SSRQ SG III/4 147-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud
Citazione: SSRQ SG III/4 147-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Eid der Bewohnerschaft der Freiherrschaft Sax-Forsteg, der Lienzer und der Amtleute
(Statthalter, Landammann, Richter und Weibel)
1597 novembre 14 – 1598 novembre 15 v. s.
Descrizione della fonte
- Collocazione: EKGA Salez 32.01.01, Rechtsgrundlagen, 14.11.1597
- Data di origine: 1597 novembre 14 – 1598 novembre 15 v. s. (Laut der Entlassungsurkunde in Zürich geschah dies am 15. November.) Tradizione: Aufzeichnung, Heft (7 Doppelblätter, Einzelblatt) mit Umschlag
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 22.0 × 33.0
- Lingua: tedesco
Commento
-
Die EideTermine: der BewohnerschaftTermine: und der AmtleuteTermine: werden im Zusammenhang mit dem HerrschaftswechselTermine: nach dem Tod von Johann Philipp von Sax-HohensaxPersona: († 1596) aufgezeichnet. Am 3. September 1597Data: 3.9.1597 verkauft der Bruder des Verstorbenen, Johann Albrecht von Sax-HohensaxPersona: , seinen Erbanteil an der Freiherrschaft Sax-ForsteggLuogo: an Johann Philipps Witwe Adriana Franziska von Sax-HohensaxPersona: und deren Nachkommen um 23’000 GuldenValuta: 23000 fiorini (StASG AA 2 U 39). Die gesamte Freiherrschaft Sax-Forstegg gehört danach dem noch unmündigen Sohn des Verstorbenen, Friedrich LudwigPersona: , mit Ausnahme des vierten bzw. später des dritten Teils an der HochgerichtsbarkeitTermine: (siehe SSRQ SG III/4 158-1), der dem Bruder des Verstorbenen, Johann ChristophPersona: , gehört. Nach diesem Verkauf werden am 14. November 1597Data: 14.11.1597 () die Bewohner der Freiherrschaft Sax-ForsteggOrganizzazione: und der LienzLuogo: Organizzazione: in SalezLuogo: zusammengerufen und aus dem Eid mit Johann Albrecht entlassen. Gleichzeitig huldigen die Leute aus Sax-Forstegg und aus der Lienz ihren neuen Herren, Johann Christoph von Sax-HohensaxPersona: und den VögtenTermine: der WitweTermine: bzw. des hinterbliebenen SohnsTermine: . Am 15. NovemberData: 15.11.1597 stellt Johann Albrecht seinen Untertanen eine Urkunde über die Entlassung aus dem Eid aus (Original: StAZH C I, Nr. 3217).
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Das folgende Dokument setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Der erste Teil ist die Entlassung und HuldigungTermine: der Bewohnerschaft vom 14. November 1597Data: 14.11.1597 (), gefolgt vom Eid der Bewohner aus Sax-Forstegg. Nach dem Eidschwur wird den Bewohnern eine OrdnungTermine: vorgelesen (vgl. SSRQ SG III/4 153-1), die jedoch das Datum des 4. Februar 1590Data: 4.2.1590 trägt. Die von gleicher Hand geschriebene Datierung ist unterstrichen und durchgestrichen. Es ist deshalb unklar, ob diese direkt nach der Huldigung oder erst zwei Monate später vorgelesen wird. Nach der Ordnung sind die Eide der LienzerOrganizzazione: sowie der AmtleuteTermine: vom 15. November 1598Data: 15.11.1597 () verzeichnet. Am selben Tag werden die Amtleute in das Schloss ForsteggLuogo: berufen und vereidigt. Das vorliegende Stück bildet nur die Eide der Bewohnerschaft von Sax-Forstegg und der Lienz sowie der Amtleute ab. Die hier nicht abgebildete Ordnung entspricht der PolizeiordnungTermine: von 1609Data: 1609 (SSRQ SG III/4 153-1, siehe auch den Kommentar zum Stück).
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Als Friedrich Ludwig von Sax-HohensaxPersona: seine VolljährigkeitTermine: erreicht, wird den Bewohnern von Sax-ForsteggOrganizzazione: und der LienzOrganizzazione: am 4. Dezember 1609Data: 4.12.1609 auf dem Platz vor dem Schloss ForsteggLuogo: der Eid erneut vorgelesen; nur die Hinweise auf die Vormundschaft und die Vögte von Friedrich Ludwig werden konsequenterweise weggelassen (StAZH A 346.3, Nr. 109). Auch 1615Data: 1615, nach dem Übergang der Herrschaft an Zürich (SSRQ SG III/4 158-1), werden die Eide der Bewohnerschaft und der Amtleute verzeichnet und die Anrede angepasst (StASG AA 2 A 3-3, siehe auch StASG AA 2 B 001a, fol. 7v–12v; KA Werdenberg im OA Grabs Nr. 43–39, S. 48–51; StAZH A 346.3, Nr. 115).
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Zum EidTermine: eines LandvogtsTermine: von Sax-ForsteggLuogo: vgl. SSRQ SG III/4 207-1; zum Eid eines Försters oder BannwartsTermine: vgl. SSRQ SG III/4 159-1.
