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SSRQ SG III/4 22-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud

Citazione: SSRQ SG III/4 22-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Graf Rudolf II. von Werdenberg-Heiligenberg versichert seiner Ehefrau Beatrix, Gräfin von Fürstenberg, die 4000 Pfund Heimsteuer und 4000 Pfund Widerlegung (Gegengabe) unter anderem mit Burg und Stadt Werdenberg

1399 maggio 3. Konstanz

Graf Rudolf II. von Werdenberg-Heiligenberg, Sohn des verstorbenen Heinrich II. von Werdenberg-Heiligenberg, versichert seiner Ehefrau Beatrix von Fürstenberg, Tochter des verstorbenen Grafen Heinrich von Fürstenberg, die 4000 Pfund Heimsteuer und 4000 Pfund Widerlegung (Gegengabe) mit Burg und Stadt Werdenberg, mit dem See, sowie diversen Weinbergen, Höfen, Gütern, Mühlen, grossen und kleinen Zehnten, Abgaben und Steuern, die einen jährlichen Ertrag von 269.5 Pfund abwerfen. – Es bürgen Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg(-Bludenz), der Ältere, sowie seine Brüder Hugo V. und Heinrich III. von Werdenberg-Heiligenberg.

Falls der jährliche Ertrag geschuldet wird, müssen der Ehemann und die Bürgen nach der Mahnung innerhalb der nächsten acht Tage in der Stadt Konstanz oder Schaffhausen zwei Mal am Tag Geiselschaft leisten. Ein Bürge kann sich durch zwei Adlige mit vier Pferden vertreten lassen. Stirbt einer der vier, muss innerhalb von vierzehn Tagen für Ersatz gesorgt werden. Geschieht dies nicht, leisten die übrig gebliebenen Bürgen für vier Bürgen. – Stirbt der Ehemann vor seiner Frau ohne leibliche Erben, erhält die Ehefrau den Ertrag bis zu ihrem Tod. Dieselbe Regelung gilt auch für den Ehemann.

Der Aussteller und die Bürgen siegeln.

  • Collocazione: Fürstlich Fürstenbergisches Archiv Donaueschingen, OB 5 Fasz. 1
  • Data di origine: 1399 maggio 3
    • Tradizione: Original
  • Stato di conservazione: 4 grosse Flecken, 2 auf senkrechtem Falt in der Mitte, 2 auf senkrechtem Falt rechts
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 50.0 × 58.0 (Plica: 4.0 cm)
  • 4 sigilli:
    1. Rudolf II. von Werdenberg-HeiligenbergPersona: , pendente da una stricia di pergamena, perduto
    2. Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg(-Bludenz)Persona: , perduto
    3. Hugo V. von Werdenberg-HeiligenbergPersona: , perduto
    4. Heinrich III. von Werdenberg-HeiligenbergPersona: , perduto
  • Lingua: tedesco
  • Editionen
    Regest
    URL

Die Verpfändung gibt sowohl die verpfändeten Güter und Höfe samt Inhabern als auch die jährlichDurata ripetuta: 1 annoen Zinsen, Zehnten und Steuern detailliert wieder. Weiter werden auch die Sicherheiten sowie das Vorgehen beim Todesfall eines Ehepartners ohne gemeinsame Nachkommen geregelt. Solch detaillierte Angaben sind für die Grafschaft WerdenbergLuogo: im 14. Jh.Data: 1301 – 1400 selten, weshalb dieses Stück ausgewählt wurde. Ebenfalls sehr detailliert und aufschlussreich betreffend den Burgstall HerrenbergLuogo: , den Hof SevelenLuogo: , die AlpTermine: en, die MühleTermine: n, die HöfeTermine: und einige GüterTermine: ist die Pfandverschreibung des Grafen Wilhelm VIII. von Montfort-TettnangPersona: , Herr von Werdenberg, an die Witwe Adelheid von Sax-HohensaxPersona: («ffrow Adelhaiten, geporn von Sagx, wittwe, u̍nser lieben muͦmen») um 500 Gulden am 3. Oktober 1465Data: 3.10.1465 (StALU URK 206/2979). Zur Ruine Herrenberg vgl. Krumm (erscheint 2020), Die Kunstdenkmäler der Region Werdenberg, Kap. Sevelen, Bauten, Ruine Herrenberg (Manuskript).

