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SSRQ ZH NF II/11 43-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 43-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Entscheid von Bürgermeister und beiden Räten von Zürich betreffend die Entrichtung der Weinumsatzsteuer in Hottingen

1495 agosto 8.

Nachdem Bürgermeister und beide Räte von Zürich verschiedene Zeugen angehört haben, entscheiden sie, dass die Leute von Hottingen bei Festmählern, Hochzeitsfeierlichkeiten und an der Fasnacht, wenn sie gesellig zusammensitzen, mit dem alten Mass ausschenken dürfen. Zudem sind sie bei diesen Gelegenheiten von der Weinumsatzsteuer (Ungeld) befreit.

Seit einem Beschluss vom 20. Februar 1403Data: 20.2.1403 mussten nicht nur die Stadtbewohner von Zürich, sondern auch die Bewohner in den Herrschaftsgebieten der Stadt oder in den Händen von ZürcherLuogo: Bürgern die Weinumsatzsteuer (Ungeld) bezahlen. Gleichzeitig sollte das in der Stadt ZürichLuogo: verwendete Weinmass auch auf dem Land eingeführt werden (StAZH B II 2, fol. 107r; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 1/2, S. 353-354, Nr. 189). Obwohl die Leute von HottingenLuogo: am 21. Juli 1495Data: 21.7.1495 als Bewohner des Gebiets innerhalb der Stadtkreuze und gemäss dem Steuerrodel die Pflicht zur Bezahlung der Weinumsatzsteuer nicht abstreiten, verweigern sie diese mit der Begründung, die Weinumsatzsteuer noch nie bezahlt zu haben, was die aufgebotenen Zeugen offenbar bestätigen können (StAZH B II 26, S. 63, Eintrag 3).

Zum Konflikt war es wohl gekommen, weil Bürgermeister und Rat von ZürichLuogo: Organizzazione: kurze Zeit vorher, am 18. JuliData: 18.7.1495, angewiesen hatten, die Weinmasse in der Stadt und auf dem Herrschaftsgebiet zu eichen (StAZH B II 26, S. 62; Edition: QZWG, Bd. 2, Nr. 1566 f).

Testo editionale

Uff sambstag vor LaurentyPersona: Data di origine: 8.8.1495 presentibusNell'originale: pnt her SwenndPersona: , ritter, burgermeister, und beyd rǎttOrganizzazione:

Als die von HottingenLuogo: uff vorußgangen urteil von des unngellts wegen1 ettlich personen zuͦ zu̍gen fu̍r gestellt und verhoͤren lǎßCorretto da: lǎßena, haben min herren dǎruff erkennt, das die selben von HottingenLuogo: irs fu̍rbringens so vil geniessen, das sy von HottingenLuogo: ungevǎrlich uff schenckinen, hochziten und zuͦ vaßnachtData: festività senza una data fissa, ob sy ein gesellschafft miteinanndern haben2, das allt meß schenncken mogen und nit schuldig sin soͤllen, das win ungelt zuͦ den selben ziten dǎvon zuͦ geben.

Annotatione

  1. Corretto da: lǎßen.
  1. Vgl. StAZH B II 26, S. 63, Eintrag 3.
  2. In diesen geselligen Zusammenkünften der Hottinger sieht Brändli 2000, S. 13-14, einen ersten Hinweis auf Gemeindebildung.