyni VogelsPersona: seligen kynnd.
Omissione in StAZH G I 2, Nr. 77
–b
g–Von söllichen yetzerzelten gütern allen vermeyntend die unnsern von RyedenLuogo: Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: und von denen vermeinen–g, keinen
zechennden zegeben schuldig sin, sy wurdint dann mit dem pfluͦg gebuwen unnd mit früchten gesaygt, das man die nutzung darvon mit der widen uffbunde. Wo sy aber nit dermaaßen frucht unnd nutzung gebint,
sonnder zu plossem graß unnd höwwachs gezogen ald zu boüm- unnd kölgarten ingeschlagen wurdint, söltint sy denmaals des zechenndens ledig unnd gefrygt sin. Allßo hettind sy solliche gerechtigkeyt von iren liebenOmissione in StAZH G I 2, Nr. 77h eltern
ereerpt unnd hargepraacht unnd das so lannge, eewigeVariante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: ruͤwigei unverdëchtliche jar inn stätem, unwidersprüchlichemVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: unwiderruͤfflichenj bruch unnd übung gehept, das sy wyters nye ersucht noch angefordert worden. Unnd diewyl
aber die gestifft zum GrossenmünsterLuogo: Organizzazione: alsOmissione in StAZH G I 2, Nr. 77k probst unnd cappitelOrganizzazione: inn unnser statt jetz unnderstünde, sy von irem altenharkommen zethrenngen unnd auch vom höwgwëchs Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: wellenl den zechenden zehabenVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: habenm, ires bedunckens wider
billichs, so wöltind sy verhoffen, das die stifftOrganizzazione: ir verwändte nüwgesuͦchte anspraach annders dann mit iren ploßen worten erwyßen unnd darbrynngen oder sy by irer rüwigen besitzung unbekümbert und
unangefochten lassen söltind. So aber die güter (wie vorstaat) mit dem pfluͦg uffgebrochen unnd mit nammhaffter frucht vonVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: mitn korn, haber oder schmalsaat gesaygt wurdint, werind sy urbütig unnd guͦt willig, den zechennden zegeben unnd sich keinswegs zewidern. Inn der gstalt hettind sy die güter (so sy koufft oder verkoufft worden) vor der stifftOrganizzazione: gefertiget unnd die gestifftOrganizzazione: darwider nie nützit geredt noch gethragenVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: ingtrageno, da wol zuͦgedenncken, so sy die gerechtigkeyt zum höwzechenden gehept, sy so lanng nit geschwigen, sonnder das zytlich geanndet unnd geäfert, uß dem grund sy nochmaals gethruwtind, sollicher nüwerung uberhept und entprosten zesin.
Unnd mitnammen so mëldet Fridli HallerPersona: , das er vom DënickenPersona: seligen zwo juchart acherMisura dell'area: 2 mannwerk campo , im Ryeder FäldLuogo: gelegen, erkoufft unnd darumb guͦt brieff unnd
sigel hette, das sy zinß unnd zechennd fryg werind, deshalb er söllich guͦt sonnderlich versprüche.