Testo editionale
[...]Irrilevanza editoriale1
EydtTermine: der underthonenTermine:
Termine:
Termine:
Ir werdent all gemeinlich und jeder innsonderheit, die
eignenTermine: als die eigneTermine: und die fryenTermine: als frye underthonnen,
wie solches von alters herkommen, mit ufgestreckten fingerenTermine: lobenTermine: und schwerrenTermine: , einen lyblichen eydtTermine: zuͦ gott,
dem allmechtigen, dem wolgebornen, üwerm gnedigen
herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherrn
zuͦ Hohen Sax, herrn zuͦ Sax und ForstegkLuogo: Persona: , als üwerm
natürlichen, von gott fürgesetzten ober-Termine: und landtherrn
unnd inn wehrender vormundtschafftTermine: synen geordneten
vormünderenTermine: und nachgesetzten ambtlüthenTermine: gethrüw,
gehorsamm, hold und gewärtig zuͦ syn, ir gnaden nutz
unnd frommen, sovil üch müglich, mit lyb und guͦt zuͦ befürrderen, derselbigen schand, schaden unnd abgang mit [p. 4]Interruzione di pagina
allen thrüwen fürzuͦkommen, zuͦ warnen und zuͦ wenden
helffen. Oder da es inn üwerm vermögen nit were,
ir ggnaden schand, schaden und abgang zuͦ wenden, alß dann
ir ggnaden oder derselbigen vormünderen und nachgesetzten ambtlüthen solches jeder zyt zuͦ offenbaren unnd
umb kheinerley gunst, fründtschafft, genuß, feindtschafft,
forcht, mietTermine: oder gab willen, solchs zuͦ verschweigen,
iren gnaden und dero vormünderen gebotten und verbotten. Wie auch deren üch fürgestelten vögtenTermine: , ambtlüthenTermine: und gerichtsgeschwornenTermine: von ir ggnaden wegen
inn allen billichen dingen gehorsamm zuͦ sein.
Ir werdent all gemeinlich und jeder innsonderheit, die
eignenTermine: als die eigneTermine: und die fryenTermine: als frye underthonnen,
wie solches von alters herkommen, mit ufgestreckten fingerenTermine: lobenTermine: und schwerrenTermine: , einen lyblichen eydtTermine: zuͦ gott,
dem allmechtigen, dem wolgebornen, üwerm gnedigen
herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherrn
zuͦ Hohen Sax, herrn zuͦ Sax und ForstegkLuogo: Persona: , als üwerm
natürlichen, von gott fürgesetzten ober-Termine: und landtherrn
unnd inn wehrender vormundtschafftTermine: synen geordneten
vormünderenTermine: und nachgesetzten ambtlüthenTermine: gethrüw,
gehorsamm, hold und gewärtig zuͦ syn, ir gnaden nutz
unnd frommen, sovil üch müglich, mit lyb und guͦt zuͦ befürrderen, derselbigen schand, schaden unnd abgang mit [p. 4]Interruzione di pagina
allen thrüwen fürzuͦkommen, zuͦ warnen und zuͦ wenden
helffen. Oder da es inn üwerm vermögen nit were,
ir ggnaden schand, schaden und abgang zuͦ wenden, alß dann
ir ggnaden oder derselbigen vormünderen und nachgesetzten ambtlüthen solches jeder zyt zuͦ offenbaren unnd
umb kheinerley gunst, fründtschafft, genuß, feindtschafft,
forcht, mietTermine: oder gab willen, solchs zuͦ verschweigen,
iren gnaden und dero vormünderen gebotten und verbotten. Wie auch deren üch fürgestelten vögtenTermine: , ambtlüthenTermine: und gerichtsgeschwornenTermine: von ir ggnaden wegen
inn allen billichen dingen gehorsamm zuͦ sein.
