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SSRQ ZH NF II/11 126-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig

Citazione: SSRQ ZH NF II/11 126-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Bewilligung des Rats für die Gemeinde Enge, eine bestimmte Anzahl Vieh auf die städtische Allmende im Hard zu führen

1671 aprile 3.

Auf Bitte der Gemeinde Enge bewilligt ihr der Zürcher Rat aus Gnade, dass die 17 alten Haushaltungen, die in den ausgeschlossenen Bezirken jenseits des Kreuzes liegen, je ein Stück Vieh auf die Allmend im Hard treiben dürfen. Dabei sollen aber folgende Punkte beachtet werden: 1. Die Gnade währt so lange, wie es der Rat für gut hält und der Bürgerschaft kein Schaden davon entsteht. 2. Zu den 17 Stück Vieh dürfen sie auch noch einen Zuchtstier halten, für dessen Kosten sie selber aufkommen müssen. 3. Alle Weidpflichtigen müssen die Gräben, Zäune etc. erhalten. 4. Künftig solle nichts ohne die Bürger gemindert oder gemehret werden. 5. Dieser Entscheid soll ins Hardbüchlein geschrieben und jährlich vorgelesen werden. Zudem wird der Gemeinde eine Busse auferlegt für das Versetzen eines Grenzsteins. Aus dem Grenzstein soll ein Wegweiser nach Wädenswil und nach Adliswil gemacht werden.

Die Gemeinde EngeLuogo: Organizzazione: besass keine eigene Allmende (vgl. Guyer 1980, S. 22, 24). Der ZürcherLuogo: RatOrganizzazione: erlaubte ihr daher mit dem vorliegenden Entscheid aus Gnade, 17 Stück Vieh auf die städtische Allmende im HardLuogo: zu treiben. Zuvor hatte die Gemeinde im Glauben, bis zum Wirtshaus zum SternenLuogo: dort weidgangsberechtigt zu sein, einen Grenzstein versetzt, worauf Bürgermeister und Rat von ZürichLuogo: Organizzazione: ihnen am 2. März 1671 eröffneten, dass nicht die Gemeinde EngeLuogo: Organizzazione: , sondern nur die darin wohnenden ZürcherLuogo: Bürger weidgangsberechtigt seien und befahlen, den Grenzstein wieder an die ursprüngliche Stelle zu setzen (StAZH B II 553, S. 65-66). So hielt etwa die erläuterte Ordnung der städtischen Allmend im HardLuogo: vom 7. März 1657 in Artikel 10 fest, dass weder WipkingerOrganizzazione: noch HönggerOrganizzazione: noch andere Benachbarte, welche nicht Bürger seien, ihr Vieh auf die Allmend im HardLuogo: bringen dürften (StAZH H I 64, Teil 1, fol. 14r-17r). Die Gemeinde EngeLuogo: Organizzazione: bat den ZürcherLuogo: RatOrganizzazione: daher am 29. März 1671 um die Erlaubnis, Vieh auf die Allmende zu treiben (StAZH B II 553, S. 90), was ihnen trotz der Versetzung des Grenzsteins erlaubt wurde. Eine der Bedingung dafür war, den Beschluss in das Hardbüchlein, eine Sammlung von Allmend- und Weideordnungen für die HardallmendLuogo: , einzutragen, was auch geschah. Die Varianten in den Abschriften von 1671 wurden hier angegeben (StArZH III.E.2., fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22), während die Einträge in den Abschriften des Hardbüchleins von 1702 (StArZH III.E.4., S. 31-35) und 1764 (StArZH III.E.5., S. 28-31) nicht berücksichtigt wurden. Am 5. September 1688 wurde die Erlaubnis im Rahmen einer Ordnung für das HardamtOrganizzazione: bestätigt und die Inhaber der 17 Gerechtigkeiten namentlich aufgeführt (StAZH H I 64, Teil 1, fol. 23r-25r, dort fol. 24r-v).

Auch andere Gemeinden verfügten über keine eigene Allmende. HottingenLuogo: wurde deswegen ab 1540 zusammen mit FlunternLuogo: die Benutzung der Allmende auf dem ZürichbergLuogo: erlaubt (vgl. SSRQ ZH NF II/11 65-1; SSRQ ZH NF II/11 69-1). SchwamendingenLuogo: wurde 1629 dagegen die Erhebung eines Einzugsgeldes mit Verweis auf das fehlende Gemeindegut verweigert (SSRQ ZH NF II/11 110-1). Auf der neben der HardallmendLuogo: liegenden KreuelallmendLuogo: war die Gemeinde WiedikonLuogo: Organizzazione: aus eigenem Recht weidgangsberechtigt (vgl. SSRQ ZH NF II/11 19-1; SSRQ ZH NF II/11 73-1; SSRQ ZH NF II/11 84-1).

Testo editionale

a–
Montags, den 3ten aprilisData di origine: 3.4.1671 (),
prntpresentibus herr burgermeister GrebelPersona: ,
räth und burger
Organizzazione:
Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Erlaüterung, was die gemeind EngiLuogo: aus gnaden auf gemeine stadt-allment schlahen darff
–a