Trotz der Heirat mit Beatrix von FürstenbergPersona: muss Graf Rudolf ll. von Werdenberg-HeiligenbergPersona: wenige Jahre später die Grafschaft WerdenbergLuogo: verpfänden. Sie gelangt an die Grafen von Montfort-Tettnang. Laut Krüger ist Graf Heinrich IV. von Montfort-TettnangPersona: bereits am 29. Juli 1401Data: 29.7.1401 Pfandinhaber (Krüger 1887, S. 252–253; Krüger, Regesten, Nr. 628 und Nr. 649). Der genaue Zeitpunkt des Verlusts ist nicht bekannt, da eine Verpfändungsurkunde fehlt. Laut Senn wurde Graf Rudolf erst mit der Eroberung der Stadt und Burg Werdenberg durch österreichische Truppen und den Grafen von Montfort am 10. August 1404Data: 10.8.1404 von Werdenberg vertrieben (Senn, Chronik, S. 71). Senn stützt sich dabei wahrscheinlich auf Tschudi (Tschudi, Chronicon, Bd. 7, S. 55–56). Zum Zeitpunkt der Eroberung ist die Burg jedoch bereits im Besitz von Heinrich IV. von Montfort-Tettnang (vgl. dazu Burmeister 1991, S. 18). In einer Urkunde vom 22. August 1404Data: 22.8.1404 von Herzog Friedrich will dieser die Burg Werdenberg, welche die Brüder Graf Rudolf II. und Graf Hugo V. von Werdenberg dem Montforter pfandweise gegeben hatten, um 10’400 Pfund wieder auslösen lassen (Krüger, Regesten, Nr. 649). Sowohl Vanotti (Vanotti 1845, S. 256, besonders Anm.  1) als auch Krüger stützen sich dabei auf ein Regest einer Urkunde bei Lichnowsky (Lichnowsky, Regesten, Bd. 6, Nr.  639b, [S.  XIX]). Lichnowsky selbst bezieht sich auf die Regesta Friderici des Archivars Chmel (Chmel, Regesta) sowie auf andere Quellen, die er nicht näher beschreibt. Die Regesta Friderici betreffen jedoch einen späteren Zeitraum. Wo die Urkunde liegt oder ob sie überhaupt (noch) existiert, konnte nicht eruriert werden.

