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SSRQ SG III/4 108-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud

Citazione: SSRQ SG III/4 108-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Urteil betreffend den Heimfall des Lehens des Brendlishof in Haag an Ulrich VIII. von Sax-Hohensax

1521 febbraio 7.

Jakob Grafenbühler, Ammann von Sax-Forstegg, sitzt im Namen seines Herren Ulrich VIII. von Sax-Hohensax in Konrad Bäbis Haus in Salez zu Gericht. Hans Egli, Weibel von Sax-Forstegg, lässt durch seinen Fürsprecher vortragen, dass er vor einigen Tagen einen Rechtstag im Namen seines Herrn abhielt und darin verkündete, dass sich alle melden sollten, die Anspruch auf den Brendlishof in Haag erheben. An diesem Rechtstag wird auch ein Urteilsbrief ausgegeben. Diesen möchte er verlesen lassen, was ihm gestattet wird.

Im Urteil steht, dass der Hof stark vernachlässigt wird, so dass Ulrich VIII. den Hof zu seinen Handen ziehen darf. Die Nutzniessung hat laut Stiftsbrief die Frühmesspfrund Gams.

Darauf reden einige Leute hinter seinem Rücken, dass Teile des Hofs von verschiedenen Leuten gekauft worden seien und man sie von ihrem Eigengut vertreiben wolle. Deshalb setzt Ulrich diesen neuen Rechtstag fest, an dem die Leute ihre Ansprüche durch den Fürsprecher Thomas Auer vorbringen können.

Laut Urteil bleibt der erlangte Urteilsbrief in Kraft.

Der Aussteller siegelt.

  • Collocazione: StASG AA 2 U 18
  • Data di origine: 1521 febbraio 7 (am sibenden tag rebmonats)
  • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 33.5 × 25.0
  • 1 sigillo:
    1. Jakob GrafenbühlerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, frammentario
  • Lingua: tedesco

Laut Stiftsbrief von 1473Data: 1473 (SSRQ SG III/4 63-1) gehören der FrühmesspfrundTermine: von Gams jährlich 30 Schilling sowie drei Viertel Weizen Zins vom Brendlishof. Da der Lehenhof stark vernachlässigt wird, zieht Ulrich VIII. von Sax-HohensaxPersona: das Lehen an sich. In den meisten Lehenbriefen behält sich der Lehensherr vor, bei Ungehorsam, ausstehenden Zinsen oder bei schlechter Bewirtschaftung, das Lehen an sich zu ziehen. Zum Verfall eines Pfandes oder eines Lehen siehe auch: LAGL AG III.2403:008 (18.01.1501), AG III.2414:002 (07.05.1505); Burgerarchiv Grabs U 1538-1; StASG AA 2 A 14-15; OGA Grabs Gruppe VI./A/16 (27.06.1725); LAGL AG III.2410:064 (11.11.1768), AG III.2407:009 (02.04.1771), AG III.2433:046 (15.05.1773–23.06.1778).