Nach abgelesnerVariante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: abgelaßnerb deemüetiger supplicationModifica dei caratteri
und angehörterOmissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22c undertheniger gantz trungenlicher bitt des seckelmeisters, der geschwornen und übriger ußschüssen der gmeind inOmissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22d
EngiLuogo: , wylen ungeacht ihres vermeinten
alten possessesModifica dei caratteri ihnen uß hiesiger burgerschafftOrganizzazione: und des spitaalsOrganizzazione: uraltenVariante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: altene documentenModifica dei caratteri,
brieff und siglen klährlich erscheint worden,
daß die jenigen, welche ußert den 3 KöngenLuogo:
sesshafft, keine recht- noch befugsamme, ihr vych
f–s hsalvo honoreOmissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22–f uff die weid ins HardLuogo: hinab treiben
zu lassen, bittind sie bevorderst höchlich um
verzeihung, daß sie unwüssender wys einen
nöüwen marckstein ussert dem SternenLuogo: 1 gesetzt, demnach, daß myn gn hrAbbreviazione ihnen uß
lutheren gnaden bewilligen woltend,
daß doch die 17Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzeheng alten, mehren theils armen
heüser in disem ußgeschlossnenVariante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnenh bezirck jede
ein haübtlin vych, der burgerschafftOrganizzazione: ohne beschwerd und schaden, hinab lassen möchtend,
damit sie nicht eins mahls umb alles kommind etcAbbreviazione.
WardVariante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Wari nach reifflicher erduhrung
aller sachen beschaffenheit und sonderlich,
daß ihnen, den interessiertenModifica dei caratteri, so lang zugesehen worden, mit recht erkhendt:
Es
wollind myn gn hrAbbreviazione uß lutheren gnaden
ohne einiche rechtsamme oder schyn rechtens
der gmeind EngiLuogo: bewilligen und zulassen,
daß die in bewußtem ußgeschlossnemVariante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnenj bezirck gesessne 17Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehenk alte hußhaltungen uff
zusehen hin jede ein haubt vych uff den
weidgang ins HardLuogo: hinab lassen möge,
allein mit hernach folgenden gedingen:

1. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Erstlichen:l Daß dise gnad so lang währen solle, als
es mynen gn hrAbbreviazione gefellig und einer
ehrsehrsamen burgerschafftOrganizzazione: unbeschwerlich syn werde.

2. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum anderen:m Daß sie über die bewilligten 17Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehenn haubt
noch einen wucherstier o–in ihrem kostenOmissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22–o erhalten.
3. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum dritten:p Allen weid-pflichten, in erhaltung der gräben, zünungen, und andern
sachen underworffen syn.
4. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Viertens:q FürohinOmissione in StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22r s–nichts
mer
Omissione in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22
–s nebent den burgeren weder zu min[p. 93]Interruzione di paginaderen noch zu mehren haben.
5.Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Undt Dise erkantnus Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: solleu in das hard-büechlin2 eingeschriben
und jährlichDurata ripetuta: 1 anno nebent anderen sachen abgelesen
werden solleOmissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22v.
Wylen dannethin die
gmeind EngiLuogo: in deme, jedoch uß unwüssenheit und vermeinter befuͦgsamme zu weit
gegangen, daß sie hinderrucks der hohen
oberkeit einen solchen marckstein des weidgangs halber ußert dem SternenLuogo: zwüschent
dem scheid-weg gesetzt, als sollind sie uß
gnaden w–25 Valuta: 25 libbre Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: zwantzig fünff pfundt–w oder 5 marck silberValuta: 5 mark zu
buͦß Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: erlegen undx bezahlen und schuldig syn, besagten stein
an diserm orth zu einer weg-leitung
zu machen und uff die einte seiten WedenschwylLuogo: Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: WädenschweilLuogo: y, uff die andere aber AttlischwylLuogo: Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: AttlischweilLuogo: z
schreiben zu lassen.
Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30rStAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Actum montags, den 3ten aprilis 1671Data di origine: 3.4.1671 (), praesentibus herr burgermeister herr Conrad GrebelPersona: , räth und burgerOrganizzazione: . Unterschreiber cantzleyActum montags, den 3ten aprilis 1671Data di origine: 3.4.1671 (), praesentibus herren burgermeister GrebelPersona: , räth und burgerOrganizzazione: . Underschreiberaa

Annotatione

  1. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Erlaüterung, was die gemeind EngiLuogo: aus gnaden auf gemeine stadt-allment schlahen darff.
  2. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: abgelaßner.
  3. Omissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  4. Omissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  5. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: alten.
  6. Omissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  7. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.
  8. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnen.
  9. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: War.
  10. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnen.
  11. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.
  12. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Erstlichen:.
  13. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum anderen:.
  14. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.
  15. Omissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  16. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum dritten:.
  17. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Viertens:.
  18. Omissione in StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  19. Omissione in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  20. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Und.
  21. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: solle.
  22. Omissione in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.
  23. Variante alternativa in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: zwantzig fünff pfundt.
  24. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: erlegen und.
  25. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: WädenschweilLuogo: .
  26. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: AttlischweilLuogo: .
  27. Variante alternativa in StArZH III.E.2, fol. 28r-30rStAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Actum montags, den 3ten aprilis 1671Data di origine: 3.4.1671 (), praesentibus herr burgermeister herr Conrad GrebelPersona: , räth und burgerOrganizzazione: . Unterschreiber cantzleyActum montags, den 3ten aprilis 1671Data di origine: 3.4.1671 (), praesentibus herren burgermeister GrebelPersona: , räth und burgerOrganizzazione: . Underschreiber.
  1. Dabei handelt es sich um das Gesellenhaus der Gemeinde EngeLuogo: , vgl. SSRQ ZH NF II/11 153-1.
  2. Das Hardbüchlein, eine Sammlung von Allmend- und Weideordnungen für die HardallmendLuogo: , ist in mehreren Abschriften erhalten (zum Teil zusammen mit dem Kreuelbüchlein): StArZH III.E.2; StArZH III.E.3; StAZH H I 64 (Abschriften von 1671); StArZH III.E.4 (Abschrift von 1702); StArZH III.E.5 (Abschrift von 1764).