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SSRQ ZH NF II/11 16-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 16-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Rechte des Grossmünsterstifts in Albisrieden

15° sec.

Geregelt werden unter anderem folgende Punkte: Die Offnung des Rechts (1, 2), Aufgabe (3) und Verleihung des Meierhofs (4), Abhaltung des Maien- und Herbstgerichts (5), die Gerichtsbarkeit des Propstes (6, 10, 11), die Abgaben an den Propst (7, 8, 13) und den Sigrist des Grossmünsters (33), Beschränkung des Wohnrechts auf Gotteshausleute des Grossmünsters Zürich und der Klöster Einsiedeln, St. Gallen oder Reichenau (9), Wahl und Aufgaben der Vierer, des Försters und des Vogtes (12, 20, 21, 22), Holzabgaben (14), das Mähen der Fronwiese (15), die Abgabe von Brot an den Meier durch den Stiftskeller (16), Bestimmungen zu Bauorten sowie die Abgabe von Bauholz (17, 19), Bestimmungen zu Nutzungsberechtigungen an der Flur (18, 23), das Vorkaufsrecht (24), Wegrecht (26), Pfändung von Vieh (26, 30), Schuldpfänder (27, 34), Holznutzung (28, 29), die Nutzung der Wildhube (30), das Fangen von Wild (31), Holzanspruch und Viehhaltung der Mühle (32) und die Nutzung der Taverne (34).

Die vorliegende Offnung von AlbisriedenLuogo: findet sich in einem Band mit den Rechten des GrossmünstersOrganizzazione: in verschiedenen Höfen, der unter anderem auch die Offnungen für SchwamendingenLuogo: (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 15), FlunternLuogo: (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 24) und HönggLuogo: (Stutz, Rechtsquellen, Nr. 1, S. 4-22) enthält. Wie bei anderen in jenem Band überlieferten Offnungen handelt es sich bei den Artikeln häufig um direkte Übersetzungen aus der älteren lateinischen Fassung, die im Statutenbuch des GrossmünstersOrganizzazione: überliefert ist (ZBZ Ms C 10a, fol. 136r-137r; Edition: SSRQ ZH AF I/1, IX, Nr. 1). Während in der lateinischen Version jedoch verschiedentlich nur darauf verwiesen wurde, dass es sich gleich wie in HönggLuogo: verhalte, wurden diese Artikel hier ausformuliert; zudem wurden Beschreibungen wie etwa die Grösse der Brote, die der Stiftskeller dem Meier von AlbisriedenLuogo: auszuhändigen hatte (Art. 16), wortreicher und anschaulicher gestaltet (vgl. Teuscher 2001).

Eine erneuerte und erweiterte Fassung der Offnung stammt vom 3. November 1561 (StAZH A 97.1, Nr. 6 und StAZH A 97.1, Nr. 12; Edition: SSRQ ZH AF I/1, IX, Nr. 9); aus demselben Jahr stammen auch Bestimmungen zum Winterhau (StAZH G I 3, Nr. 85; Edition: SSRQ ZH AF I/1, IX, Nr. 7). Abermals bestätigt wurde die Offnung am 20. Mai 1691 (StAZH G I 231, fol. 19r-33v; Edition: SSRQ ZH AF I/1, IX, Nr. 16).

Testo editionale


a–Dis ist des hofs recht ze RiedenLuogo: Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: RiederLuogo: offnung. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: RiedenLuogo: –a1


Des ersten, das ein meyer und sin naͧchgeburen ze RiedenLuogo:
sullent ußgaͧn von dem gericht und sich bedenken, wie si
des hofs recht geoffnin.

Dar naͧch sol einVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: derb meiger ze RiedenLuogo: des hofes recht offnen
oder einen an siner statt dar stellen, der es offni.

Dar naͧch sol der meyer den hoff uffgeben sinen
rechten unschaͤdlich.

DarVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: Demc naͧch fraͧget ein vogt die bursamiVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: gebursame. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: gebursammid uff den eyd, ob
der meyger dem hoff nu̍tz sig und dunketVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: bedunkete die gebursami
oder den merteil under inen, das er dem hoff nu̍tze sige,
so sol er im den hoff widerumb lichen und darumb sol im
der meyer ein kopff sines winesMisura del volume: 1 kopf vino schenken. Ist aber, das der
meiger nit wines haͧt, so sol er im ein koppffMisura del volume: 1 kopf vino des besten
lantwins, so man Zu̍richLuogo: schenkt, schenken. Und den selben
kopff sol der vogt mit der gebursami anVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: ufff der hofstat verzeren.