Testo editionale


Wir, graff Ru̍dolff von WerdenbergPersona: , graff Hainrichs sǎlgen sun von WerdenbergPersona: , tügint kunt und vergehent des offenlich mit disem brieff allen, die in ansehent oder hörent lesen, als der
almaͤchtig gott gefuͤgett hatt, das du̍ edell frow, fro Beatrix, gra̍ffin geborn von FuͤrstenbergPersona: , graffe Hainrichs von Fu̍rstenbergPersona: elich tochter, und och wir elich zesammen komen sigent, da
hât uns du̍ selb unßer elich frow zuͤbracht ze rechter hainstu̍rTermine: vier tusent pfuntValuta: 4000 libbre di Constanza alles güter und gäber haller, die ze CostentzLuogo: geng und gäb sint. So habend wir der selben unßer elichen
frowen widerleitTermine: och vier tusent pfunt gǔter hallerValuta: 4000 libbre di Constanza und darumb, dz du̍ selb unßer elichu̍ frow, fro BeatrixPersona: , und ir erben des vorgenantten güts der acht tusent pfund güter hallerValuta: 8000 libbre
dester sicher sigennt, so habent wir si des selben guͦtes, so da vor ist beschaiden, gewisett uff disu̍ nachgeschribenen guͦter und gelt und ir die in pfandes wisTermine: in gesetzett, das si und ir erben
nun hinanhin da von ja̍rlichs haben und niesen sont und mugennt zwai hundert pfunnt und nu̍ndhalbs und sechtzig pfuntValuta: 268.5 libbre di Constanza alles gu̍ter und ga̍ber pfening Costentzer mu̍ns, doch je
zwen güt haller fu̍r ainen Costentzer pfening ze nemment. Termine: Und sint diss die güter und gelt, daruff wir si gewisett haben und wir die ir in redlichs pfandes wis ingesetzett habend:
Des ersten unßer vesti, burg und statt ze WerdenbergLuogo: mit dem sew, gelten järlichDurata ripetuta: 1 annos ze zins von den sturen dru̍ und drissig pfunt pfeningValuta: 33 libbre ; unßern wingarttenTermine: mit aller zügehord, gelegen bi
WerdenbergLuogo: , der an der obgenantten sum des järlichDurata ripetuta: 1 annoen geltes gewerdett ist fu̍r viertzig pfunt pfeningValuta: 40 libbre geltes: unßern wingartten ze GrappsLuogo: , der gewerdett ist fu̍r zechen pfunt pfeningValuta: 10 libbre
geltes; unßer mu̍liTermine: bi der statt, giltett jaͤrlichs sechs pfunt pfeningValuta: 6 libbre , die jetz inne hett Hainrich Mu̍llerPersona: ; den KornhoffLuogo: ze LimpsLuogo: , giltett järlichDurata ripetuta: 1 annos dritthalb pfunt pfenningValuta: 2.5 libbre , den inne hett
Rüdi BitzPersona: ; der KelnhoffLuogo: da selbes, giltett zwai pfunt pfenningValuta: 2 libbre , den inne hett U̇lrich MaigerPersona: ; des Ku̍rtze höffliLuogo: , gilt ja̍rlichs zwai pfunt pfeningValuta: 2 libbre , den inne hett Eberli KatterPersona: und U̍li BitzPersona: ; dez
Schinhuͦtz GütLuogo: , gilt ain pfuntValuta: 1 libbra Valuta: 5 scellini fu̍nff schiling pfening, hett inne Üli KrutmuͦsPersona: ; des mittmels akker gelegen in SchikkenLuogo: und der BruͦlLuogo: , geltent drissig schiling pfeningValuta: 30 scellini , hett Hainrich SchoͤniPersona: ;
Berwertz hoffLuogo: , giltett ja̍rlichs zwai pfunt pfeningValuta: 2 libbre , hett der alt BoksflaischPersona: ; Ûdelhilten GuͦtLuogo: , gilt ja̍rlichs drissig schiling pfeningValuta: 30 scellini , hett Büde HagPersona: ; des HüberOrganizzazione: sLuogo: und des Ru̍tinerOrganizzazione: s
a̍kkerLuogo: , gelten zechen schiling pfeningValuta: 10 scellini , hett Haini LippinerPersona: ; die mu̍li ze GrappsLuogo: , giltett jarlichDurata ripetuta: 1 annos zechen pfunt pfeningValuta: 10 libbre , die hett Hainrich Mu̍llerPersona: ; des Wakkers hoffLuogo: , giltett vier pfuntValuta: 4 libbre fu̍nff
schiling pfeningValuta: 5 scellini , hett Üli RupschPersona: und der LippunerOrganizzazione: . Der zechendTermine: ze GrappsLuogo: an der ebni mit aller zügehord, giltett järlichDurata ripetuta: 1 annos fu̍nff und funfftzig pfunt pfening an kornPeso: 55 libbre grano ; der zechend an
GrappserbergLuogo: , giltett sechtzenn pfunt pfening an kornPeso: 16 libbre grano ; der zechend an PilopsLuogo: , giltett sechsthalb pfunt pfening an kornPeso: 5.5 libbre grano . Von dem clainen