Unnd dargegen aber der gestifftOrganizzazione: probst unnd keller sich söllicher, deren von RiedenLuogo: , ußred und ableynen
hochbefrömbdet, diewyl doch ir eygnerOmissione in StAZH G I 2, Nr. 77p hof- ald dorffrodel ußthrucktlich zuͦgëbe unnd innhielte, das alle güter cleyn unnd grossen zechenden schuldig werind, als sy auch nit absin köntint, den bishar von
allen früchten also gegeben haben, allein das anstatt der minut oder des cleynen zëchendens uß gnaden gelt genomen werde. Ob aber ir meyger von liederligkeyt wegen den höwzechenden (den sy ime
zuͦhannden sines ampts übergëben) nit ingezogen hette, des hofftind sy nützit zuͦentgelten, es were dann sach, das die von RyedenLuogo: brieff unnd gwarsami darleytind, das sy des höwzechendens innsonnderheit
gefrygt werind, welliches inen one zwyfel nit müglich sin wurde, dann die gestifftOrganizzazione: ein verschribne abtheylung hette, wie im nünhundert unnd vierundsibentzigisten jarData: 0974Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: nach Cristi geburtq zwischen den beyden gestifften,
dem r–GrossCorrezione all’altezza della riga, sostituisce: esenmünsterOrganizzazione: unnd sannt PetterPersona: Luogo: Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: GrossenOrganizzazione: und Frowen münsterOrganizzazione: by Sant PetersPersona: KilchenLuogo: . Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: GrossenmünsterOrganizzazione: und FrowenmünsterOrganizzazione: oder Sant PetersPersona: KilchenLuogo: –r, ettlicher zechenden halb eyn soünderung und entscheyd beschëchen, da heyter gelütert unnd vergriffen stannde, das zuͦ RyedenLuogo: der ganntz zechenden dem GrossenmünsterOrganizzazione: Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: ZürichLuogo: t
zuͦgehöre.1 Nun syge dise gerechtigkeit hiezwischen an die oberstifftOrganizzazione: komen, unnd diewyl dann der ganntz zechenden begriffen werde, syge wol zuͦverstaan, das darinn nüt ußgeschlossen noch vorbehalten, sonnder alles das gemeynt worden, das von nathürlichem ingesetztem rechten zechenden gebe, es syge acher oder wisen Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: oder andre veldu, by dem selben begërte sich die stifftOrganizzazione: gnedigclich zeschirmenVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: beschirmt ze werdenv.
Unnd wann wir sy
nun zuͦ beydentheylen sampt allem dem gehört, deß sy sich gethruwt gegeneynander zuͦbehelffen, darzuͦ umb meerers grunds unnd berichts willen ettliche unnserer miträthen hinabVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: hinusw uff den ougenschyn
geordert, die güter zubesichtigen unnd alle gstalt unnd gelegenheyt eygentlich zuͦerfragen und zuͦerduren, damit sich nymands keines verkürtzens ald überylensVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: übersaͤchensx zuͦbeclagen hette, aber schlëchts nüt fynnden
können, das die von RyedenLuogo: irem vermeynen naach fristen und schirmen mögen, bosonndersDa correggere in: besonndersy so sy ir vermëssen nit erwißen unnd nüt dann ire wort dargethaan, die doch zuͦ vollkomenem rechten kein
hafft noch bestannd hannd, unnd dan gruntlich zemercken ist, wo die güter zechendbar sind, das sy von aller unnd jeder pflanntzung ir pflicht zuͦerstatten schuldig unnd keynerlei frucht darvor keyn
exception noch vortheyl hat, es were dann ein guͦt von symemDa correggere in: synemz grund herren durch gunst oder gelt fryg gemacht, deren enthwëders die von RiedenLuogo: bewysen mögen, die gestifftOrganizzazione: aber mit alter verschribner gwarsami (nëbent irer küntlichen ouch gemeyner lanndsbrüchigen gerechtigkeyt) ëben vyl dargebraacht.
So haben wir jungst mit wol erwëgnem rath und bedacht zu recht erkennth unnd gesprochen, das
die ernëmpten von RyedenLuogo: von oberzelten iren gütern, wenn unnd zu willicher zyt sy die zuͦ wißwachs richtend, den höw und ëmbd zechenden usstossen unnd uffsetzen, unnd der gestifftOrganizzazione: den nit mynnder werden
unnd gefolgen lassen söllint dann auch den zechenden von anndern erbuwnen früchten. Unnd ob yemands von den gütern etwas genomen unnd zuͦ boumgarten oder krutgarten ingeschlagen hette oder noch fürer
inschlachen wurde, soll er von dem selben inschlag den gewonlichen zechenden ouch geben unnd sunst die krut oder kölgarten hieneben unabbrüchlich die minut (das ist der cleyn zechenden) schuldig sin, inn
dem gelt, wie es vornaacher bestympt unnd sydhar inn übigem bruch aa–unnd wëßenVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: gewaͤsen–aa ist. Unnd das alles jetz unnd hienach halten unnd volnstrecken, für alle gfherd, ußgenommen die zwo juchart acherMisura dell'area: 2 jucharten campo , so Fridli
Haller
Persona:
vom DënickenPersona: erkoufft hat, die sollent lut siner brieff und siglen alles zechendens gefrygt sin.