Item allen rechten und grechtigkeiten der hochenTermine: unnd
nidrigen grichtenTermine: diser herrschafft Sax und ForstegkLuogo:
mit allen iren zuͦgehörden von kheinen frömbdenTermine: oder
ingeseßnenTermine: im aller geringsten nichts entziechen zuͦ laßen,
kheinen frömbden noch underthonen weder inn kriegTermine:
noch inn fridens zeitenTermine: khein gwalt inn solchen hochen
und nideren gerichten nit zuͦgestatten, sonder da sich
zuͦtrüg, das einiger frömbder oder ingeseßner sich understünde, gwalt, ufruͦhrTermine: , zwyspalt und meüttereyTermine: anzuͦstifften,
denselbigen mit dem geschreyTermine: , sturmTermine: , glockenschlagTermine: und
gewehrter handTermine: anzuͦgreiffen, zuͦ verfolgen und üwerm
gnedigen herren oder derselbigen verordneten ambtlüthen gefengklich zuͦ überlifferen. Termine:
Inn kriegenTermine: , so das vatterlandtTermine: angehen, ir ggnaden und inn
wehrender vormundtschafft den geordneten herren
vormünderen guͦtwillig zuͦ volgen, derselbigen bevelch
underthan und gehorsam zuͦ sein. Inn ander ußlendische
kriegTermine: aber ohne ir gnaden und gunsten erlaubtnuß
nit zuͦ ziechen.Termine:
wehrender vormundtschafft den geordneten herren
vormünderen guͦtwillig zuͦ volgen, derselbigen bevelch
underthan und gehorsam zuͦ sein. Inn ander ußlendische
kriegTermine: aber ohne ir gnaden und gunsten erlaubtnuß
nit zuͦ ziechen.Termine:
Item alle die jenigen, so der herrschafft verwißen oder
mit urthellTermine: und recht vom leben zum todTermine: erkhendt
und darüber ußgewichenTermine: weren, wo dieselbigen sich
würden heimlich oder offentlich inn der herrschafft
[p. 5]Interruzione di paginafinden laßen, onverzüglich zuͦ offenbarenTermine: , auch wo
notig anzuͦgreiffen, zuͦ fahenTermine: und zuͦ verfolgen helffen. Termine: Termine: Termine:
Deßgleichen söllent ir nun noch nimmermehr üwern gnedigen herren noch ouch diser herrschafft underthonnenTermine: ,
eigenlüthTermine: oder hinderseßenTermine: ußerhalb der herrschafft
für einig frömbd grichtTermine: oder recht laden, citierenTermine: oder
forderen laßen, sonder das recht nach a–luth üwers
gnedigen herren vom heiligen Römischen reichLuogo: habenden regalienTermine: , hochen unnd nidrigen grichtenVariante alternativa in StAZH A 346.3, Nr. 106: uraltem harkommen–a2 inn diser
herrschafft, es sey, inn was sachen es wölle, suͦchen
und desselben ußtrag vor ir gnaden unparthygischen,
vereidigeten ambtlüthenTermine: und richterenTermine: erwarten.
Auch was als dann von denselbigen zuͦ urtell und recht
erkhendt oder gesprochen wirt, für khein andere obrigkeit, fürsten, herren, statt, landt oder leüth
anderst als für ir gnaden und inn werender vormundtschafft für die geordneten herren vormünder
appellierenTermine: Termine: .
Item soll niemandts eigens gefallens einig gerichtTermine: , rathTermine:
oder gmeindTermine: halten, under was schein dasselbig sein
möcht, ohne üwers gnedigen herren, deßen geordneten
vormünderen oder vollmechtigen ambtleüthen wüssen
oder willen. Termine: Termine:
Item die an üwers gnedigen herren werckhTermine: und tagwenTermine:
sind, söllent dieselbigen sich threüwlich als ir eigne geschefften laßen angelegen und bevolchen sein.
Unnd was sontsten üwer gnediger herr und die herren
vormünderTermine: inn wehrender vormundtschafftTermine: zuͦ erhaltung christenlicher ordnungTermine: , zucht, erbarkeit, friden,
recht unnd einigkeit, für mandatenTermine: , gebott oder
verbottTermine: laßen ußgahn, denselbigen allen
[p. 6]Interruzione di paginasöllend ir als thrüwe, gehorsamme underthonen jederzyt gehorsamlich nachkommen, alles threwlich
und ungefehrlich. [...]Cfr. SSRQ-SG-III_4-153-1b3
Volgents ist den underthonen uß der LientzLuogo: Organizzazione:
ir gewonlicher eydtTermine: , als hernach
stadt, ouch vorgeläßenTermine: ,
namlich:
[p. 18]Interruzione di pagina
Termine: Termine:
Ir underthanen uß der LientzLuogo: Organizzazione: werdent all gemeinlich
und jeder inn sonderheit loben und schweeren mit ufgestreckten fingern, einen leiblichen eydt zu gott, dem
allmechtigen, den wolgebornen herren, hern
Johann ChristoffenPersona: und herrn Fridrich Ludwigen, freyherrn zuͦ Hohen Sax, herren zuͦ Sax und ForstegkLuogo: etcAbbreviazionePersona: , und
syn, deß jungen herrn geordneten herren vormünderen
inn wehrender vormundtschafft, so vil die hohe obrigkeit
inn der LientzLuogo: angaht, inn aller weiß und maßen, wie
ir zuͦ voren den herren der 8 ortenOrganizzazione: solcher hohen grichtenTermine:
halb sind vereidiget und verpflicht gewesen, jetzt wolgemelten üweren gnedigen herren gleicher gestalt
gethrew, hold, gehorsamm und gewärtig zuͦ sein, iren gnaden
nutz zuͦbefürderen, schand und schaden zuͦ wenden nach lauth
brief und sigel, so die vorgemelten 8 ortOrganizzazione: derselbigen
räth und bottschafften dem wolgebornen herrn
Uͦlrich, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: etcAbbreviazione, seliger, seiner gnaden
erlittenen schaden und gmeiner EidtgnoschafftLuogo: bewißnen threwen diensten halb zuͦgestelt sind.4 Dagegen
ir nuhn noch nimmer mehr sollent thuͦn, nach gethan zuͦ werden,
gestatten oder zuͦlaßen, inn keinerley weiß oder weg,
damit solche ir gnaden habende hohe obrigkeitTermine: im allergeringsten nit geschwechet oder verminderet, sonnder
vil mehr laut brief und sigel möge gehandthabt, geschützt
und geschirmbt werden, jedoch dem gotshauß
S. GallenLuogo: an seinen nideren grichtenTermine: sambt andern, inn
der LientzLuogo: habenden rechten und grechtigkeiten ohne
schaden, alles threwlich und ohngeferlich.