Es sol ouch ein jeglicher, der in dem bann des dorffes
ze RiedenLuogo: siben schuͦchMisura lineare: 7 scarpe wit und breit haͧt, ze herbstPeriodo: autunno
tegdingVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤdingg und ze meyenData: maggio tegdingVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤdingh da sin und die gebursami sol da sin, so man des hofes recht an fachet
offnen und die ussern su̍llent da sin, e man des hofs
recht geoffni. Wer aber das u̍bersaͤsse, der ist dem
vogt iij Valuta: 3 scellini verfallen.

Es sind ouch allu̍ gericht, so verr undOmissione in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279i RiederLuogo: holtz und
veld langet, mines herren, des probstes von Zu̍richLuogo: .

Es sol oͧch ein probst Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: vonj Zu̍richLuogo: die gebursami ze RiedenLuogo:
vor allen gerichten untz an sin gericht schirmen, dar
umb git man im von RiedenLuogo: viij stukMisura/peso approssimativo: 8 pezzi und von AltstettenLuogo: ij stukMisura/peso approssimativo: 2 pezzi . Und wenn ein probst den selben kernen
wil in nemen, so sol er es der gebursami acht tagenPeriodo: 8 giorni vor
hin verku̍nden. Und sol man denn den kernen in dem
MeyerhoffLuogo: weren und da sol ein meyer eins probstz
knecht behulffen sin, mit standen und mit viertlen
den kernen ze enphaͧchenVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: empfachintk.

Wer oͧch ze RiedenLuogo: hushablich ist, der sol minem herren,
dem probst, jaͤrlichDurata ripetuta: 1 anno zuͦ der vasnachtData: festività senza una data fissa ein huͦn geben.
Und wenn einem probst der vorgeschriben kern und
die huͤnr gewert werdent, so ist im nieman nu̍tz me
gebundenVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r; StAZH G I 195, S. 280: verbundenl, es woͤlt denn jeman von fryem muͦt
willen dienen.
[fol. 31r]Interruzione di pagina

Es sol ouch nieman ze RiedenLuogo: hushablich sitzen, won der an
die gotzhu̍ser gen Zu̍richLuogo: oderOmissione in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280m gen EinsidelnLuogo: oderOmissione in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280n gen Sant GallenLuogo:
oder in die RichenoͧwLuogo: gehoͤrt.

Waͤr oͧch, das ein schaͤdlich man gefangen wurd ze RiedenLuogo: ,
das sol man einem probst verku̍nden und der sol in ze RiedenLuogo:
aͧn der gebursami schaden reichen und sol man in im o–also
den als
Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: denn also. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: denn also
–o gevaͤder2 antwurten.

Waͤr ouch, das p–de keinerVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: einer. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: einer–p von RiedenLuogo: mines herren, des probstes,
hulde verluri, den mag er vaͧchen, ob er nit trostu̍g haͧt, mag
aber er vertroͤsten, so sol er in nit faͧchen und sol enkein
RiederLuogo: den andern helffen vaͧchen. Es waͤr denn also, das er
als q–lich an sim selber werVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: licht were. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: lijcht wëre–q, dz man an im nit sicher waͤr.

Waͤr ouch, das dekeiner von RiedenLuogo: den andern frevelti, mit
worten, mit streichen oder mit stichen, mag das verricht werden
des selben tages vor den vieren. So haͧt ein probst naͧch der
fraͤveli nit ze fraͧgen.

Es sol ouch min herr, der probst, von jegklicher kuͦ, die ze
RiedenLuogo: vor pfingstenData: festività religiose senza una data fissa come scadenza ein kalb hatt, iiijQuantità: 4 eiger an den pfingstaͧbendData: festività senza una data fissa haͧn, sol der geben, der si haͧt, und ein mansikuͦ sol
ij eiger geben. Waͤr aber, dz ein kuͦ kalberti an den phyingstaͧbentData: festività senza una data fissa oder dar naͧch Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: kalberter, da von sol min herr nu̍tz haben.

Es gend oͧch jaͤrlichDurata ripetuta: 1 anno die von RiedenLuogo: minem herren, dem probst,
und andren minen herren, den es zuͦ gehoͤrt, viij fuͦder holtzesMisura/peso approssimativo: 8 carri legno ,
der gaͧnd vjQuantità: 6 uß den berg und zwei uß den hofen. Und
welVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: welhe. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: welhes das holtz fuͤrent, den sol man geben ze enbissen oder
aber einem jeglichenVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: etlichent rad ein broͧt. Und wo man das nit
taͤti, so mag der das holtz fuͤret, sin holtz ab legen und sol
so vil holtzes uff dem wagen behaben, u–so vil das in dunktVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: das inn bedunke. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: das inn beduncke–u,
das im ein wirt ein maͧl darumb geben mu̍g.