Testo editionale


Ich, Jacob GrafenbuͤlerPersona: , der zit des edlenn, wolbornenn Uͦlrichen, fryher von der Hohenn Sagx, herr zuͦ BürglennLuogo: und VorsteggPersona:
etcAbbreviazione, mines gnaͤdigen herren amman in obgedachtenn herschaft VorsteggLuogo: , vergich offenlich und thuͦn kuͦndt allermencklich mit disem,
das ich uf den hüttigen tag siner date uf gnaden, haissen und bevelhen des genanten mines gnädigen herren und von des rechten wegenn
zuͦ SaletzLuogo: in Cunratt BäbisPersona: hußTermine: offenlich zuͦ gericht gesesen bin.
Do kame für offen, verbannen gerichtTermine: der erber und beschaiden Hans EgliPersona: ,
weybelTermine: in offtgedachter herschafft VorsteggLuogo: , und ließ reden durch sin erlopten fürsprechenTermine: Hansen Hewer in der HuͦbPersona: , wie er hab vor etlichen vor verschinen tagen ain rechttagTermine: gehept, anstatt und im nammen des bemelten herren Uͦlrichen, fryher von der Hohen SaxPersona: etcAbbreviazione,
und darzuͦ hab er lassen verkünden allen den, so vermayntend, recht und ansprach zuͦ haben an dem guͦt und hofTermine: im HagLuogo: gelegen, genant des Brendlis HofLuogo: . Am selben rechttag, do wär ain ainhellige urtalTermine: gangen und gefelt worden, darǔmb er guͦt brief
und insigel hett von dem gericht. Also begerti er, das im derselb urtal brief vor offem gericht gelesen werden und satzt also hin zuͦ
recht, ob es ichtTermine: billich wär.
Des fragt ich ain urtal umb uf di ayd, do ward mit ainhelliger urtal nach miner umfragTermine: zuͦ recht erkent,
der selb brief sött gelesen werden. Und darnach beschäch aber, was recht wär. Also stuͦnd in dem brief nach allem gerichtshandellTermine:
das entlich urtal, die wil dem hoptlehenTermine: brief nit gelept sy nach inhalt siner buͦchstabenTermine: , den der bemelt hof witter verkümbert sy,
dan er söll und aber der obgntobgenannt Uͦlrich, fryher von der Hohen Sax, herr zuͦ Bürglen und VorsteggPersona: etcAbbreviazione, gǔnst, willen und verhencknuß
von dem jetzigen verweserTermine: , ouch von dem vogtTermine: und gewalthabernTermine: der fruͤmeßpfruͦndTermine: zuͦ GampsLuogo: , die des hofs vor aller mencklichem
vaͤchigTermine: und genoßTermine: warend gsin nach inhalt der stifftbrieffenTermine: ,1 den hof zuͦ sinen handen und gewalt zuͦ züchen, nachgelassen
wär, das den der bemelt herr den genanten hof mit aller siner bessrung und gerechtikait wol möcht zuͦ sinen handen züchenTermine: , damit
schaffen, thuͦn und lassen, als mit andrem sinem aygnen guͦt.
Und uf soͤlichs der bemelt herr von etlichen lüten wer hinderredt worden,
wie etlich hettind in dem genanten hoff etlich tail kofft, darumb sy guͦt brief und sigel hettind. Nüt dester minder möcht sy nie hoffen und wurdend darvon getriben. Welcher hinderred der offt genant herr gantz beschwärt, wie den er des willens nie sy gsin, das er
jemand das sin wöll nen wider recht. Und durch sölcher hinderredTermine: willen der offt gedacht herr ain andren rechttag hat lassen setzen uf den hüttigen tag date diß briefs und darzuͦ by guͦtter zitt lassen verkünden allen den, die etliche gerechtikaitten vermayDa correggere in: vermaynena
zuͦ haben zuͦ bemelten hoff, das sy dar brechtind mit iren lüt, brief oder warschafftTermine: , das ain jeclicher vermeinti zuͦ geniessen am
rechten.
Uff selich klag liessend die, die der hoff anlanget, antwurten, wie sy etlich brief hettind, die begertind sy vor dem gericht verlesen
werden. Do liessend sy witter iren fürsprechen Thoman OwerPersona: reden, man hett ir brief wol verstanden, vermaynttend, nach irer lut by dem
hoff zuͦ bliben und nit darvon vertriben werden und setzt es hin zuͦ recht, ob es ichtTermine: recht wär oder was recht darumb wär.
Uf sölichs
ließ der waybelTermine: witter reden, er laß sin klagTermine: bliben wie vor, den so vil me, min herr hab den alten stifft und hoptlechenbrief, demselben sy nit gelept nach lut siner buͦchstaben, sonder nach lut etlicher ann vil orten verkümbret, dem nach het er erlangt
ain urtalbrief, vermaynt, den selben vom gericht in sinen krefften lassen bliben und die brief, die sy hettind, die settind im kain schad
sin an sinem urtalbrief und satzt ǒch hin zuͦ recht, was recht wär.
Des fragt ich, richterTermine: , ain urtal umb uf die ayd und ward nach miner umfrag
mit ainhelliger urtal zu recht erkent:
Nach vergangnen rechten und ußtruckten urtalen, so sött der gntgenannte herr by sinem hoptbriefTermine: und erlangten
urtalbriefTermine: blibend und söttind im die brief, die sy hettind lassen lesen, an sinen briefen und rechten kain schad sin.
Der urtal begert der
gntgenannte waybel brief und insigel von dem gericht, das im nach miner umfrag mit urtal zuͦ geben erkent ward. Und des zuͦ warend urkundt, so hab ich, richter, von des rechten wegen genanten minen gnädigen herren, sinen herschaften, dem gericht, mir und unser aller erben one schaden, min aygen insigel gehenckt an disen brief, der geben ward am sibenden tag rebmonats, gezalt nach Christi geburt fünfzechen hundert zwayntzig und ain jarData di origine: 7.2.1521.
|Interruzione di pagina
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XV:]
Urteil brieff umb BrendlishoffLuogo: im HagLuogo:
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XV:]
Urtal brief umb Brendlishof
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:]
Urtheilbrief
wegen dem Brendlishof
im Hag gelegen,
1521
[Nota dell'archivio sul verso:] No 18
[Nota dell'archivio sul verso:] Cist. Sax b

Annotatione

  1. Da correggere in: vermaynen.
  2. Soppressione: N 7.
  1. Vgl. den Stiftsbrief von 1473 (SSRQ SG III/4 63-1).