Den habent sy glychergstalt uff vorsprechen herrn
burgermeisters von ZürichLuogo: geschworen. [p. 19]Interruzione di pagina
Uff zinstag, den 15.denAggiunta al di sopra della rigac novembris anno 1598Data di origine: 15.11.1598 ()5, sinnd
hienach benennte ambtlüthTermine: inn das schloßTermine: ForstegkLuogo:
bescheiden worden, die habent vor den obwolgemelten herren inn bysyn deß jungen herren, herrn
Friderich LudwigenPersona: , nach einandern ire gewonliche eydt
geschworen, nammlich:Termine:
Ir solt loben und schwerren mit ufgestreckten fingeren, einen
leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, dem wolgebornen herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , unnd
seinen verordneten vormünderenTermine: inn wehrender vormundtschafftTermine: , deßgleichen dem ouch wolgebornnen herren,
herrn Johann Christoff, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ
Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und gmeinschafft
an diser herrschafft hatt, als iren gnaden und gunsten
verordneter statthalterTermine: der herrschafft Sax und ForstegkLuogo:
gethrew, gehorsamm und gewertig zuͦ sein, was eüch solchen
statthalter ambtsTermine: halben uferelegt und bevolhen ist,
dasselbig also gehorsamlich mit hochstem fleiß und threwen außzuͦrichten, fürnemmlich aber dahin zuͦsehen, das
ir gnaden an den rechten, grechtigkeiten, hohen
und nidern grichten, an kheinem ort nichts abgang,
sonder dieselbigen wie von alters erhalten, gehandhabt,
geschützt und geschirmbt werden mögen. Das
auch ir ggnaden und gstgunsten mandatenTermine: , gebotten und verbottenTermine: von den underthonnenTermine: gehorsamlich nachgesetzt
und gelebt werde, innsonderheit was malefitz sachenTermine: anlangt, da ir jemandts verdechtig oder
schuldig wüßt, dieselbigen zuͦ offenbaren, sy gefengklich mit und neben anderen ambtleüthen angreiffen
[p. 20]Interruzione di paginaunnd verwahren zulaßen, auch da sy für recht gestelt
werden, innammen und von wegen ir ggnaden und gstgunsten
solche mißthätigeTermine: peinlichTermine: und rechtlich anzuͦklagen
und darinn nit anzusehen, weder fründtschafft, feindtschafft, gunst, gab, haß oder neidt, sonder allein die gerechtigkeit vor augen zu haben, damit das übell gestrafft
und die gehorsammen underthanen geschützt und geschirmbt
werden mögen. Deßgleichen, da eüch sontsten inn
anderweg ir ggnaden und gstgunsten inn derselbigen geschefften
zugebrauchen, sollet ir bestes eüwers vermögens ire
sachen jederzeit verrichten helffen, alles gethrewlich
und ungefehrlich.
Ir sollt loben und schweeren mit ufgestreckten finngeren,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, als ein
verordneter ammann diser herrschafft Sax unnd ForstegkLuogo: ,
dem wolgebornnen herren, herrn Friderich Ludwigen,
freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , und
seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßgleichen dem auch wolgebornen
herren, herrn Johann Christoff, freyherren zuͦ Hohen
SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und
gmeinschafft an diser herrschafft hatt, gethrew, gehorsam und gewertig zuͦ sein, was eüch solchen
landtamman ambtsTermine: halben uferelgt und bevolchen ist,
dasselbig mit höchstem fleiß und threwen zuͦ verrichten,
mengklichem, er syge heimbschTermine: ald ußlendischTermine: , zum grichtTermine:
und rechten beholfen und befürdersam zuͦ sein unnd
[p. 21]Interruzione di paginadasselbig gricht und recht, ouch das malefitz grichtTermine:
nach den keyßerlichenTermine: regalienTermine: und nach diser herrschafft
altem bruchTermine: und herkommen zeführen. Fürnemblich
aber dahin zuͦsehen, das ir ggnaden an den rechten, grechtigkeiten,
hohenTermine: und nideren grichtenTermine: , an kheinem ort nichts abgang,
sonder dieselbigen, wie von alters har, erhalten, gehandthabt,
geschützt und geschirmbt werden mögen. Das auch ir
ggnaden und gstgunsten mandatenTermine: , gebotten und verbotten, sovil immer
müglich, nachgesetzt und gelebt werde unnd darinn
nit anzuͦsehen weder freündtschafft, feindtschafft, gunst,
gab, haß oder neidt, sonder allein die grechtigkeit vor
augen zuͦhaben, damit das übel gestrafft und die
gehorsammen underthonen geschützt und geschirmbt werden
mögen. Ouch kheine heimlichkeit oder was sontst
inn dem gricht gehandlet wird, vor eröffnung der
urteil nit zuͦentdecken, alles gethrewlich
und ongeferlich.