Es sol uͧch ein forster ze RiedenLuogo: v–die wisen, genant FronwisLuogo: ,Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: die FronwisenLuogo: –v
ze rechten ziten ab maͤyen und su̍llent alle, die ze RiedenLuogo:
w–sitzent inrent ethersVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: innrent äthers sitzent. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: innert ätters sitzent–w, den kosten haben, das das hoͤw ge
hoͤwet werd. Wer aber dar an su̍mig waͤr, der sol das
ablegen naͧch dem, als sich die vier darumb erkennent,
und dar naͧch fu̍rsich su̍llent es die, den es zuͦgehoͤrt, von
iren guͤtern wegen ze fuͤren gen Zu̍richLuogo: einem probst und
einem kellerVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: kellnerx antwuren, taͤtin si aber des nit, was schaden
y–das hoͤw denn gewu̍nnVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: denn dz hoüw gewunne–y, das soͤllent die ablegen, die es von
recht fuͤren su̍llent, und den sol man ouch ein guͦt
maͧl geben.
[fol. 31v]Interruzione di pagina

Es sol oͧch miner herren, des probstes, und des cappittels keller
den meyern von RiedenLuogo: an dem heiligen aͧbent ze wihennaͤchtenData: 24. dicembre geben vier simlen, die also groͧss sigen, das der
meiger die simlen uff sin rist setzet und ab der selben
simlen ob sinem knu̍ sinem knecht ein morgenbroͧt ab
schnidet und xx ₰Valuta: 20 centesimi fu̍r fleisch und ij koͤpf rotz winesMisura del volume: 2 köpfe vino .

Die ehofftetten ze RiedenLuogo: vaͧchent an an dem Su̍rlerLuogo:
und langent nidsich an den SuklerLuogo: und da zwu̍schent
sol nieman dem andren weren bi dem bach uff und nider
hu̍ser ze buwen. Wer da husen wil und der da buwen
wil, der sol an die vier holtz vordren ze einer uffrichti
unnd die selben vier su̍llent im ouch denn das selb holtz
geben und uszeichnen naͧch noͧtdurft und wonheit der
hoffstett. Und sol oͧch denn der selb der gebursami vertroͤsten,
das hus indrent jaͧrs fristPeriodo: 1 anno uff ze richtent und ze tekken.

Waͤr aber, das de keiner sin hus verkoͧffti ab siner hoffstatt,
der sol alles sines rechten in dem berg beroͧbet sin und
manglen, untz das er ein ander hus uff die hoffstatt aͧn
der gebursami schadenVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 283: costenz machet.

Waͤr ouch, aa–das de keinerVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 27r: ob yeman. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 283: ob jeman–aa von RiedenLuogo: sin hus woͤlti
bessren, dem su̍llent oͧch die vier naͧch siner noͧtdurft
dar zuͦ holtz geben. Ließ aber dekeiner da sin hus zergaͧn, der sol es ouch ablegen, naͧch dem also sich die
vier darumb erkennent.

Es sol oͧch die bursami ze RiedenLuogo: an des in genden jaͧrs
aͧbend
Data: 31. dicembre
vier erwellen und einen forster und waͤr, das
si dar inne stoͤssig wurden, das su̍llent si morndes fu̍r
minen herren, den probst, bringen und wel vier er dar
git, die su̍llent ab–ouch dennVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: dann ouch–ab des gotzhus und des dorffes
ze RiedenLuogo: nutz und ere schwerren.

Es su̍llent ouch die vorgeschriben vier umb alle stoͤss
und umb staͤg und weg undergeng tuͦn und ußrichten
naͧch ir wu̍ssendi und ir gebursami und ander erbern
lu̍ten raͧt, wenn si von beiden teilen, die die stoͤß angaͧnd, dar zuͦ gebetten werdent.