zechendenTermine: , der da gehört zü den obgenannten dru̍en
zechenden, vallett järlichDurata ripetuta: 1 annos zwelffthalb pfunt pfening an smaltzPeso: 11.5 libbre lardo , ain pfunt pfeningValuta: 1 libbra von lemmern und von fu̍lin zechenden, der och geho̍rt in die drie zechenden. Von lo̍bmalenTermine: , das usser
den alpen gat, siben pfunt pfening an ka̍ssPeso: 7 libbre fromaggio und an schmaltzPeso: 7 libbre lardo , siben pfunt pfeningValuta: 7 libbre von lenpfeningenTermine: ze GrappsLuogo: . Die wisen, die zü der vestiTermine: gehoͤrent geltent ja̍rlichs nu̍n pfunt pfeningValuta: 9 libbre ;
von den stu̍rTermine: ze GrappsLuogo: ze dem maigen vallett järlichDurata ripetuta: 1 annos viertzig pfunt pfeningValuta: 40 libbre . Dis vorgenantten güter, zins, zechenden und gelt sind a̍llu̍ gelegen in Grappser kilsperLuogo: . Die vorgenantten
vesti, burg und statt ze WerdenbergLuogo: und die vorgenantten güter, zins, zechenden und gelt mit allen rechten und zügehorden, alz da vorgeschriben statt, habend wir der vorgenantten
frow BeatrixPersona: en, unßer elichen husfrowen, und iren erben fu̍r uns und unßer erben ze ainem rechten und redlichen und gewertem pfand in geben und versetzett und setzent und geben ir das
in mit krafft dis brieffes, also mit söllichem geding, dz si und ir erben die vorgenanten vesti, burg und statt und die güter, zins, zechenden, gu̍lt und gelt und stu̍ren mit allen iren
rechten, nu̍tzen und zügehörden und mit allen gewonhaiten nunhin anhin haben, nu̍tzen, niessen, besetzen und entsetzen sont und mu̍gent in ains rechten und redlichen gewerten pfandes
wis ane alles abslachen und abniessen der nu̍tz, alz lang und alle die wil du̍ selb unßer elich frow, frow BeatrixPersona: , in lip ist. Und was aber ander güter, zins zechenden, gult und gelt zü
der obgenantten vesti und burg und statt ze WerdenbergLuogo: gehörett und die da vor nit benemmet sint, mit denselben gütern sol si noch ir erben nu̍t ze schaffenn haben und uns und
unßer erben daran ungesu̍mpt und ungeiertt lasen. Darzü ze merer sicherhaitt habent wir, vorgenantter graff Ru̍dolf von WerdenbergPersona: , gelopt mit unßer tru̍w an ains geswornen aides
statt fu̍r uns und unßer erben der vorgenantten unßer elichen frowen, fro BeatrixPersona: en, und ir erben der selben vesti, bu̍rg und statt ze WerdenbergLuogo: und der vorgenantten güter, stu̍ren, zins,
zechenden und gelt mit allen rechten und zügehörden, alz da vor geschriben statt, recht werTermine: ze sind fu̍r recht aigen und in ains rechten, redlichen, gewerten, werdenden pfandes wis
fu̍r recht ledig unverku̍mbert nach dem rechten ane alle gevärd. Und ze merer sicherhait so habend wir derselben frow Beatrixen von Fu̍rstenbergPersona: , unßer elichen frowen, und iren erben
mit uns unverschaidenlich ze rechtem wern und tröster geben und gesetzt unßern lieben vetterTermine: n, graff Albrêchten von WerdenbergPersona: , den eltern, heren ze BludentzLuogo: , und unßer lieben brüder, graff
HugPersona: en und graff Hainrichen von WerdenbergPersona: . Die selben wern hand alle drie von unßer bett wegen der selben unßer elichen frowen, fro BeatrixPersona: inen, und iren erben fu̍r sich und ir erben dis
vorgeschriben alles mit uns unverschaidenlich gelopt und verhaisen mit ir tru̍w an ains [geswornen aides statt wer]Danneggiato da piega, completato con l'aiuto di FUB 2, Nr. 547a ze sind nach dem rechten und alz wir uns des verbunden hand
und als davor und hienach geschriben statt. Also wär, ob dz jemer ze schulden käm, nun oder hienach, dz die obgenant unßer elich frow, fro Beatrix von FürstenbergPersona: , oder ir erben von der obgenanten
güter wegen vesti, bu̍rg und statt ze WerdenbergLuogo: , stu̍ren, zinsen, zechenden und gelt jemand ansprachTermine: oder si daren su̍mpti oder ierti mit dem rechten gar oder an dehainen tail sin wär, wenig