Inn crafft diß brieffs, ab–daran wir zuͦ urkhund unnser statt secret insigel henncken lassenVariante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; G I 140, fol. 167r-v: den wir zuͦ urkundt mit unser stat secret insigel hant lassen bewaͤren–ab,
mentags, des eynlifften tag meygens, als man zalt von Cristus gepurt fünffzechennhundert fünffzig unnd eyn jarData di origine: 11.5.1551.
[fol. v]Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso:] ac–
Anno 1551Data: 1551. Erkantnuß, daß die leüth zuͦ RiedenLuogo:
der stifftOrganizzazione: allen zehenden schuldig
Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: Unser gAbbreviazione herren burgermeister und ratesOrganizzazione: urteilbrieff abgschrift, das die dorfflüt zuͦ AlbisriedenLuogo: von iren erbguͤtern, wenn sy die zuͦ wyßgwaͤchs richtend, den hüwzehenden usstossen und ufstellen, ouch der gstiftOrganizzazione: nit minder werden lassen soͤllend, denn den grossen zehenden von andren erbuwnen früchten etcAbbreviazione. Anno 1551Data: 1551
–ac
[Nota dorsale sul verso:] Copiert fol 6902

Annotatione

  1. Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v:
    Das die dorfflüt zuͦ AlbisriedenLuogo: von ir erbguͤtern, wenn sy die zuͦ wysgewaͤchs richtend,
    den howzechenden ußstossen und ufsetzen, ouch der gstiftOrganizzazione: nit minder werden lassen
    soͤllend denn den groͤssern zehenden von andren erbuwnen früchten etcAbbreviazione.
  2. Omissione in StAZH G I 2, Nr. 77.
  3. Omissione in StAZH G I 140, fol. 167r-v.
  4. Omissione in StAZH G I 140, fol. 167r-v.
  5. Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: genant.
  6. Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: Hans Guldiner.
  7. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: und von denen vermeinen.
  8. Omissione in StAZH G I 2, Nr. 77.
  9. Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: ruͤwige.
  10. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: unwiderruͤfflichen.
  11. Omissione in StAZH G I 2, Nr. 77.
  12. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: wellen.
  13. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: haben.
  14. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: mit.
  15. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: ingtragen.
  16. Omissione in StAZH G I 2, Nr. 77.
  17. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: nach Cristi geburt.
  18. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: GrossenOrganizzazione: und Frowen münsterOrganizzazione: by Sant PetersPersona: KilchenLuogo: . Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: GrossenmünsterOrganizzazione: und FrowenmünsterOrganizzazione: oder Sant PetersPersona: KilchenLuogo: .
  19. Correzione all’altezza della riga, sostituisce: e.
  20. Variante alternativa in StAZH G I 140, fol. 167r-v: ZürichLuogo: .
  21. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: oder andre veld.
  22. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: beschirmt ze werden.
  23. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: hinus.
  24. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: übersaͤchens.
  25. Da correggere in: besonnders.
  26. Da correggere in: synem.
  27. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; StAZH G I 140, fol. 167r-v: gewaͤsen.
  28. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77; G I 140, fol. 167r-v: den wir zuͦ urkundt mit unser stat secret insigel hant lassen bewaͤren.
  29. Variante alternativa in StAZH G I 2, Nr. 77: Unser gAbbreviazione herren burgermeister und ratesOrganizzazione: urteilbrieff abgschrift, das die dorfflüt zuͦ AlbisriedenLuogo: von iren erbguͤtern, wenn sy die zuͦ wyßgwaͤchs richtend, den hüwzehenden usstossen und ufstellen, ouch der gstiftOrganizzazione: nit minder werden lassen soͤllend, denn den grossen zehenden von andren erbuwnen früchten etcAbbreviazione. Anno 1551Data: 1551.
  1. Gemeint ist die Zehntausscheidung zwischen St. PeterLuogo: und dem GrossmünsterOrganizzazione: von 946 im Grossen Rotulus des GrossmünstersOrganizzazione: (StAZH C II 1, Nr. 1, Stück XIV) beziehungsweise die deutsche Fassung im Urbar der Stiftsämter (StAZH G I 100, S. 373-375).
  2. Dieser Vermerk bezieht sich auf die Abschrift im Stiftsprotokoll von Hans Jakob FriesPersona: (StAZH G I 30, S. 690-694).