Was oͧch einingen valt von efaden, die sind allein
einem vogt gevallen, was aber die vier und die gebursami ze RiedenLuogo: ac–under inVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: under inen–ac selber eining machent, was da
Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: fürad eining gefallent, die gehoͤrent der gebursami zuͦ und
die sol ein vogt in gewu̍nnen, ob si dar zuͦ ze krank
waͤrin, und sol da von den dritten phennig haben.
[fol. 32r]Interruzione di pagina

Was oͧch jeman, der ussernthalb den echernVariante alternativa in StAZH G I 195, S. 285: ätterenae gesessen ist, in
dem bann ze RiedenLuogo: haͧt, das sol er dannen ziechen mit
der sichel und mit der segens und sol naͧch dem maͧl nu̍tz
ze RiedenLuogo: ze schaffen haͧn.

Wer oͧch eigen oder erb haͧt ze RiedenLuogo: und das wil verkoͧffen,
der sol ze dem ersten sinem geteilit feil bieten und dar
naͧch minen herren, demOmissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285af probst, und demOmissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285ag cappittel ah–feil bietenOmissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285–ah
und wil da deweder teil koͧffen, so mag er dar naͧch das
sin ze koͧffen geben, wer aller meist darumb git und
sin genoͧss ist.

Es gaͧt ouch ein weg uff EmmuͦtLuogo: . Wer den weg uffhin
faren wil mit sinem phluͦg, wenn er komet zuͦ des SeilersPersona:
reben, so sol er dannenthin aͧn pfluͦg triben uffhin faren.

Wer ouch die guͤter uff KeriLuogo: und in Riflis Ru̍tyLuogo: buwet,
was der schedlichs viches der inn findet, das sol er in tuͦn
oder aber in den meyerhoff stellen und sol das denen
verku̍nden, der das fich ist. Und wenn er ouch das sin dannen
gezu̍chet und dar naͧch da weiden wil, wer denn von
RiedenLuogo: zuͦ im fert mit sinem vich, dem sol er nit weren,
da ze weiden.

Waͤr ouch, das jeman den andern ze RiedenLuogo: pfanti, der
sol die pfender in den meyerhoff antwurten und da laͧssen
acht tagPeriodo: 8 giorni bliben. Und sind es essendi pfender, so sol man
dem meyer sinen schaden vor allen dingen ablegen.

Wer oͧch, das jeman ze RiedenLuogo: ai–in dem holtzVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286, lettura incerta: in dem holtz yenan–ai holtz hu̍wi,
der sol den eining geben naͧch dem, als der eining dennOmissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286aj
staͧt, da er es gahoͧwen hatt.

Es sol ouch nieman in RiedenLuogo: holtz kein holtz hoͧwen
aͧn der vierer wu̍ssen und willen, denn ein pfluͦgs hoͧpt
und ein hu̍rtboͧm3 und zwo pfluͦg triben.

Es git oͧch die bursami ze RiedenLuogo: minem herren, dem probst,
und dem cappittel dru̍ malter habernMisura del volume: 3 malter avena und vj  phennigValuta: 6 scellini
ze zinse von der Wilden HuͦbeLuogo: und der zins sol niemer
gemeret werden. Wer aber die selben huͦbe inne haͧt, findet
er keinVariante alternativa in StAZH G I 103, fol. 28r: yenen. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 287: jenenak schedlich vich dar inne, der sol es in tuͦn oder
aber in den meyerhoff tuͦn und denn dem verku̍nden, des
das vich ist.

Wer oͧch, das jeman in holtz oder in veld, das gen RiedenLuogo:
gehoͤret, u̍t wildes fienge, darumb sol in nieman
straͧffen.
[fol. 32v]Interruzione di pagina

Wenn ouch die mu̍li ze RiedenLuogo: nid dem dorff, in der eß gelegen,
huses bedarff, so sol man ir holtz geben ze einer
ufricht als einer ander ehoffstatt. Und sol der mu̍ller
uff der hoffstatt enkein fich haben, wan ein hanen
und ein katzen, und sol man im ouch holtz geben, kenel
und schuflen ze zwein redern.

Wer ouch ze RiedenLuogo: mit einem gantzen zug buwet,
der sol dem sigristen ze dem Groͧssen Mu̍nster Zu̍richLuogo: geben
ein dinklin garbMisura del volume: 1 covone spelta ; der aber mit einem halben zug buwet,
der sol im ein haͤbrin garbMisura del volume: 1 covone avena geben; der aber buwet
minder denn mit einem halben zug, der sol im ein
halb viertel haber
Misura del volume: 0.5 quarto avena
geben oder iiij dnAbbreviazioneValuta: 4 centesimi . Der selb sigrist
sol oͧch jeglichem der ze RiedenLuogo: sesshaft ist, wenn er einen
wagen machet j phuntPeso: 1 libbra sego unschlitz geben und wenn er
einen karren machet, so sol er im ein halb phuntPeso: 0.5 libbra unslitz
geben und welher von RiedenLuogo: ein kind bringet ze toͧffern,
dem sol ein sigrist geben alles, des so er al–zuͦ dem toͧff
noͧtdurfftig ist
Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 28r: notdurfftig ist zuͦ dem toͧff. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 288: notdurfftig ist zuͦ dem touff
–al.