Ir solt loben und schweeren mit ufgestreckten fingerenTermine: ,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, als verordnete richterTermine: diser herrschafft Sax und VorstegkLuogo: , dem
wolgebornen herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , unnd
seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßgleichen dem ouch wolgebornen herrn
Johann Christoffen, freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ
Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und gmeinschafft
an diser herrschafft hatt, gethrew, holdt, gehorsam und
gewärtig zuͦ sein, ewerm besten verstandt nach alle sachen,
so gerichtlichen inn malefitz hendlenTermine: oder sontsten für[p. 22]Interruzione di paginakommen der gerechtigkeit und billigkeit gemeß urtheilen
und entscheiden zuͦ helffen, inn solchem allem nit ansehen
weder forcht, freündtschafft, feindtschafft, mieth oder gab,
sonder also und dergestalt unpartheyischTermine: zuͦ urtheilen und
urtheil zuͦ sprechenTermine: helffen, dem armen als dem reichenTermine:
und dem reichen wie dem armen, wie ir solches gegen
gott, dem allmechtigen, am jüngsten grichtTermine: gedenckend
und verhoffet zuͦ verantworten. Ouch kheine heimlichkeit oder was sonst im gricht gehandlet wirt, vor
eröffnung der urteil nit zuͦentdecken. Deßgleichen,
was euch bewüßt, das gegen der herrschafft mandaten, gebotten oder verbotten von den underthonen
oder frömbdenTermine: inn diser herrschafft were gethan oder
gehandlet worden, dasselbig jeder zyt zuͦ offenbaren,
vorauß aber wolermelten eweren gnedigen herren
an iren hohen und nideren gerichten, freyheiten,
rechten und grechtigkeiten, nichts abgahn noch schmeleren
zuͦ laßen unnd alle die jhenigen, so auß diser herrschafft gewichen oder sontsten mit urteil und recht
als mißthätige personen iren gnaden heim erkhendt,
wo dieselbigen inn solcher herrschafft sich heimlich
oder offentlich wurden finden laßen, ohne einigen
verzug iren gnaden oder dero ambtleüthen anzuͦzeigenTermine:
und sie gefengklich inziechenTermine: zuͦhelffen, alles
threwlich und ongefehrlich.
Ir solt loben und schweeren mit ufgestreckten fingern,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen,
dem wolgebornen herren, herrn Friderich [p. 23]Interruzione di pagina
Ludwigen, freyherrn zuͦ Hochen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und
VorstegkLuogo: , und seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßglychen dem ouch wolgebornen herrn, herrn Johann Christoffen, freyherrn
zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und VorstegkLuogo: , so vil sein ggnaden
theil und gmeinschafft an diser herrschafft hatt, inn
eüwerm anbevolhnen weybel ambtTermine: iren ggnaden und gstgunsten
gethrew, hold, gehorsamm und gewärtig zuͦ sein, deren nutz
zuͦfürderen, schand und schaden nach ewerm vermögen
verhüten zuͦhelffen, dem weybel ambt mit allem erntst
und fleiß abzuͦwarten, so wol gegen ir ggnaden underthonenTermine:
und hinderseßenTermine: , als den außlendischenTermine: und frembden,
die gebott, verbott, gantenTermine: , schatzungenTermine: und pfandungenTermine:
anderer gestalt nit als nach irer ggnaden und gstgunsten bevelch
und diser herrschafft gebrauch, unparthyischer weyß
zuͦverrichten, die ungehorsammen und alle die jhenigen,
so gegen wolermelter eüwer gnedigen herrschafft mandaten, gebott oder verbott handlen, jederzeit zuͦvermelden und anzuͦzeigen, die übeltheterTermine: oder andere, die es
verschuldt, uff ir ggnaden und gstgunsten oder derselbigen ambtleüthenTermine: bevelch anzugreiffen und wo ir nit starck gnuͦg
dartzuͦ weret, die nächsten underthanen und benachbarten
umb hilf by iren eyden und pflichten anzuschreyen, die
gefangneTermine: inn bester gwahrsammeTermine: zuͦhalten, damit sie nit
entlauffen oder auß der gefengknußTermine: brechen mögen,
eüwerer gnedigen herren hochen und nideren gerichten, rechten und gerechtigkeiten, kheinen abbruchTermine:
thuͦn zulaßen, sonder wo ir solches mercken unnd inn
erfahrung bringen khönten, dasselbig jeder zeit ir
ggnaden und gstgunsten und derselben verordneten ambtleüthenTermine:
zuͦ offenbaren. Auch sontsten, was eüch von ir ggnaden
und gstgunsten wegen oder im gericht heimliches vertrauwt wirt, bey eüch zuͦverschweigen und niemands
vor der gebeürlichen zeyt zuͦentdecken, alles
threüwlich und ohngeferlich.
Uff sölliches wolgenannter herr burgermeister KellerPersona: [p. 24]Interruzione di pagina
vorgedachte ambtleüthTermine: gmeinlich, fründt- und ernstlich ermannet, sidmalen der jung herr fürnemlich zuͦ jetziger zytt gethreüwer dienerenTermine: und ambtlüthen bedörffe, so sölle ein jeder under
inen zuͦ erhaltung der herrschafft frygheit, recht und
gerechtigkeiten, dermaßen flyß und thrüw ankeeren,
das mitler zyten er, der jung herr, (dem gott
das läben lang verlychen wölle) ir aller und jedeßen innsonderheit thrüw und dienstbarkeit gespüren khönne,
ouch solches gegen inen, iren kinden und nachkhommen
mit gnaden zuͦerkhennen ursache habe.