oder vil, so mag du̍ selb unßer elichu husfrow und ir erben uns und die selben wern des wol erinren und fu̍r uns bringen. So sollent wir und die wern und unßer erben inen dz ansprächig,
was inen angesprochen wirdett oder ingenommen oder daran si gesu̍mpt waren, ledig und los und unansprächig machen, ane iren schaden nach ir vorderung inrend des nachsten manotzfrist. Täten wir des nit, so söllent wir und die wern uns all vier nach der manungTermine: , so wir von inen oder von ir botten ermant werdent ze hus, ze hoff, mit brieffen oder under ogen, mit
unß selbes liben inwendig den nächsten acht tagenPeriodo: 8 giorni in varen ze laisten gen CostentzLuogo: in die statt oder gen SchaffhusenLuogo: in die statt, wederthalb uns das aller füglichest ist, und da laisten recht
ungevarlich gisellschafftTermine: je zwai mall an dem tag. Weler aber under uns vieren also mit sin selbes lip nit laisten wil oder mag, den sol doch des enkain änderu̍ gisellschafft nit ieren und
sol och da wider nit sprechen noch ze wort haben, won dz er zwen erber, die wapens genosTermine: sigent, mit vier pfäriden an sin statt, in wedre statt er wil, ze gisell legen sol, die ane gevard je
zwai mall an dem tag laisten und ungevarlich alz thu̍r komen je zwai mal an dem tag, alz ob er selb mit vier pfäriden ze gisell lag. Und sollent och wir und die wern oder die gisell an
unßer statt also ungevarlich laisten an offnen wirtten mit der selben frowen und ir erben oder ir botten wissen bi der gelu̍pt, so wir getan hand und davon nit lasen, e derselben unser
elichen frowen und ir erben dz ane iren schaden entrihen wirdett, darumb wir danne gemant sigent. Gieng och under uns vieren dehainer ab von todes wegen, da vor gott lang sie,
ald vom land fu̍r oder von ander redlicher sach wegen unu̍tz wurd, so sollent wir der selben frowen oder iren erben je ain andern gulten und wern alz gewissen ane gevard an des abgangen
statt setzen und geben nach ir manung inwenig den nachsten viertzechen tagenPeriodo: 14 giorni. Täten wir des nit, so sollent wir, die dannocht in lip sint, all laisten, alz da vor ist beschaiden, untz daz wir inen
den abgangen je berichten. Wär och, daz gott lang wend, das dehainer under uns vieren sich selben also uber säch und nit laisti in der mass, so er gemant wird, alz davor ist beschaiden, denselben mugent dann du̍ obgenant frow und ir erben und helffen, in und sin erben, wol angriffen, hefften, pfenden und umb triben an lu̍t, an güt, in stetten und uff dem land, mit gericht
oder ane gericht, gaistlichem oder weltlichem, alz ver und inen gäntzlich erfallett wirdett, waran si gebresten hand. Und sol uns davor nit schirmen gaistlich noch weltlich gericht, enkain
friehaitt, burgrecht, ainung noch bu̍ntnuss, die wir jetz habend oder hienach erwerben mochten von ku̍ngen, von kaißern, von bäpsten oder von andern heren noch kainer schlacht ander sach und
sont doch dester minder nit laisten ungevarlich. Besunder so ist och mit namen berett und bedingott, wa̍r, dz gott u̍ber uns gebu̍tt, das wir von todes wegen abgiengen vor der obgenobgenanten
unßer elichen frowen, frow BeatrixPersona: en, und nit elich liberben hinder uns liesen, die von uns zwain komen und geborn wären, so sol du̍selb unßer elich frow die obgenantten vesti, burg und stat
ze WerdenbergLuogo: , die stu̍ren, güter, zins, zechenden und gelt mit allen zügehôrden, alz davor geschriben statt, inne haben und niessen ane unßer erben und mänglichs su̍mnuss und ierung
ze end ir wil und lebtag, alz davor geschriben statt. Und wenn gott u̍ber si gebu̍tett, dz si von todes wegen abgat, so sont ir erben die obgenantten vesti, burg und statt und die güter, alz da
von ist beschaiden, haben und niesen in aller der wis und mas alz der selben frowen davor verschriben ist, alz lang und alle die wil untz dz unßer erben das von inen ledgend und lo̍send