Wer ouch uff der tafernhofstatt ze RiedenLuogo: sesshaft ist,
der sol haben broͧt und win feil uff der hoffstatt und
sol an jeglichem kopff wines nit me gwinnes haben
denn ein Zu̍richer pfennigValuta: 1 centesimo di Zurigo. Und wenn er nit broͧtes haͧt,
so ist er ze buͦß verfallen iij  dnAbbreviazioneValuta: 3 scellini . Es sig denn, das er
broͧt in dem ofen hab oder aber einen botten underwegen
habOmissione in StAZH G I 103, fol. 28vStAZH G I 195, S. 288am umb broͧt. Und aller hand pfender sol er nemen
aͧn allein kilchenschatz, nassi tuͤcher, ungewannet korn
und bluͦtigi pfender. Und sol allen den, so ze RiedenLuogo:
sesshaft sind, borgen und dinges geben, untz das das
vaß, so er schenkt, uß komet und wenn das vass ußkunt,
so sol man im unverzogenlich in gewu̍nnen mit dem
rechten alles, das im ussestaͧt. Es sol ouch ze RiedenLuogo:
nieman ander win schenken, er sig im denn gewachsen
und der selb sol oͧch nieman ze essen geben.

Annotatione

  1. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: RiederLuogo: offnung. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: RiedenLuogo: .
  2. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: der.
  3. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: Dem.
  4. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v: gebursame. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 278: gebursammi.
  5. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: bedunket.
  6. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: uff.
  7. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤding.
  8. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤding.
  9. Omissione in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279.
  10. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: von.
  11. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: empfachint.
  12. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r; StAZH G I 195, S. 280: verbunden.
  13. Omissione in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280.
  14. Omissione in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280.
  15. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: denn also. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: denn also.
  16. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: einer. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: einer.
  17. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26r: licht were. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 280: lijcht wëre.
  18. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: kalberte.
  19. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: welhe. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: welhe.
  20. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 281: etlichen.
  21. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: das inn bedunke. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: das inn beduncke.
  22. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: die FronwisenLuogo: .
  23. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 26v: innrent äthers sitzent. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: innert ätters sitzent.
  24. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: kellner.
  25. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 282: denn dz hoüw gewunne.
  26. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 283: costen.
  27. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 27r: ob yeman. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 283: ob jeman.
  28. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: dann ouch.
  29. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: under inen.
  30. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 284: für.
  31. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 285: ätteren.
  32. Omissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285.
  33. Omissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285.
  34. Omissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285.
  35. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286, lettura incerta: in dem holtz yenan.
  36. Omissione in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286.
  37. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 28r: yenen. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 287: jenen.
  38. Variante alternativa in StAZH G I 103, fol. 28r: notdurfftig ist zuͦ dem toͧff. Variante alternativa in StAZH G I 195, S. 288: notdurfftig ist zuͦ dem touff.
  39. Omissione in StAZH G I 103, fol. 28vStAZH G I 195, S. 288.
  1. Die Abschrift in StAZH G I 195, S. 277-289, enthält zum Titel «RiederLuogo: offnung» den Zusatz aus der Hand von Stiftsverwalter Johann Jakob UlrichPersona: (im Amt 1623-1638): «wie dieselbig im bapstumb gebrucht worden». Zusätzlich hat UlrichPersona: auf der Seite davor notiert: «Die nachvolgende altte RiederLuogo: offnung ist von wegen der übergëbung der hochen und nideren gerichten geëndret worden in vilen puncten etcAbbreviazione».
  2. Eigentlich «gefiedert»; gemeint ist, dass der Verbrecher gerade so, wie man ihn erwischt hat, ausgeliefert werden soll. Die Gleichsetzung von Verbrechern mit Raubvögeln findet sich auch in Begriffen wie «Galgenvogel» oder «vogelfrei». Vgl. Idiotikon Bd. 1, Sp. 679.
  3. Möglicherweise handelt es sich um einen Bestandteil eines Wagens, vgl. Idiotikon Bd. 4, Sp. 1238.