Ir underthanen uß der LientzLuogo: Organizzazione: werdent all gemeinlich
und jeder inn sonderheit loben und schweeren mit ufgestreckten fingern, einen leiblichen eydt zu gott, dem
allmechtigen, den wolgebornen herren, hern
Johann ChristoffenPersona: und herrn Fridrich Ludwigen, freyherrn zuͦ Hohen Sax, herren zuͦ Sax und ForstegkLuogo: etcAbbreviazionePersona: , und
syn, deß jungen herrn geordneten herren vormünderen
inn wehrender vormundtschafft, so vil die hohe obrigkeit
inn der LientzLuogo: angaht, inn aller weiß und maßen, wie
ir zuͦ voren den herren der 8 ortenOrganizzazione: solcher hohen grichtenTermine:
halb sind vereidiget und verpflicht gewesen, jetzt wolgemelten üweren gnedigen herren gleicher gestalt
gethrew, hold, gehorsamm und gewärtig zuͦ sein, iren gnaden
nutz zuͦbefürderen, schand und schaden zuͦ wenden nach lauth
brief und sigel, so die vorgemelten 8 ortOrganizzazione: derselbigen
räth und bottschafften dem wolgebornen herrn
Uͦlrich, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: etcAbbreviazione, seliger, seiner gnaden
erlittenen schaden und gmeiner EidtgnoschafftLuogo: bewißnen threwen diensten halb zuͦgestelt sind.4 Dagegen
ir nuhn noch nimmer mehr sollent thuͦn, nach gethan zuͦ werden,
gestatten oder zuͦlaßen, inn keinerley weiß oder weg,
damit solche ir gnaden habende hohe obrigkeitTermine: im allergeringsten nit geschwechet oder verminderet, sonnder
vil mehr laut brief und sigel möge gehandthabt, geschützt
und geschirmbt werden, jedoch dem gotshauß
S. GallenLuogo: an seinen nideren grichtenTermine: sambt andern, inn
der LientzLuogo: habenden rechten und grechtigkeiten ohne
schaden, alles threwlich und ohngeferlich.
Den habent sy glychergstalt uff vorsprechen herrn
burgermeisters von ZürichLuogo: geschworen. [p. 19]Interruzione di pagina
Uff zinstag, den 15.denAggiunta al di sopra della rigac novembris anno 1598Data di origine: 15.11.1598 ()5, sinnd
hienach benennte ambtlüthTermine: inn das schloßTermine: ForstegkLuogo:
bescheiden worden, die habent vor den obwolgemelten herren inn bysyn deß jungen herren, herrn
Friderich LudwigenPersona: , nach einandern ire gewonliche eydt
geschworen, nammlich:Termine:
Deß statthaltersTermine: eydt
Termine: Termine:Ir solt loben und schwerren mit ufgestreckten fingeren, einen
leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, dem wolgebornen herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , unnd
seinen verordneten vormünderenTermine: inn wehrender vormundtschafftTermine: , deßgleichen dem ouch wolgebornnen herren,
herrn Johann Christoff, freyherrn zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ
Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und gmeinschafft
an diser herrschafft hatt, als iren gnaden und gunsten
verordneter statthalterTermine: der herrschafft Sax und ForstegkLuogo:
gethrew, gehorsamm und gewertig zuͦ sein, was eüch solchen
statthalter ambtsTermine: halben uferelegt und bevolhen ist,
dasselbig also gehorsamlich mit hochstem fleiß und threwen außzuͦrichten, fürnemmlich aber dahin zuͦsehen, das
ir gnaden an den rechten, grechtigkeiten, hohen
und nidern grichten, an kheinem ort nichts abgang,
sonder dieselbigen wie von alters erhalten, gehandhabt,
geschützt und geschirmbt werden mögen. Das
auch ir ggnaden und gstgunsten mandatenTermine: , gebotten und verbottenTermine: von den underthonnenTermine: gehorsamlich nachgesetzt
und gelebt werde, innsonderheit was malefitz sachenTermine: anlangt, da ir jemandts verdechtig oder
schuldig wüßt, dieselbigen zuͦ offenbaren, sy gefengklich mit und neben anderen ambtleüthen angreiffen
[p. 20]Interruzione di paginaunnd verwahren zulaßen, auch da sy für recht gestelt
werden, innammen und von wegen ir ggnaden und gstgunsten
solche mißthätigeTermine: peinlichTermine: und rechtlich anzuͦklagen
und darinn nit anzusehen, weder fründtschafft, feindtschafft, gunst, gab, haß oder neidt, sonder allein die gerechtigkeit vor augen zu haben, damit das übell gestrafft
und die gehorsammen underthanen geschützt und geschirmbt
werden mögen. Deßgleichen, da eüch sontsten inn
anderweg ir ggnaden und gstgunsten inn derselbigen geschefften
zugebrauchen, sollet ir bestes eüwers vermögens ire
sachen jederzeit verrichten helffen, alles gethrewlich
und ungefehrlich.