mit vier tusent pfunt güten hallernValuta: 4000 libbre di Constanza oder mit der mu̍ntz und werschafft, die dann ze CostentzLuogo: fu̍r haller geng und gäb ist, des doch unßer erben alweg vollen gewalt hand, wenn si wend
nach derselben unßer elichen frowen abgang. Und wenn dz also beschicht, so sont si dann anhin an die selben vesti, bu̍rg und statt und güter dehain vorderung noch ansprach mehr haben.
Und wär, ob du̍selb unßer elichu̍ frow vor uns von todes wegen abgieng, das gott lang wend, und nit elich liperben hinder ir liess, die von uns zwain komen und geborn wa̍ren, so sollen
wir die obgenobgenanten vesti, burg und statt und güter haben und niessen ze end unßer wil und lebtag. Und wenn wir och ensind und ersterbend, so sont derselben unßer elichen frowen Beatrix von FurstenbergPersona:
erben die selben vesti, burg und statt und die güter zü iren handen nemen und die haben und niesen alz lang und alle die wil unßer erben dz och von inen ledgent und losend mit vier
tu̍sent pfunt güten hallernValuta: 4000 libbre di Constanza, des si alwegg gewalt hand zë tünd. Und wa̍r, ob derselben unßer elichen frowen erben daran kain invall beschäch oder si daran jemand sumpti oder ierti, so sont
inen die obgenantten wern und tröster alweg hafft sin und gebunden ze laisten in der mass, alz davor geschriben statt, untz inen dz entrichett wirdett. Darzü haben wir, obgenatobgenanter graff
RüdolffPersona: , diss versatzung getan und vollefürt mit der obgenatobgenanter unßer bruͦder willen und gunst. Des vergehent och wir, die obgenatobgenanten graff HugPersona: und graff Hainrich von WerdenbergPersona: , gebruder,
das der obgenant unßer lieber brüder graff RüdolffPersona: die selben sin elich frowen, frow Beatrixen von FürstenbergPersona: , uff die obgenanten vesti, burg und statt ze WerdenbergLuogo: und uff die güter, stu̍ren,
zins, zechenden und gelt, alz da vor ist beschaiden, gewisett ha̍t. Dz ist unser will. Güter und gebend och darzü unßern willen und gunst mit disem brieff und sollent och wir noch unßer erben noch
nieman anders von unßern wegen dieselben frowen noch ir erben daran niemer gesumen noch geieren und si da bi halten und lasen beliben in der mass, alz davor geschriben statt, bi der
gelu̍pt, so wir getan hand mit unßer truw an ains aides statt. Und des alles ze warem und offen urkunt aller du̍re vorgeschribner ding, gebend wir, obgenantter graff Rudolff von WerdenbergPersona: , unßer insigell an disen brieff. Darnach vergehen wir, die obgenantten graff Albrecht von WerdenbergPersona: , graff HugPersona: und graff Hainrich von WerdenbergPersona: , ainer gantzen warhait, so davor von uns verschriben statt, und habend och gelopt mit unßer tru̍w an ains rechten aides statt ze laisten und die werschafft ze vollefüren, alz dz alles davor von uns drin und von jeglichem
besunder verschriben ist. Und des ze urkunt gebend wir och alle drie unßeru̍ insigell an disen brieff, der ist geben ze CostentzLuogo di origine: , do man von CristiPersona: gebu̍rt zalt dru̍tzechen hundert jar nu̍n und
nu̍ntzig jar an des hailgen cru̍ces tag in dem maigenData di origine: 3.5.1399.
[Nota del sigillante sulla plica:] Graf Ruͦdolf
[Nota del sigillante sulla plica:] Graf Albrecht
[Nota del sigillante sulla plica:] Graf Hug
[Nota del sigillante sulla plica:] Graf Hainrich
|Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso:]
Item dis brief hort zu dem von
Werdenberg ir b–swost domenLettura incerta–b
von Fürstenberg.
[Nota dorsale sul verso da una mano più recente:]
Beatrix, geporne graffin zǔ
Fǔrstennberg, irAggiunta al di sopra della rigac verweißbrieff
auͦf die vesti, bǔrg und stat
Werdennberg etcAbbreviazione, anno
1399 mit verzaichnung.
[Nota dell'archivio sul verso:] No 2

Annotatione

  1. Danneggiato da piega, completato con l'aiuto di FUB 2, Nr. 547.↩
  2. Lettura incerta.↩
  3. Aggiunta al di sopra della riga.↩