Deß landtammansTermine: eidt
Termine: Termine:Ir sollt loben und schweeren mit ufgestreckten finngeren,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, als ein
verordneter ammann diser herrschafft Sax unnd ForstegkLuogo: ,
dem wolgebornnen herren, herrn Friderich Ludwigen,
freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , und
seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßgleichen dem auch wolgebornen
herren, herrn Johann Christoff, freyherren zuͦ Hohen
SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und
gmeinschafft an diser herrschafft hatt, gethrew, gehorsam und gewertig zuͦ sein, was eüch solchen
landtamman ambtsTermine: halben uferelgt und bevolchen ist,
dasselbig mit höchstem fleiß und threwen zuͦ verrichten,
mengklichem, er syge heimbschTermine: ald ußlendischTermine: , zum grichtTermine:
und rechten beholfen und befürdersam zuͦ sein unnd
[p. 21]Interruzione di paginadasselbig gricht und recht, ouch das malefitz grichtTermine:
nach den keyßerlichenTermine: regalienTermine: und nach diser herrschafft
altem bruchTermine: und herkommen zeführen. Fürnemblich
aber dahin zuͦsehen, das ir ggnaden an den rechten, grechtigkeiten,
hohenTermine: und nideren grichtenTermine: , an kheinem ort nichts abgang,
sonder dieselbigen, wie von alters har, erhalten, gehandthabt,
geschützt und geschirmbt werden mögen. Das auch ir
ggnaden und gstgunsten mandatenTermine: , gebotten und verbotten, sovil immer
müglich, nachgesetzt und gelebt werde unnd darinn
nit anzuͦsehen weder freündtschafft, feindtschafft, gunst,
gab, haß oder neidt, sonder allein die grechtigkeit vor
augen zuͦhaben, damit das übel gestrafft und die
gehorsammen underthonen geschützt und geschirmbt werden
mögen. Ouch kheine heimlichkeit oder was sontst
inn dem gricht gehandlet wird, vor eröffnung der
urteil nit zuͦentdecken, alles gethrewlich
und ongeferlich.
Der richterenTermine: eydtTermine:
Termine: Termine:Ir solt loben und schweeren mit ufgestreckten fingerenTermine: ,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen, als verordnete richterTermine: diser herrschafft Sax und VorstegkLuogo: , dem
wolgebornen herren, herrn Friderich Ludwigen, freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und ForstegkLuogo: , unnd
seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßgleichen dem ouch wolgebornen herrn
Johann Christoffen, freyherren zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ
Sax und ForstegkLuogo: , so vil sein ggnaden theil und gmeinschafft
an diser herrschafft hatt, gethrew, holdt, gehorsam und
gewärtig zuͦ sein, ewerm besten verstandt nach alle sachen,
so gerichtlichen inn malefitz hendlenTermine: oder sontsten für[p. 22]Interruzione di paginakommen der gerechtigkeit und billigkeit gemeß urtheilen
und entscheiden zuͦ helffen, inn solchem allem nit ansehen
weder forcht, freündtschafft, feindtschafft, mieth oder gab,
sonder also und dergestalt unpartheyischTermine: zuͦ urtheilen und
urtheil zuͦ sprechenTermine: helffen, dem armen als dem reichenTermine:
und dem reichen wie dem armen, wie ir solches gegen
gott, dem allmechtigen, am jüngsten grichtTermine: gedenckend
und verhoffet zuͦ verantworten. Ouch kheine heimlichkeit oder was sonst im gricht gehandlet wirt, vor
eröffnung der urteil nit zuͦentdecken. Deßgleichen,
was euch bewüßt, das gegen der herrschafft mandaten, gebotten oder verbotten von den underthonen
oder frömbdenTermine: inn diser herrschafft were gethan oder
gehandlet worden, dasselbig jeder zyt zuͦ offenbaren,
vorauß aber wolermelten eweren gnedigen herren
an iren hohen und nideren gerichten, freyheiten,
rechten und grechtigkeiten, nichts abgahn noch schmeleren
zuͦ laßen unnd alle die jhenigen, so auß diser herrschafft gewichen oder sontsten mit urteil und recht
als mißthätige personen iren gnaden heim erkhendt,
wo dieselbigen inn solcher herrschafft sich heimlich
oder offentlich wurden finden laßen, ohne einigen
verzug iren gnaden oder dero ambtleüthen anzuͦzeigenTermine:
und sie gefengklich inziechenTermine: zuͦhelffen, alles
threwlich und ongefehrlich.
Deß weybelsTermine: eydtTermine:
Termine: Termine:Ir solt loben und schweeren mit ufgestreckten fingern,
einen leiblichen eidt zuͦ gott, dem allmechtigen,
dem wolgebornen herren, herrn Friderich [p. 23]Interruzione di pagina
Ludwigen, freyherrn zuͦ Hochen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und
VorstegkLuogo: , und seinen verordneten vormünderen inn wehrender vormundtschafft. Deßglychen dem ouch wolgebornen herrn, herrn Johann Christoffen, freyherrn
zuͦ Hohen SaxPersona: , herr zuͦ Sax und VorstegkLuogo: , so vil sein ggnaden
theil und gmeinschafft an diser herrschafft hatt, inn
eüwerm anbevolhnen weybel ambtTermine: iren ggnaden und gstgunsten
gethrew, hold, gehorsamm und gewärtig zuͦ sein, deren nutz
zuͦfürderen, schand und schaden nach ewerm vermögen
verhüten zuͦhelffen, dem weybel ambt mit allem erntst
und fleiß abzuͦwarten, so wol gegen ir ggnaden underthonenTermine:
und hinderseßenTermine: , als den außlendischenTermine: und frembden,
die gebott, verbott, gantenTermine: , schatzungenTermine: und pfandungenTermine:
anderer gestalt nit als nach irer ggnaden und gstgunsten bevelch
und diser herrschafft gebrauch, unparthyischer weyß
zuͦverrichten, die ungehorsammen und alle die jhenigen,
so gegen wolermelter eüwer gnedigen herrschafft mandaten, gebott oder verbott handlen, jederzeit zuͦvermelden und anzuͦzeigen, die übeltheterTermine: oder andere, die es
verschuldt, uff ir ggnaden und gstgunsten oder derselbigen ambtleüthenTermine: bevelch anzugreiffen und wo ir nit starck gnuͦg
dartzuͦ weret, die nächsten underthanen und benachbarten
umb hilf by iren eyden und pflichten anzuschreyen, die
gefangneTermine: inn bester gwahrsammeTermine: zuͦhalten, damit sie nit
entlauffen oder auß der gefengknußTermine: brechen mögen,
eüwerer gnedigen herren hochen und nideren gerichten, rechten und gerechtigkeiten, kheinen abbruchTermine:
thuͦn zulaßen, sonder wo ir solches mercken unnd inn
erfahrung bringen khönten, dasselbig jeder zeit ir
ggnaden und gstgunsten und derselben verordneten ambtleüthenTermine:
zuͦ offenbaren. Auch sontsten, was eüch von ir ggnaden
und gstgunsten wegen oder im gericht heimliches vertrauwt wirt, bey eüch zuͦverschweigen und niemands
vor der gebeürlichen zeyt zuͦentdecken, alles
threüwlich und ohngeferlich.
Uff sölliches wolgenannter herr burgermeister KellerPersona: [p. 24]Interruzione di pagina
vorgedachte ambtleüthTermine: gmeinlich, fründt- und ernstlich ermannet, sidmalen der jung herr fürnemlich zuͦ jetziger zytt gethreüwer dienerenTermine: und ambtlüthen bedörffe, so sölle ein jeder under
inen zuͦ erhaltung der herrschafft frygheit, recht und
gerechtigkeiten, dermaßen flyß und thrüw ankeeren,
das mitler zyten er, der jung herr, (dem gott
das läben lang verlychen wölle) ir aller und jedeßen innsonderheit thrüw und dienstbarkeit gespüren khönne,
ouch solches gegen inen, iren kinden und nachkhommen
mit gnaden zuͦerkhennen ursache habe.
[Nota dell'archivio sul verso da una mano del secolo XVI:] 1597; 1598
[Nota dell'archivio sul verso da una mano del secolo XVII:] 1597; 1598
Annotatione
- Variante alternativa in StAZH A 346.3, Nr. 106: uraltem harkommen.↩
- Cfr. SSRQ-SG-III_4-153-1.↩
- Aggiunta al di sopra della riga.↩
- Am 14. November 1597Data: 14.11.1597 () werden die Bewohner der Freiherrschaft Sax-ForsteggOrganizzazione: und der LienzLuogo: Organizzazione: in SalezLuogo: zusammengerufen. Sie werden aus dem Eid mit Johann AlbrechtPersona: entlassen, nachdem dieser seinen Erbteil an der Herrschaft verkauft hat. Gleichzeitig schwören sie ihren neuen Herren (vgl. ausführlich den Kommentar sowie den Kommentar in SSRQ SG III/4 153-1).↩
- Der Eid unter ZürcherOrganizzazione: Herrschaft lässt den Hinweis auf die RegalienTermine: des KaisersTermine: weg, da sich Zürich als oberster Herr der hohen Gerichtsbarkeit in Sax-ForsteggLuogo: versteht, vgl. den Kommentar in SSRQ SG III/4 149-1.↩
- Es folgt eine Polizeiordnung, die am 4. Februar 1590Data: 4.2.1590 den Herrschaftsleuten von Sax-ForsteggOrganizzazione: vorgelesen wird (vgl. SSRQ SG III/4 153-1). Als Friedrich Ludwig von Sax-HohensaxPersona: 1609 seine Volljährigkeit erreicht, wird diese Ordnung wiederholt. Abgesehen von einigen Anpassungen betreffend die Anrede der Obrigkeit wird 1609 die hier erstmals niedergeschriebene Polizeiordnung wörtlich übernommen, einzig der Artikel zum Bad wird weggelassen (vgl. den Kommentar zu SSRQ SG III/4 153-1).↩
- Vgl. SSRQ SG III/4 106-1.↩
- Nach Grotefend handelt es sich beim 15. November 1598, alter Stil, um einen Mittwoch (Grotefend 1971, Tab. 26).↩
Regesto
Eide der Bewohnerschaft und der Amtleute (Statthalter, Landammann, Richter und Weibel) der Freiherrschaft Sax-Forstegg sowie der Eid der Lienzer